Am nächsten Morgen werde ich von der Sonne, welche durch das Fenster auf mein Gesicht scheint, geweckt. Mein Blick wandert von ihrem süßen Gesicht auf die verbundene Schulter. Der T-Shirt Streifen hat sich mit ihrem Blut voll gesaugt und dadurch rot gefärbt.
Leise stehe ich auf, gehe aus dem Schlafzimmer, die Treppe runter und raus vor die Tür. Dort setze ich mich auf den Boden und blicke einfach nur auf die leere Straße.
Ich hasse mich selbst dafür, Missy verletzt zu haben, doch mein zweites ich hasse ich mehr als alles andere, da es mich dazu brachte.
Stell dich nicht so an, früher warst du dankbar mich zu haben...
"Aber jetzt habe ich sie", sage ich zu mir,"Sie ist die erste Person, die mir wirklich etwas bedeuted und du tust alles dafür sie mir weg zu nehmen"
"Wer tut alles dafür?", höre ich Missy hinter mir sagen.
Sie setzt sich neben mir auf den Boden und sieht mich ernst an.
Wehe du erzählst ihr von mir...
"Niemand...du würdest mir eh nicht glauben", sage ich und sehe ihr in ihre grauen Augen. In ihnen liegt viel weniger Schmerz und Trauer als Früher.
"Du meinst die 'Person' von heute Nacht die sich in Rauch aufgelöst hat oder?", hakt sie nach.
Ich nicke und blicke zu Boden.
"Meinst du er wird wieder kommen?", fragt Missy mich ernst.
Sie scheint mir noch immer nicht recht zu glauben aber sie nimmt es jetzt zumindest ernst.
"Ich weiß es nicht, aber ich werde nicht zulassen dass du wegen ihm noch einmal verletzt wirst", sage ich und sehe sie wieder an.
"Du hast mir übrigens noch nie erzählt, wieso genau du dich damals erhängen wolltest", sage ich und versuche vom Thema abzulenken.
"Es gab nichts gutes in meinen Leben,"fängt sie an zu erzählen," In der Schule nur gemobbt. Mein Vater verließ uns als ich noch klein war. Bevor er ging hatte er mich regelmäßig blutig geschlagen. Meine Mutter war dauernd betrunken, also blieb alle Hausarbeit bei mir hängen. Ohne Sinn im Leben fühlte ich mich wie eine umherwandelnder Tote. Die Schnitte in meinen Armen, der Schmerz und das Blut waren das einzige Zeichen, dass ich noch lebendig war. Das Einzige was mich davon abhielt es zu beenden war meine kleine Schwester Emily. Doch sie wurde getötet und ohne es zu wissen tötete ihr Mörder zwei Personen auf einmal."
Emily? Das war doch das kleine unschuldige Mädchen, dass du so brutal in ihrem eigenen Bett ermordet hast? Ich frage mich wie Missy wohl reagiert wenn sie das erfährt...
"Sie wird es nicht erfahren", ich wollte es denken, habe es aber doch laut ausgesprochen.
"Was wird sie nicht erfahren?", fragte sie nach
"Nichts besonderes", versuche ich mich raus zu reden, jedoch anscheinend ohne Erfolg, denn Tränen fingen an ihr über die Wange zu laufen.
"Du hast sie umgebracht, stimmts?", sagte sie und schluchzte," Ich erinnere mich, dass sie ein X auf der Hand hatte, das hast du doch auch gemacht"
"Hätte ich gewusst, dass sie deine Schwester ist hätte ich es nicht getan", sage ich und blicke zu Boden, rausreden kann ich mich sowieso nicht mehr.
"Wie konnte ich das erst jetzt bemerken?", sagt sie wütend und steht auf," ich hätte dich in der Psychiatrie verotten lassen sollen "
Nach diesen Worten sieht sie mich noch einmal enttäuscht und wütend an und läuft dann davon.
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Wie ich zum Mörder wurde
HorrorSchon immer bin ich anders. Schon immer fühle ich nicht wie Andere. Dies ist die Geschichte eines 15 Jährigen Jungen. Dies ist Meine Geschichte. Die Geschichte eines Mörders...