T19~Übernachtung

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Kaum ist die Tür hinter uns ins Schloss gefallen und der Schlüssel umgedreht (ja,Lorent hat daran gedacht, was seine Mutter gesagt hat) kommt er auf mich zu. "Du hast da Tomatensoße.", sagt er noch, dann küsst er mich und leckt die Soße von meinen Lippen. Ich kann nicht sagen, dass es mir nicht gefällt, aber trotzdem - irgendetwas stört mich. Und deshalb beende ich den Kuss und wir reden einfach nur. Über alles Mögliche. Fünf Stunden später weiß ich ziemlich viel von ihm. Dass er es liebt zu klettern, während ich Höhenangst habe, dass er gerne Fantasy-Bücher liest, genau wie ich... Natürlich haben wir nicht nur geredet, wir haben auch gekuschelt, geknutscht und gelacht und schließlich gibt es Abendessen. "Lorent?", frage ich ihn, als er die Tür aufschließt. "Hast du dir deinen Geburtstag so vorgestellt?" Er dreht sich um und lächelt mich warm an. "Mit dir an meiner Seite kann es nur perfekt sein.", meint er und küsst mich ganz sanft auf die Stirn. Ein wunderbares Kribbeln durchläuft meinen Körper und das klingt auch während des Essens nicht ab. Kaum sind wir wieder oben und die Tür verschlossen, ziehe ich ihn aufs Bett. Er lacht, als ich mich an ihn schmiege. "Was ist denn los?" - "Dein Kuss vorm Essen... er hat mich hungrig gemacht." - "Und jetzt?", fragt er amüsiert. "Gib mir mehr!" Ich schubse ihn und er lässt sich bereitwillig nach hinten umfallen. Doch dann steht er wieder auf und zieht sein T-shirt und seine Jeans aus. Jetzt trägt er nur noch Boxershorts. Oh Gott, das ist zuviel für mich. Seine Haut, sein Körper, einfach himmlisch! Und das, obwohl ich ihn nur von hinten sehe. Am Liebsten würde ich aufspringen und... - Aber... nein! "Lorent. Willst du dir nicht mehr anziehen?", frage ich mit zitternder Stimme. "Nö." Oh man, wie kann er mir das antun. Bei diesem Körper könnte ich alle Vorsätze über Bord werfen und doch mit ihm schlafen. Was denke ich da nur wieder? Erst jetzt wendet er sich wieder um und mir zu. Oh Gott. Sein Rücken war ja schon der Hammer, aber von vorne... eine Wucht! Er beobachtet mich und jeden meiner Blicke genau. Dann schmeißt er mich nach hinten und kniet sich über mich. Ich schließe die Augen. "Nein. Schau mich an." Ich gehorche. Seine Muskeln bewegen sich unter der Haut. Oh man. Ich könnte glatt anfangen zu sabbern. Er verfolgt meine Blicke weiterhin neugierig. Aber es passiert nichts. Weder küsst er mich, noch traue ich mich seine Haut zu berühren. Er schaut mich einfach nur an. Ich fange an, mich unwohl zu fühlen. "Rollentausch.", verlange ich, da er nichts tut, ich ihn aber küssen will. Er schaut mich noch einmal intensiv an, dann nickt er. Wir tauschen also die Plätze. Ich setze mich auf ihn, besser gesagt auf seinen Hosenbund. Er schaut mich mit großen, dunklen Augen an. Ich beginne damit, Kreise auf seiner Haut zu fahren. Auf seiner Brust, runter zu seinem Sixpack, noch weiter runter. Wie lange ich davon geträumt habe... Ich rutsche ein Stück zurück, um die Kreise bis zum Hosenbund zeichnen zu können und lande direkt auf seinem besten Stück. Sofort reagiert es und er schnappt nach Luft. Ich neige mich zu ihm runter und fange an seine Brust zu küssen. Er fährt mit seinen Händen zu meinen Hüften und hält mich fest. Dann fängt er an, leise zu stöhnen und sich unter mir zu bewegen. Ich finde es ja toll, dass ich so eine Wirkung auf ihn habe. Und es ist nicht so, als ob ich nichts empfinden würde, aber ich will nicht, dass es so wie am Mittwoch endet. Er hält inne. "Es gefällt dir nicht.", stellt er fest. Ich antworte nicht gleich, er versteht das Schweigen falsch und schiebt mich von sich runter. "Nein. So ist es nicht." "Wie ist es dann?", fragt er mich. "Ich weiß nicht, wie ich es erklären soll.", stottere ich. Er schaut mich nachdenklich an. Dann wütend, dann traurig. "Was soll ich denn jetzt tun?", fragt er ratlos. "Zieh dir was an." Er seufzt, tut aber, worum ich ihn gebeten habe. Er zieht ein V-shirt und eine Jogginghose an. Dann kommt er wieder ins Bett. "Was jetzt?", fragt er, als er wieder liegt. Ich kuschele mich zur Antwort einfach nur an ihn. Das reicht mir.

POV Lorent:

"Emma.", frage ich leise. "Mhm?" - "Erklär's mir." Sie seufzt. "Habe ich etwas falsch gemacht?" - "Nein. Ja. Vielleicht. Ich, ich weiß ja auch nicht was mit mir los ist. Ich liebe dich." - "Ich liebe dich auch." Sie hebt kurz den Kopf und lächelt mich an. Dann fährt sie fort. "Ich mag es auch, wenn du mich berührst und wie du mich berührst. Aber, es geht mir zu schnell, verstehst du?" Ich streiche ihr durch ihr Haar. "Eigentlich komisch. Ich habe mir drei Jahre lang vorgestellt, was ich gerne mit dir machen würde und jetzt, jetzt sträube ausgerechnet ich mich dagegen." - "Das macht nichts. Wenn du Zeit brauchst, dann brauchst du eben Zeit.", sage ich, auch wenn es mir schwer fällt. Am liebsten würde ich sie jetzt sofort... egal. Ich liebe sie und ihre Wünsche gehen vor. "Weißt du, am Anfang, als ich frisch in dich verliebt war, da waren die Gefühle noch stärker. Aber mit der Zeit... ich habe mir einfach immer wieder gesagt, dass ich dich vergessen sollte, weil ich dich ja eh nicht haben kann... jedenfalls kann es ja sein, dass ich mich erst neu verlieben muss." - "Ja, da kann sein." Wir reden noch so lange, bis wir beide einschlafen. Es ist mein schönster Geburtstag - denke ich noch.

Mein Leben - schlimmer als ein AlptraumWo Geschichten leben. Entdecke jetzt