Da war der Ausgang! Wir rannten hindurch und immer weiter, einen Berg hinab. Nach ein paar hundert Metern blieben wir stehen.
Keuchend und nach Atem ringend stützte ich mich auf meine Knie ab. Yavor, der auf meiner Schulter saß, krallte sich immer noch unter Schock an mir fest. Meine Knochen taten weh und auch meine Wunde an der Schulter machte sich wieder bemerkbar. Ich konnte nur hoffen, dass sie nicht wieder aufgegangen war.
Ich sah auf und plötzlich, wie aus dem Nichts, tauchte vor mir Bilbo auf. Yavor krächzte überrascht. Ungläubig und unfähig etwas zu sagen, starrte ich ihn an. Der Hobbit schenkte mir nur ein Lächeln. Auch er war außer Atem, aber sichtlich froh, aus der Höhle entkommen zu sein. "Aber...wie?", versuchte ich zu sagen.
Er schien zu Zögern, aber dann öffnete er seine geschlossene Hand. "Deswegen." Er hielt mir einen Ring vors Gesicht. Ich stellte mich aufrecht hin, weshalb ich wieder etwas größer war als der Hobbit, und betrachtete diesen.
Es war seltsam. Irgendwie hatte ich ein Verlangen ihn an zu fassen. Eine unbekannte Macht strahlte er aus, dass mich zwang, langsam meine Hand nach ihm dem Ring auszustrecken. Ich wollte ihn greifen, ihn haben!
Doch dann zog Bilbo ihn weg. Verwirrt sah ich ihn an. Es war wie als ob ich aus einer Trance aufgewacht wäre. Ich schüttelte leicht durcheinander meinen Kopf.
"Es ist besser, wenn ich ihn behalte", meinte Bilbo. "Was ist das?", fragte ich ihn dann einfach. "Du spürst es doch auch?" Er nickte leicht. "Ja." Ein peinliches Schweigen entstand.
Dann wechselte ich einfach das Thema und fragte: "Wieso warst du überhaupt da unten? Ich hab dich gesehen, wie du dich gebückt hast und die Goblins oder Orks, was auch immer, einfach über dich drüber gelaufen sind und nichts bemerkt haben, was mich bis jetzt immer noch wundert. Aber wie bist du dann überhaupt da unten gelandet?"
"Ich denke, dadurch, dass ich ein Hobbit bin, haben sie mich nicht bemerkt. Und ich bin runtergestürzt, als mich einer dieser Orks angegriffen hat." "Und das hast du überlebt?", fragte ich ihn ungläubig.
Ich hatte den Sturz glücklicherweise überlebt, aber nur durch die Hilfe von Yavor. Wäre er nicht gewesen... Ich wills mir gar nicht vorstellen.
Bilbo zuckte aber einfach mit den Schultern und nickte dann. "Sieht so aus." Ich lächelte. So unerfahren der Hobbit auch war, er schaffte es immer aus solch riskanten Situationen rauszukommen.
Doch dann erlosch mein Grinsen wieder. Ich hatte noch eine Frage, und ich musste es einfach wissen. "Und wieso warst du unsichtbar?"
"Dieser Ring ermöglicht es mir." Ich wusste nicht was das für ein Ring war, aber er machte mir irgendwie Unbehagen. "War es das, was du dem Wesen weggenommen hast?", fragte ich ruhig.
Er sah mich an. "Ich hab es nicht weggenomen... Es hat es verloren! Und außerdem hat es mich angegriffen und wollte mich fressen!", versuchte er sich zu verteigen.
Ich nickte leicht. "Na gut. Ist ja auch nicht so wichtig. Wichtiger ist jetzt, dass wir die anderen finden! Ich hoffe sie sind rausgekommen..."
"Das sind sie, ich habe sie gesehen!" Ich sah den Hobbit mit ungläubigen Blick an. "Wirklich?" "Ja, sie sind den gleichen Ausgang rausgerannt wie wir." Ich strahlte. Sie hatten überlebt! Sie hatten es geschafft!
"Dann komm! Beeilen wir uns, bevor wir sie nicht mehr einholen können!" Und schon rannten ich los, den Hang hinab. Ich war ziemlich erschöpft und mir tat so gut wie alles weh, doch ich zwang mich weiter zu rennen. Yavor krallte sich wieder an meiner Schulter fest und hatte Mühe nicht hinunter zu fallen.
Nach kurzer Zeit jedoch, hörten wir Stimmen. Das konnten nur die anderen sein!
"Verfluchter Halbling!", ertönte eindeutig Dwalins Stimme. Allerdings klang die nicht sehr erfreut. Abrupt blieb Bilbo stehen, so das ich gegen ihn knallte.
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A Story about Adventure I - der Hobbit FF
Fanfiction2 Teiler (1.+2. Band) Meriana, eine Halbzwergin des Ered Luin. Klein und stur, aber mit großem Herz. Sie sehnt sich nach den Abenteuern und der Freiheit, was für sie so fern scheint. Als sie dann von dem schrecklichen Tod ihrer Mutter erfährt und si...