11- Sag's ihr...

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Missy beruhigt sich langsam und löst sich aus der Umarmung.

"Ähm... ich habe eine Hütte nicht weit von hier", sage ich unsicher zu ihr," willst du mit dahin kommen?"

Missy wischt sich die letzten Tränen weg, nickt stumm und ich gehe los, sie neben mir her.

"Da sind wir", sage ich als wir an der Hütte sind.

"Gemütlich", sagt sie etwas sarkastisch. Das einzige was es in der Hütte gibt sind der Stuhl und die Seile.

Sie setzt sich auf den Stuhl und legt ihre Arme auf die lehnen, ich setze mich ihr gegenüber auf den Boden und lehne mich an die Holzwand.

"Hast du das ernst gemeint?", fragt Missy nach kurzer Stille.

"Was meinst du?", frage ich sie.

"Dass du nicht zulassen wirst, dass mir nochmal jemand wehtut", sagt sie und blickt in meine Augen.

"Hör zu, alles was ich sage meine ich so und halte es auch, wenn du mir nicht glaubst, kannst du Macy an der Lichtung fragen... falls sie noch lebt", sage ich und blicke zurück in ihre grauen Augen. Es liegt immer noch viel Schmerz in ihnen, jedoch mischt sich jetzt ein Hauch von Hoffnung dazu.

"Okey...", sagt sie," Wie heißt du eigentlich und wieso hast du diese Leute umgebracht?"

Soll ich ihr wirklich sagen wieso ich es tue? Nicht, dass sie dann wieder ab haut...

Sag's ihr...

"Ich heiße Mirko. Töten ist wie eine Droge für mich, wenn ich jemanden Verletze, ihn Töte und er oder sie um Gnade fleht, habe ich ein unglaubliches Gefühl von Macht", sage ich zu ihr und betrachte lächelnd mein Messer," Ich bin süchtig danach, zu sehen wie sie meinetwegen leiden"

"Und wieso tötest du mich nicht?", fragt sie neugierig.

"Ich kann nicht", sage ich und sehe sie an," Ich meine ich könnte es tun, aber... ich weiß nicht, irgendein Gefühl ließ mich dir helfen und als du mich eben umarmt hast... hatte ich ein, mir vorher unbekanntes Gefühl, von Wärme und ich werde nicht zulassen, dass dir noch mal das passiert, was dich zum Selbstmord getrieben hat"

"Ich weiß noch nicht ob ich dir vollkommen vertrauen kann, Mirko", sagt sie und blickt zu Boden," Aber ich fühle mich seit langem das erste Mal wirklich sicher"

"Müsstest du nicht eigentlich schreiend davon laufen und zur Polizei gehen mich anzeigen?", frage ich sie leicht lächelnd.

"Nein, das würde uns beiden nichts bringen", sagt sie und sieht mir wieder in die Augen," Meine Eltern würden erfahren, dass ich mich umbringen wollte, was sie auf keinen Fall tun sollten, und du müsstest in eine Psychatrie oder ins Gefängnis und das will ich nicht"

"Da hast du recht", stimme ich ihr zu," Also was machen wir jetzt?"

Ich bin immer noch dafür, dass du sie tötest...

"Wäre es ok wenn ich fürs Erste hier bleibe? Ich gehe auch weg wenn du jemanden töten willst", sagt sie unsicher.

"Klar kannst du bleiben, ein bisschen Gesellschaft schadet bestimmt nicht", sage ich und lächle sie an.

Bin ich dir nicht mehr gut genug...

Missy lächelt ebenfalls, es ist das wunderbarste Lächeln das ich je gesehen habe.

Plötzlich höre ich wie jemand auf die Hütte zu kommt. Ich blicke zum Eingang, dort steht ein etwa 18 Jahre alter Junge mit einem Rucksack.

"Hey, ähm... Ich hab mich verlaufen", sagt er," Könnt ihr mir helfen?"

"Natürlich", sage ich lächelnd und sehe Missy vielsagend an.

Wie ich zum Mörder wurdeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt