T15~Erstes Mal?

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POV Lorent:

Ich verstehe sie nicht wirklich. Warum sie irgendetwas tut oder nicht tut. Aber ich kenne sie ja auch noch nicht so gut. "Lorent?" - "Ja?" - "Es, es sollte keine Ablehnung sein. Ich... ich mag nur das Gefühl, also, es fühlt sich gut an, wenn... wenn du über meine Lippen leckst.", sagt sie stotternd und wird rot. Man! Was bringe ich sie auch dazu, sowas laut sagen zu müssen. Aber ich wusste ja nicht, dass sie es mag, ich dachte, ich hätte etwas falsch gemacht. Ist das in jeder Beziehung so? Bestimmt, man muss den Partner ja erst mal kennenlernen, um zu wissen, welche Vorlieben er hat. Ja, der Grat in einer Beziehung ist dünn. Vor allem am Anfang. "Lorent? Wo bist du nur in deinen Gedanken?" - "Ich habe über Beziehungen allgemein nachgedacht."

POV Emma:

Hmm. Was soll das denn heißen? Ich frage mich gerade, ob er in Gedanken mich mit seiner Ex verglichen hat. "Und was denkst du gerade?", fragt er. "Ehrliche Antwort?" - "Ja?" - "Ob du in Gedanken mich mit deiner Ex verglichen hast." - "Welche Ex?", fragt er verwirrt. "Gab es etwa mehrere?" Allein der Gedanke daran, dass er eine oder mehrere andere geküsst haben könnte, macht mich rasend. "Nein. Gar keine.", er schaut mich immer noch verwirrt an. Seine Augen wirken dunkler. "Tut mir leid. Ich dachte..." Er unterbricht mich, indem er mich küsst. Wieder leckt er über meine Lippen. Diesmal öffne ich sie sofort. Ein rasantes Zungenspiel beginnt. Wir kämpfen um die Dominanz, doch wie es aussieht gewinnt keiner. Wir müssen uns wohl oder übel mit einem unentschieden zufrieden geben. Wir lösen uns kurz voneinander, dann küssen wir uns wieder. Diesmal allerdings ohne Zunge, dennoch nicht minder leidenschaftlich. Er legt sich leicht auf mich, stützt sich aber gleichzeitig immer noch ab, sodass ich nur einen Teil seines Gewichts zu spüren bekomme. Wir küssen uns immer wieder und wieder, ich lege meine Arme um ihn, sodass meine Hände auf seinem Rücken liegen und ziehe ihn noch ein bisschen weiter runter; und ja, er hat eine Beule. Ich lächele in den Kuss hinein. Sanft beendet Lorent eben diesen. "Darf ich was fragen?" - "Immer.", antworte ich, sehnsüchtig auf seine Lippen schauend. "Hattest du schon einen Freund?" - "Ich denke, du willst die Wahrheit.", murmele ich. "Genau. Ich wäre dir sehr verbunden, wenn du mich nicht anlügen würdest." - "Ja, hatte ich, aber ich habe ihn nie geküsst und ich war zwölf und er war zwei Jahre jünger als ich und wir waren genau zwei Tage zusammen. Zumindest seiner Meinung nach. Meiner Meinung nach waren wir nie wirklich zusammen. Wir haben uns in einem Jahr vielleicht einmal, höchstens zweimal gesehen." Am Anfang meiner Rede, sah Lorent ganz schön wütend, bzw eifersüchtig aus, aber jetzt scheint er wieder ganz entspannt zu sein. Er beugt sich jedenfalls wieder zu mir runter und schon spüre ich wieder sanft sein Gewicht auf mir. "Wollen wir da weitermachen, wo wir aufgehört haben?" - "Mhm." Ich nicke und bin froh darüber, dass er nicht gefragt hat, ob ich ihn geliebt habe. Meinen 'Ex', meine ich. "Ach eins noch, Emma? Liebst du ihn noch?" Ich vergesse kurz zu atmen. Ich darf auf keinen Fall die Wahrheit sagen. Aber wie so oft, hat mein Mund sich selbstständig gemacht. "Ja." Er lässt sofort von mir ab und setzt sich an die Kante. Mir dreht er den Rücken zu. Seine Schultern beben. Weint er etwa? Ich überlege gerade, ob ich ihn jemals habe weinen sehen (mal abgesehen von gestern) und ich glaube nicht. Das hätte ich mir gemerkt. Was tut das zur Sache? Du hast ihn verletzt, also sieh lieber zu, dass du das wieder grade biegst - schimpft meine innere Stimme mich aus. Ich richte mich auf und setze mich neben ihn. Er lacht. Das verwirrt mich.... Er lacht, aber es ist so ein hilfloses Lachen. Und er sieht extrem verletzt aus. "Weißt du, was das Schlimmste ist, was du tun kannst, wenn du frisch mit jemandem zusammenkommst? Ihm erzählen, dass du einen anderen liebst. Ich mag deine offene und ehrliche Art zwar, aber das, das ist zu viel." Jetzt sieht er wirklich so aus, als würde er gleich weinen. "Lorent. Es tut mir leid." - "Meinst du, jetzt ist alles wieder gut oder was?" - "Lass es mich doch wenigstens erklären." Er macht eine kurze Handbewegung. "Bitte." - "Ich habe ihn seit über zwei Jahren nicht mehr gesehen. Solche Gefühle kann man sich auch einreden, weißt du. Vor allem, wenn man selbst nicht wirklich weiß, was Liebe ist. Denn ich war zwölf. Die Momente,  wenn man es so nennen kann, waren schön, aber ich glaube, das einzige, was ich genossen habe, war die körperliche Nähe. Aber so kann keine Beziehung besonders lange halten." Ich greife nach seiner Hand. Er verschränkt seine Finger mit meinen. Gut, das mit der körperlichen Nähe stimmt nicht ganz. Es war nicht nur die körperliche Nähe, die ich an ihm mochte. Aber das verschweige ich jetzt besser. "Ich liebe dich.", flüstere ich. "Ich liebe dich auch.", sagt Lorent. Und dann setzt er etwas hinterher, was mir Gänsehaut bereitet und das tut es aus zweierlei Gründen. 1) Es ist unglaublich süß und 2) es ist auch ein bisschen gruselig. So eine Art Drohung. Er sagt: "Für immer." - "Das kannst du gar nicht wissen..." - "Ich weiß es aber.", unterbricht er mich schnippisch. "Na dann. Aber was, wenn ich es nicht weiß? Was, wenn ich nicht weiß, ob ich dich für immer liebe." - "Dann hole ich dich zurück." - "Nein. Sag jetzt bitte nicht, dass du einer von diesen Psychophaten bist, die ihre Ex entführen und sie dazu zwingen wieder zurück zu kommen, zur Not auch mit Gewalt, nur weil sie sie noch lieben." Ich sage das zwar wie zum Spaß, aber ich meine es total ernst. "Ich könnte dich niemals verletzen, aber ich würde um dich kämpfen." Die Ernsthaftigkeit in seiner Stimme macht mich nervös. Erst war ich ihm zwei Jahre lang - obwohl ich ihm meine Liebe gestanden habe - egal und jetzt sowas. "Ich glaube, wir müssen aufhören zu reden. Ich habe genug worüber ich nachdenken muss. Außerdem redet man doch theoretisch nicht beim ersten Date über sowas." - "Normalerweise kommt man auch nicht bei einer Entführung von einem Amokläufer zusammen.", erwidert er grinsend. Ich schüttele nur den Kopf. "Also, meine Hübsche. Leg dich mal wieder hin. Ich krabbele in die Mitte des Bettes und lege mich wieder auf den Rücken. Er kniet sich wieder über mich. Schon spüre ich wieder sein Gewicht auf mir und schon finden seine Lippen wieder meine. Irgendwie ist trotzdem, wie sagt man doch so schön... die Luft raus. "Rollentausch?" Ein fragender Blick seinerseits. "Du unten, ich oben." Er zuckt mit den Schultern, lässt sich aber neben mich fallen.

POV Lorent:

Ich bin ja gespannt, was das wird. Emma kniet sich über mich, sodass meine Beine zwischen ihren sind. Dann reckt sie sich nach vorne und küsst mich, dass mir die Luft wegbleibt.
Wieder kämpfen unsere Zungen miteinander und es sieht ganz danach aus, dass Emma gewinnt. Das kann ich natürlich nicht zulassen, deshalb schiebe ich sie ein Stück zurück, sodass sich meine Lippen von ihren lösen. Dummerweise reibt dabei ihre Hose über meine. Oh Gott, ich bin so erregt. Sie hat es wohl gemerkt, denn sie lächelt mich frech an. Ich wiederum werde deshalb rot. Es ist mir so peinlich, dass... "Hey. Es muss dir nicht peinlich sein." Als hätte sie meine Gedanken gelesen. Wieder mal bin ich froh, dass sie so offen und ehrlich ist. Sie reibt sogar noch ein zweimal mit ihrer Hose über meine, sodass meine Erregung nur noch größer wird und ich werde roter. Emma grinst sich eins. Jetzt beugt sie sich wieder runter und küsst mich. Sie leckt mit ihrer Zunge über meine Lippen und ja, es ist ein tolles Gefühl. Sie bettelt immer mehr um Einlass, aber je mehr sie versucht gewaltsam einzudringen, umso fester presse ich meine Lippen aufeinander. Schließlich gibt sie auf und zieht ihre Zunge zurück. Jetzt beginne ich damit ihre Lippen zu lecken. Sie lächelt in den Kuss hinein. Als wir uns das nächste Mal voneinander lösen, verlange ich einen erneuten Rollentausch. Emma willigt ein, also rollen wir uns herum. Mein Glied pocht inzwischen schon fast schmerzhaft und die Hose spannt. Theoretisch würde ich ja jetzt ins Bad... aber das geht nicht!!!

POV Emma:

Er küsst mich immer wilder und leidenschaftlicher. Ich spüre die Beule an meiner Hose. Ich merke, dass er kurz davor ist und dass er sich das Stöhnen verkneift. Gott, Lorent kommt gleich und das meinetwegen. Ich bin irgendwie... stolz. Stolz trifft es nicht richtig, aber es ist so ein Triumph - Gefühl. Jetzt fängt er an, sich vor und zurück zu bewegen, doch er hebt den Kopf und schaut mich so an, als ob er meine Einwilligung braucht, um weiterzumachen. Ich sage nichts, ziehe aber seinen Kopf zu mir runter und küsse ihn leidenschaftlich. Er erwidert den Kuss sofort und reibt sich immer schneller an meiner Jeans. Er stöhnt leise. Auch ich könnte stöhnen vor Glück. Es fühlt sich so gut an. "Ahh, Lorent.", stöhne ich leise. Er reißt erstaunt die Augen auf. Uups! Ich habe seinen Namen... das wollte ich so nicht... "Emma, ohh, ohh, Aaahh.", stöhnt er.
Lorent. Er. Hat. Meinen. Namen. Gestöhnt. Das ist toll! Krieg dich wieder ein - mahnt mich meine innere Stimme. Nachdem er sich noch ein, zweimal vor und zurück bewegt hat, sackt Lorent stöhnend auf mir zusammen. Und ich spüre sein ganzes Gewicht auf mir. Er ist schon schwer, aber es geht. Dann rappelt er sich wieder auf. Und küsst mich sanft auf den Mundwinkel. "Danke. Ich meine... also dafür... sonst... ich hätte..." Ich verschließe seine Lippen mit einem Kuss. Dieser wird immer leidenschaftlicher und wilder, wir unterbrechen immer nur kurz. Und gerade in dem Moment, in dem wir mal wieder um die Dominanz der Zungen kämpfen, räuspert sich jemand. Wir fahren erschrocken auseinander. Es ist Lorents Mutter. "Lasst euch nicht stören. Ich wollte euch nur was zu trinken und kleine Häppchen bringen, ich wusste ja nicht... Lorent, warum schließt du auch die Tür nicht zu? Was denkst du dir nur dabei? Gut, dass Lily heute nicht da ist. Mensch Lorent!" Ich muss sagen, ich bin überrascht. Es gab keine Standpauke wie: "Benehmt euch doch anständig." Nein, Lorent soll einfach nur die Tür zuschließen! Seine Mutter ist so unglaublich lieb. "Mama, es tut mir leid.", sagt Lorent. Er geht zu ihr und redet irgendwas auf italienisch. Ich schaue auf die Uhr. Shit! Schon halb sieben. Ich komme zu spät. Ich haste aus dem Zimmer und zu meiner Tasche, die unten steht. Ich schnappe mein Handy und schreibe meiner Mutter eine SMS >>Sorry, wird später, kann ich noch jemanden mitbringen? Es gibt nämlich jemanden, den ich vorstellen möchte<< Nachdem ich das erledigt habe, gehe ich wieder nach oben. Mein Handy nehme ich mit, für den Fall, dass meine Mutter schreibt.

Mein Leben - schlimmer als ein AlptraumWo Geschichten leben. Entdecke jetzt