MERIANAS SICHT
Immer weiter folgte ich den dunklem Pfad. Ich tastete mich vorsichtig an den Felswänden entlang. Lichter gab es hier unten nicht. Nur zwischendurch ein leichter Schein, der von oben fiel. Allerdings machte das keinen großen Unterschied. Ich wusste nicht wie lange ich hier noch rumwandeln sollte, aber ich wusste, ich musste mich beeilen. Die da oben waren in Gefahr und ich hatte keine Ahnung wo ich war.
Immer weiter ging ich vorwärts, jegliches Zeitgefühl verloren. Wo war ich nur? Wieso passiert das alles hier? Was hatte das alles mit meiner Mutter zu tun? Fragen über Fragen schossen mir durch den Kopf. Fragen, auf die mir keiner eine Antwort geben konnte. Und das schlimmste war, ich wanderte hier im Stockdunkeln in den Tiefen einer Schlucht hin und her, ohne zu wissen wo es einen Ausgang gab. Oder ob es einen gab...
Ich war nicht der größte Freund von Dunkelheit. Als kleines Kind hatte ich panische Angst davor. Mit den Jahren hab ich mich zwar langsam daran gewöhnt, aber so wie es hier unten war, machte es mir schon Angst. Und dann noch diese Enge. Ich begann langsam zu verzweifeln. Wo sollte ich nur hin? Wenn es doch wenigstens etwas Licht gäbe!
Und da plötzlich geschah es. Ich fühlte ein leichtes Kribbeln in meinem Bauch und spürte ein Glühen auf meiner Haut. Ich blieb stehen und sah an mir hinunter. Das Medaillon! "Wow!", hörte ich Yavor in mein Ohr hauchen. Das Medaillon begann zu leuchten. Und es strahlte so hell, dass es den Weg vor mir beleuchtete. Jetzt erkannte ich auch eine Öffnung in der Felswand.
Ich ging hindurch und folgte weiter dem Pfad. "Hast du das gehört?", fragte Yavor. "Nein was denn?" Ich ging einfach weiter. "Na diese Stimmen!" Ich blieb stehen und lauschte. Da tatsächlich! Da waren Stimmen! Und es waren mehrere Personen, soweit ich verstehen konnte.
Schnell folgte ich weiter dem Pfad. Die Stimmen wurden immer lauter und deutlicher. "Ist das nicht...?" Meine Augen weiteten sich und ich beschleunigte meine Schritte. Immer näher kam ich den Stimmen und dann entdeckte ich eine Spalte im Fels, aus der leicht Licht schien.
Langsam schlich ich zur Felsspalte und lugte vorsichtig hindurch. Ich sah den Rücken einer kleinen Person, die ein Schwert zu halten schien. Das war ja Bilbo! Was macht der denn hier unten?
Ich wollte schon aufspringen und zu ihm rennen, als ich sah wie ein ziemlich seltsames Wesen auf den Felsen vor Bilbo sprang. Ich wusste nicht wirklich was ich von dem Wesen halten sollte. Seine Augen waren ja irgendwie niedlich, aber der Rest...
Jetzt schrie diese komische Kreatur auf. "Gestohlen hat er ihn! Gestohlen!" Bilbo hielt schützend sein Schwert vor sich. Die Kreatur nahm nun Steine in die Hand und bewarf den Hobbit. Die ganze Zeit schrie er ihn an. Bilbo wehrte die Steine zum Glück mit seinem Schwert ab...
Da rannte Bilbo in die eine Richtung davon und verschwand in der Dunkelheit. Das Wesen folgte ihm wütend. Schnell zwängte ich mich durch die Spalte und folgte ihnen. So schnell ich konnte rannte ich hinterher. Die Schreie des Wesens konnte ich die ganze Zeit hören. Hoffentlich tat es Bilbo nichts! Es sah nicht gerade danach aus, als ob es sich Freunde machen wollte.
Immer weiter rannte ich, den Schreien des seltsamen Wesens folgend. Meine Knochen taten vom Aufprall immer noch weh, doch die Angst, Bilbo könnte was passieren, war größer. Denn auch wenn er ein Schwert besaß, war er noch nicht wirklich geübt im Kämpfen. "Meri! L-la-ng-sa-samer!", hörte ich Yavor krächzen, der auf meiner Schulter ziemlich durchgeschüttelt wurde. "Geht nicht, Bilbo ist in Gefahr!"
Bei einer Spalte blieb ich dann stehen. Keine Spur der beiden. Und konnte Bilbo wirklich durch diese Spalte gepasst haben? "Wo sind sie hin?", fragte ich mehr zu mich selbst. "Schau, da!" Yavor deutete auf den Boden. Dort lagen goldene Knöpfe. Die konnten nur von Bilbo sein!
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A Story about Adventure I - der Hobbit FF
Fanfiction2 Teiler (1.+2. Band) Meriana, eine Halbzwergin des Ered Luin. Klein und stur, aber mit großem Herz. Sie sehnt sich nach den Abenteuern und der Freiheit, was für sie so fern scheint. Als sie dann von dem schrecklichen Tod ihrer Mutter erfährt und si...