16 - Juhu

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Jetzt bin ich wieder allein in dieser kleinen Zelle gefangen.

Nein bist du nicht...

"Da hast du leider recht",sage ich.

Was soll das denn jetzt heißen...

"Es soll heißen, dass du manchmal ganz schön nervst", sage ich, setze mich an einer Wand auf den Boden und trommle auf dem Steinboden.

Du solltest froh sein, dass du mich hast...

"Juhu", sage ich sarkastisch.

Ey, es ist nicht meine Schuld, dass du hier drin bist...

"Aber du warst auch keine Hilfe", sage ich," Ich wünschte du würdest aus meinem Kopf verschwinden"

Ich bleibe und dagegen kannst du nichts tun...

"Du bist nicht real", sage ich," Du bist nur in meinem Kopf, ich könnte dich einfach ausschalten"

Das geht nicht, so ist das nunmal wenn man Verrückt ist...

"Ich bin nicht verrückt", sage ich und trommle wütend auf mich selbst fester, sodass meine Finger weh tun.

Doch bist du...

"Bin ich nicht", wiederhole ich, während ich immer mehr Wut in mir spüre.

Doch bist du...

"BIN ICH NICHT!", rufe ich wütend und schlage mit voller Kraft gegen die Wand neben mir, um der Wut etwas Luft zu machen, es tut schrecklich weh, doch es ist ein wohltuender Schmerz.

Zu meiner Verwunderung ist mein anderes Ich wirklich mal still. Ich denke nicht weiter darüber nach und genieße die Stille.

"Ich hoffe Missy geht es gut", sage ich nach einer gefühlten Ewigkeit.

Kannst du mal an etwas anderes denken als an dieses Mädchen...

"Nein!", sage ich genervt.

Klirrend öffnet sich die Tür und zwei Wachmänner kommen herein.

Schlau von ihnen zwei zu schicken...

"Hände zusammen", sagt der eine, ich gehorche und lasse mir Handschellen anlegen. Er macht sie genauso eng, wie der Typ, der mich zum essen gebracht hat.

Ohne ein Wort zieht er mich aus der Zelle den Flur entlang. In den vorhin noch leeren Zellen, sind jetzt die Gefangenen aus dem Speisesaal.

Einige sehen mich an und tuscheln mit ihren Zellengenossen.

Ich glaube, ich habe als einziger eine Eizelzelle.

Nein hast du nicht...

Wir gehen an dem Speisesaal vorbei und biegen ab nach links.

Dort kommen uns zwei Gefangene und ein Werter entgegen, die beiden sehen nicht gerade freundlich aus.

Der rechte flüstert dem linken etwas zu, welcher daraufhin nickt.

Als sie an uns vorbei gehen, reißt der eine sich vom Werter los und schlägt mir ins Gesicht bevor die Werter neben mir Reagieren können.

"Das ist für Maxi", sagt der andere und schlägt mir in den Bauch, ich merke wie meine Wachen mich los lassen um die beiden festzuhalten.

Wer zur Hölle ist Maxi...

Ich nutze die Gelegenheit, ziehe das Pfefferspray aus dem Gürtel einer Wache und sprühe es dem Typ, der mir in den Bauch geschlagen hat, ins Gesicht, was mit den Handschellen garnicht so einfach ist.

Er schreit und reibt sich die Augen. Es entsteht ein völliges durcheinander und ich bekomme noch einige Schläge ab. Der letzte Schlag trifft genau die Stelle, an der ich angeschossen wurde. Es tut höllisch weh und ich taumle ein paar Schritte zurück.

Die beiden wollen sich erneut auf mich stürzen, doch die Werter schaffen es sie aufzuhalten. Ich spüre dass meine Lippe aufgeplatzt ist und ich ein paar blaue Flecken habe.

Wir gehen weiter, diesmal bleibt nur ein Werter bei mir und zwei gehen mit den beiden anderen Gefangenen mit.

Wir biegen noch einmal nach rechts und gehen dann durch eine rote Tür.

Dahinter ist ein breiter Raum, der von einer Glasscheibe in zwei Teile geteilt ist. Auf beiden Seiten steht sich jeweils ein Stuhl gegenüber. Durch ein Telefon kann man von der einen Seite zur anderen reden.

Zu meiner Überraschung sitzt auf einem der Stühle, auf der anderen Seite der Glasscheibe, jemand den ich kenne.

Wie ich zum Mörder wurdeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt