18- Sag es ihm nicht...

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Als ich aufwache, liege ich auf einem weichen Bett.

Ich öffne langsam meine Augen, mir tut alles weh. Der Raum, in dem ich jetzt bin, ist komplett weiß. So weiß, dass es etwas blendet. Es gibt eine weiße Stahltür und keine Fenster, das Bett, auf dem ich liege, ist ebenfalls weiß.

Ich kann nicht oft genug sagen, dass du daran selber schuld bist...

Ich ignoriere mich und setze mich langsam auf, dabei fällt mir auf, dass ich meine Arme nicht bewegen kann.

Ich trage eine Zwangsjacke.

Seufzend stehe ich auf, setze mich in einer Ecke auf den Boden und will mit meinen Fingern trommeln, doch das geht nicht wegen der Jacke. Also fange ich an mit dem Oberkörper vor und zurück zu wippen.

Ich hoffe Missy macht keine Dummheiten und versucht mich aus dem Gefängnis zu holen, obwohl ich nicht mehr dort bin.

Ich hoffe sie tut es doch...

"Was hast du gegen sie?", frage ich genervt," Ich mag sie wirklich sehr, und dein ständiges gemecker nervt gewaltig!"

Sie verändert dich halt und das gefällt mir nicht...

"Dann find dich einfach damit ab und sei leise", sage ich zu mir.

Ich weiß nicht, wie lange ich so in der Ecke sitze, es kommt mir vor wie Stunden, bis sich die Tür öffnet und eine junge Frau in einer komplett weiter Uniform herein kommt.

"Hallo Mirko", sagt sie in einem beruhigendem Flüsterton," Wie geht es dir?"

"Gut", lüge ich sie an, vielleicht komme ich hier ja schneller raus wenn ich so tue als wäre alles ok.

"Das ist schön", sagt sie, dieser beruhigende Tonfall macht mich etwas aggressiv.

"Was wollen Sie", frage ich sie genervt.

Ich glaube das mit dem so tun als wäre nichts wird nicht funktionieren...

"Ich werde dich zu jemandem bringen der dir helfen kann",sagt sie und kommt auf mich zu.

Sie zieht mich am Arm hoch, da ich noch auf dem Boden sitze, und bringt mich aus dem Raum.

Ich gehe bereitwillig mit, sich zu wehren würde nichts bringen.

Als wir aus der Zelle raus sind, schließt sie die Tür, auf ihr ist ein Schild, auf dem steht: 'Mirko - Psychopath' und so ein komisches Symbol, welches wohl heißt, dass ich gefährlich bin.

Sie bringt mich durch einen weißen Flur in einen ebenfalls weißen Raum.

Langsam macht mich das ganze Weiß aggressiv.

In dem Raum steht ein Tisch mit zwei Stühlen, in der Mitte steht ein etwa 30 Jahre alter Mann in weißem Kittel.

"Danke Tanja, du kannst jetzt gehen", sagt er, die Frau nickt und geht wieder aus dem Raum.

Ich bleibe einfach stehen, der Mann geht um mich herum und öffnet die Zwangsjacke.

"Mein Name ist Dr. Alexander Mayer, aber du kannst mich einfach nur Alex nennen.", sagt er, während ich die Jacke ausziehe, mann tut das gut die Arme wieder zu bewegen.

Wieso darf ich sie ausziehen? Müsste er nicht angst haben, dass ich mich auf ihn stürze?

"Du darfst die Jacke ausziehen, damit du siehst, dass ich dir vertraue", sagt er als hätte er meine Gedanken gelesen," Und ich möchte, dass du mir auch vertraust. Kannst du das?"

Nein.

"Ja", lüge ich.

"Gut", sagt er, setzt sich hin und deutet auf den anderen Stuhl," Setz dich bitte"

Ich setze mich hin und fange direkt an auf dem Tisch zu trommeln.

Aufmerksam beobachtet Alex mich.

"Wieso machst du das?", fragt er und deutet auf meine Hand.

Sag es ihm nicht...

"Doch", sage ich," Ich denke es ist ein Ventil um Energie los zu werden, ich würde sie gerne anders verwenden... aber dadurch bin ich hier gelandet"

"Du bist ein cleverer Junge, Mirko", sagt er und macht sich Notizen auf seinem Klemmbrett,"Kannst du mir erklären, wiso genau du andere Menschen tötest?"

"Es fühlt sich gut an", sage ich genervt," Mehr werde ich nicht dazu sagen, ich habe das schon oft genug erklärt"

"Wem hast du es erklärt?", fragt er neugierig und notiert etwas auf dem Brett.

Langsam geht mir Alex' Fragerei auf die Nerven.

Bring ihn um...

"Nein, aber wenn das hier so weiter geht, wird es dazu kommen", sage ich genervt, interessiert sieht Alex mich an.

"Worauf antwortest du?", fragt er und lehnt sich vor," Mit wem unterhälst du dich nebenbei?"

Das war eine Frage zu viel!

Ich verliere meine Geduld, springe auf und greife über den Tisch nach seinem Hals, um ihn zu erwürgen.

Alex steht so schnell auf, dass sein Stuhl umfällt.

Ich gehe um den Tisch herum, auf ihn zu, bereit ihn umzubringen.

Als ich ihn fast erreicht habe, greift er nach einer Spritze in seinem Gürtel und sticht sie in meinen Oberarm bevor ich reagieren kann.

Ich spüre wie eine Flüssigkeit in meine Blutbahn gedrückt wird, es brennt wie Feuer, welches sich schnell ausbreitet.

Nach wenigen Sekunden spüre ich, wie ich müde werde.

Ich versuche gegen die Müdigkeit anzukämpfen, doch sie gewinnt und erneut wird alles schwarz...

Wie ich zum Mörder wurdeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt