Teil 1
"Schon gut, schon gut! Beruhigt euch!" Ich lachte. Diese Kinder. Sie waren immer so aufgedreht. "Bitter lies uns eine Geschichte vor! Bitte, bitte, bitte!" Aywe sah mich mit ihren großen flehenden Augen an. Sie war ein junges Mädchen, ziemlich aufgedreht und verrückt. Aber sie hatte so eine lebensfreudige Art, die ich sehr an ihr schätzte.
Ich lächelte. Wie konnte man zu so einem Blick denn schon Nein sagen? Und überhaupt liebte ich es ihr und den anderen Kinder Geschichten vorzulesen. Sie glücklich zu machen und zu sehen wie sie sich freuten.
Es war wieder ein schöner Frühlingstag und wir saßen in der kleinen Bibliothek meines Hauses. Die Sonne schien durch die Fenster und erfüllte den Raum mit wohliger Wärme. Der perfekte Tag um draußen zu spielen. Aber auch um den Kindern eine Geschichte vor zu lesen.
"Ja, ich will auch eine hören!", rief ein anderes Kind. "Und Ich auch!"
Ich nickte lächelnd.
"In Ordnung. Ich werde euch eine vorlesen", beruhigte ich sie.
"Setzt euch. Ich werde ein Buch holen." Somit stand ich auf und schritt langsam, meines Alters gemäß, zu einem der Regale.
Dort holte ich, nach kurzem suchen, ein Buch heraus und setzte mich wieder in den Sessel, der vor einem runden Teppich stand. Aywe kam und stützte mich.
"Oh danke, mein Kind. Meine alten Knochen sind auch nicht mehr die besten." Aywe lächelte und setzte sich zu den anderen Kinder um mich herum in einen Halbkreis auf dem rotbestickten Teppich.
"Heute will ich euch eine ganz besondere Geschichte erzählen", begann ich.
"Sie handelt von einer Zwergin, die zur Hälfte ein Zwerg war, aber auf eine große Reise ging und viel erlebt hatte und deren Geschichte hier -ich tippte aufs Buch- letztendlich aufgeschrieben wurde."
Ich sah einmal in die Runde, doch da hörte ich Biros räuspern.
"Eine Halbzwergin?", fragte er zögernd.
"Ja, wie kann so etwas besonders sein?", fragte Carnor leicht abwertend.
"Bist du nicht mehr ganz dicht? Nur weil sie ein Zwerg war?", keifte Aywe ihren Bruder an. Für so eine zierliche Person konnte sie sich ganz schön aufregen. Ich legte das Buch auf das kleine Tischchen neben mir.
"Nana, ihr wollt euch doch nicht streiten. Nicht an einem Tag wie diesen", meinte ich sanft.
"Ich denke, Carnor und Biros , dass so etwas unwichtig ist. Was wirklich zählt, sind die Inneren Werte und die Taten die wir vollbringen." Carnor schaute stur auf den Boden und verschränkte die Arme.
"Wie wäre es damit: Ich lese euch einfach die Geschichte vor und wenn ihr sie nicht mögt, kann ich noch immer eine andere auswählen. Was meint ihr?", schlug ich vor.
"Na gut", brummte der Kleine nach einer Weile. Ich lächelte zufrieden und nahm nun das Buch wieder in die Hand. Ich schlug es auf und begann zu lesen, wobei der Rest der Kinder mir aufmerksam lauschte:"Fast jede Geschichte beginnt mit einem, es war einmal. Diese Geschichten sind oft Märchen. Aber ich kann euch versichern, diese ist die reinste Wahrheit. Es gab einst eine Zwergin. Um genau zu sein, eine Halbzwergin. Dies ist die Geschichte von Meriana.
Sie war eine Zwergin, von der nicht viele wissen, aber jeder kennt.
Ihr Vater war ein großer Mann gewesen, ihre Mutter ein weise Halbelbin. Ich beschreibe sie als ziemlich stur köpfig wie ein Zwerg, aber auch gutmütig wie ihre Mutter beschrieben.
Zusammen mit ihrem Vater und mir, ihrer Schwester Amilia, lebten wir ein friedliches Leben in einem schönen Haus im Dorf nahe Bree. Das Dorf war klein und bestand aus nur sehr wenig Einwohnern. Aber wir lebten hier glücklich. Thorin, der König, hatte unser Volk einst in die blauen Berge geführt, dort lebten wir schon lange nicht mehr. Doch unser ruhiges und vollkommenes Leben, so wie wir es kannten, es sollte sich eines Tages alles für uns ändern-
Die Geschichte begann eigentlich schon vor unserem Abenteuer. Es war eine stürmische Nacht und es begann alles in Bree...- (Der Text der jetzt kommt, steht nicht Original wie im Buch, sondern es wird einfach aus der Sicht von Meriana erzählt)-
Es regnete in Strömen. Die Straßen waren schon leicht überflutet. Die Menschen eilten schnell durch die Straßen, suchten schnell einen Unterstand.
Es war schon spät am Abend und trotz des schlechten Wetters, waren viele Leute unterwegs. Die meisten trafen sich an diesen Abend in einer Kneipe, tranken und sangen oder die, die auf Durchreise war, suchten eine Bleibe für die Nacht und ein Abendessen.
Die Stadt Bree lag an der großen Oststraße, um einem großen Hügel, umgeben eines riesigen Walls. Der größte Teil der hier lebte waren Hobbits oder Menschen. Umso mehr wunderte es die Leute, jemanden zu sehen, der garnicht dieser Gattung entstammts, auch wenn öfters Ungetüme Gestalten hier entlang wandelten, so war es doch nicht immer gewöhnlich eine dieser Art zu sehen.
Eine Gestalt ganz in dunkler Kleidung gekleidet und die Kapuze über das Gesicht gezogen, ging er durch die veregneten Gassen Brees. Er schlug den Weg zu der Gastschänke "Das tänzelnde Pony" ein, wo es bekanntlich das bester Bier der ganzen Gegend gab.
Doch wegen diesem, war er nicht hier. Er sah sich um, wollte sicher gehen das ihn keiner bemerkte. Dann trat er ins Gasthaus herein. Sofort strömte ihm wohlige Wärme entgegen. Aber auch das laute Lachen und Singen der Gäste. Viele waren schon betrunken und hier durchgedrehtes Lachen konnte einen schon einschüchtern, der Fremde ignorierte es allerdings.
Er war nicht hier, um zu trinken. Er war gekommen um zu rasten. Hier war es trocken, hier konnte er sich stärken. Er hatte einen langen Weg hinter sich. Er suchte schon so lange, doch konnte er noch nicht die Suche aufgeben.
Der Fremde legte seinen Mantel ab und hing ihn an die Garderobe. Dann trat er weiter ein und suchte sich einen Platz. Er fand einen, glücklicherweise nahe am Kaminfeuer, dass noch mehr Wärme schenkte und seine Nassen Sachen trockneten, welcher er nicht vor dem Regen bewahren konnte.
Er sah sich um, denn er bemerkte das er beobachtet wurde. Misstrauisch wand er seinen Blick nach links. Dort hinten in einer Ecke saß ein Kahlköpfiger Mann, sein Blick ziemlich finster. Sein Gesicht wurde nur von einem Leichten Schein erhellt.
Auch als der Unbekannte seinen Blick nach rechts wand, saß am anderen Fenster ebenfalls ein Mann, mit dem selben gierigen Blick. Er hatte längere dunkle Haare.
Jetzt standen beide auf und der Fremde am Tisch ließ langsam seine Hand an sein Schwert gleiten, dass neben ihm an seinem Tisch lehnte. Doch ehe er seine Hand um den Griff des Schwertes schließen konnte, setzte sich ein Mann gegenüber von ihm, wie aus dem Nichts erschienen.
Die Männer sahen sich an und kamen auf einander zu. Sie hatten keine Chance mehr, jetzt wo ihr Ziel nicht mehr ohne überwachende Gesellschaft war. So verließen sie das Lokal.
Kurzzeitig überrascht, bis er nach kurzem erkannte, wer da vor ihm saß, sah der Zwerg den Mann an. Er sah schon alt aus, dennoch waren seine Augen hell wach. Er hatte langes graues Haar so wie einen langen grauen Bard. Der Mann bestellte das selbe wie er.
„Ich sollte mich vielleicht vorstellen. Ich bin Gandalf. Gandalf, der Graue."
„Ich weiß wer Ihr seid", antwortete der Zwerg jedoch trocken.
„Na das ist, ein angenehmer Zufall", es schien dem Gegenüber sehr zu freuen. Doch er schien andere Absichten zu haben, als nur ein nettes Pläuschen.
„Was führt, Thorin Eichenschild nach Bree?", stellte er nun die Frage.
Thorin senkte den Blick.
„Ich habe erfahren, dass mein Vater in der Wildniss in der Nähe von Dulin gesehen sein soll."
Er sah Gandalf an.
„Ich habe ihn gesucht, konnte ihn aber nicht finden."
Man merkte ihm seine Enttäuschung deutlich an. Es waren schon viele Jahre vergangen, seid sein Vater verschwunden war. Das Gandalf mehr wusste, als er zu gab, merkte er nicht.
„Thorin, man hat außer Gerüchten, lange nichts mehr von Thrain gehört.
„Er lebt noch, ich bin mit sicher." Thorin war entschlossen, auch wenn die Hoffnung daran, von Tag zu Tag schwand, er wollte den Gedanken nicht aufgeben. Er konnte es nicht.
„Bevor mein Vater verschwand, hat er Euch aufgesucht. Was habt Ihr ihm gesagt?" Er sah Gandalf eindringlich an. Es war wie, als wolle er wissen, ob Gandalf wusste oder gar der Grund war, warum sein Vater verschwunden war.
„Ich drängte ihn zum Erebor zu marschieren, die sieben Heere der Zwerge zu versammeln, den Drachen zu töten und sich den einsamen Berg zurück zu erobern", lautete seine klare Antwort.
„Und Euch würde ich das selbe sagen. Holt Euch Eure Heimat zurück." Er sah den Zwerg eindringlich an.
„Diese Begegnung ist kein Zufall, oder Gandalf?" Thorin lehnte sich aus der gespannten Haltung zurück, hob seinen Krug und sah den Zauberer vielsagend an.
„Nein. Ist sie nicht. Der einsame Berg bereitet mir Sorgen, Thorin. Dieser Drache ist dort schon lang genug. Früher oder später werden sich dunklere Absichten gen Erebor richten. Auf dem Weg hier hin bin ich auf ein paar ungehobelte Gestalten gestoßen. Sie hielten mich für einen Vagabunden."
„Was sie wahrscheinlich bereut haben", meinte Thorin, der den Zauberer gut genug einschätzen konnte. Der holte ein Stück Papier heraus.
„Einer trug dieses Stück mit dieser Nachricht darauf bei sich." Er schob den schon ziemlich alten Fetzen zu Thorin rüber. Es war schwer zu erkennen, doch es stand dort etwas geschrieben, in dunkler schwarzer Schrift. Buchstaben, unleserlich.
„Dies ist schwarze Sprache", sagte Gandalf und Thorin sah ihn darauf alarmierend an. Diese Botschaft, was auch immer sie zu bedeuten hatte, war nichts Gutes.
„Es wird eine hübsche Belohnung versprochen."
„Wofür?"
Gandalf schwieg kurz.
„Euren Kopf. Jemand will Euren Tod."
Thorin sah auf, alarmiert und fragend zu gleich. Wer machte Jagd auf ihn? Und aus welchen Gründen? Die Orks hatten sie einst besiegt und Elben würden sich sicher nicht so herablassen, sondern solche Dinge selbst erledigen.
„Thorin, Ihr dürft nicht länger warten. Ihr seid der Erbe von Durins Thron. Vereint die Heere der Zwerge. Gemeinsam habt Ihr die macht, den Erebor zurück zu erobern. Ruft zu einer Versammlung der sieben Zwergenvölker ein. Verlangt dass sie zu ihrem Eid stehen", redete Gandalf auf ihn ein.
„Die sieben Zwergenvölker haben denjenigen Eid geschworen der das Königsjuwel trägt. Den Arkenstein. Und falls Ihr es vergessen habt, dieser Edelstein wurde gestohlen von Smaug." Er sprach die letzten Worte mit purem Hass aus. Nur schwer wollte er sich an die Tage erinnern, die schon so lange in der Vergangenheit lagen.
„Was, wenn ich Euch helfe ihn zurück zu bekommen?"
„Wie?", fragte Thorin, der die fast neugewonnene Hoffnung schon fast wieder verlor.
„Der Arkenstein ist weit weg von hier. Begraben unter einem feuerspeienden Drachen."
„Ja, das ist wahr. Und darum brauchen wir einen Meisterdieb."
"Einen Meisterdieb?" Thorin sah den Zauberer etwas verwundert an.
"Ganz recht und ich denke ich habe auch schon eine Idee. Lasst mich nur machen. Zuzüglich werde ich wohl noch jemanden einbinden müssen, soweit ich es schaffen denjenigen zu finden, aber das lass mal meine Sorge sein. Lass deine Gemeinschaft ins Auenland wandern. Ihr werdet nach einem Zeichen suchen welches kenntlich machen wird, wo der Meisterdieb haust."
"Auenland? Dort leben doch die Hobbits." Thorin sah nicht so überzeugt aus.
"Gandalf, dein Plan, ich hoffe doch sehr, dass es auch eine Chance besteht, diesen auszuführen und das Ziel zu erreichen."
"Ich weiß was ich tue, Thorin. Sende deine Gemeinschaft einfach gen Auenland. Ach, und sag ihnen das es dort wo sie hinkommen, ein ausreichendes Festmahl geben wird, sie werden also auf ihre Kosten kommen." Der Zauberer lachte leicht, er wusste wie er die Zwerge überzeugen konnte.
Thorin seufzte. Er war noch nicht hundertprozentig davon überzeugt, aber auch er wusste, dass er es tun musste. Es war seine Bestimmung und vielmehr noch seine Verpflichtung, als nachfolgender König. Vor allem, wo er wusste, dass er seinen Vater mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht wieder sehen würde.
"Also gut. Ich werde meine Leute dort hinschicken. Ich werde zuerst einen Rat mit den anderen Völkern halten, dann werde ich zum Auenland kehren um euch dort zu berichten." Thorin stand auf, Gandalf tat es ihm gleich.
"Ich hoffe wir werden nicht alleine zum Berg reisen müssen, auch wenn ich den Arkenstein nicht besitze."
Gandalf nickte.
"Das hoffen wir beide."
Und damit war es beschlossen. Es würde eine Reise zum Erebor geben. Eine Reise die alles veränderte.
Und es würden nur die besten Krieger kommen um an dieser teil zu nehmen. Auserwählte, ehrenwürdige Zwerge, die es würdig waren, diese Herausforderung zu meistern.
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A Story about Adventure I - der Hobbit FF
Fiksi Penggemar2 Teiler (1.+2. Band) Meriana, eine Halbzwergin des Ered Luin. Klein und stur, aber mit großem Herz. Sie sehnt sich nach den Abenteuern und der Freiheit, was für sie so fern scheint. Als sie dann von dem schrecklichen Tod ihrer Mutter erfährt und si...