Kapitel 44

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Da stand ich nun wieder zum gefühlten tausendsten Mal vor der Wohnungstür meiner Schwester und versuchte mich zu ermutigen es heute endlich über mich zu bringen und ihr meine Beziehung mit Luc zu gestehen.

Die Tage ohne Luc waren unerträglich. Ich bekam ihn gar nicht mehr zu Gesicht, was mich langsam wahnsinnig machte. Es war die reinste Höhle. Ich vermisste ihn so sehr und war immer so kurz davor ihn anzurufen, zu ihm nach Hause zu gehen um ihn einfach nur zu sehen. Und auch wenn ich manchmal mit ihm schrieb, war es nicht das gleiche wie in seine Augen zu sehen oder ihn zu umarmen. Stattdessen flüchtete ich also zu meiner Schwester und versuchte es immer über mich zu bringen ihr zu sagen was Sache war. Doch es gelang mir nicht. Jedes mal saß ich da und war erstaunt darüber wie schnell sich die Worte die ich mir zuvor für sie zurecht gelegt hatte,sich in nichts aufgelöst hatten und ich versuchte den Knoten in meinem Hals zu entfernen. Letzten Endes ging ich kopfschüttelnd aus ihrer Wohnung heraus und beschloss es ihr bei meinem nächsten Besuch zu sagen. Aber wie auch zuvor, wurde ich bei jedem neuen Besuch nur nervöser und konnte die Worte nicht aussprechen, die ich zuvor so oft in meinem Kopf wiederholt hatte. Naja, es war ein neuer Tag und ein neuer Versuch für mich also stand ich nun da, vor der Wohnungstür meiner Schwester und ging in meinem Kopf alles durch.

Akka hör mir zu, ich muss dir was sagen und ich bitte dich nicht auszurasten also Luc und ich. Wir sind...

Meine Gedanken wurden von dem Vibrieren meines Handys aufgehalten. Ich holte mein Handy aus meiner Hosentasche und schaute auf den aufblinkenden falschen Namen von Luc. Mit einem Lächeln öffnete ich die Nachricht.

Von Lara<3 :

Ich habe in meinem ganzen leben nicht so viel gelernt wie in den letzten Tagen. Ich glaub mein Kopf platzt gleich :D

-Vermisse dich. Hab einen schönen Tag mi princesa ;)

Es war nur noch eine Woche bis Luc seine Abiturklausuren schrieb und ich sehnte mich schon nach dem Tag an dem er seine letzte Klausur schrieb und ich endlich in seine Arme konnte. Luc lernte echt viel für seine Klausuren und ich wusste das er die Klausuren mit Gravur bestehen würde, aber ich wollte ihn dennoch nicht beim lernen hindern.

Ich lächelte über seine Nachricht und schrieb ihm ihm grinsend.

An: Lara

Keine Angst dein Kopf wird schon nicht platzen und auch wenn es platzen würde, da ist ja sowieso nichts drin, also wäre es nicht so eine große Sauerei :D

-Ich vermisse dich auch! <3

Ich verstaute mein Handy wieder in meine Hosentasche und wollte gerade an die Tür meiner Schwester klopfen -wie lange hatte ich wohl schon an der Tür gestanden?- als sie ruckartig geöffnet wurde und ich in die nervös wirkenden Augen meines Schwagers blickte.

"Hey Arthanna" sagte er und ging an mir vorbei, drehte sich wieder um und sagte "Ich bin kurz was zu Essen holen. Ich bin einer Viertelstunde wieder da." Kabil drehte sich um und eilte die Treppen runter. Ich konnte bei seinem Verhalten ein Grinsen nicht verkneifen. Mein Schwager hatte sich den Rest dieses Monats freigenommen, da es bald soweit war und er Vater und ich Tante werden würde. Die Ärztin hatte meiner Schwester versichert das es nächste Woche soweit sein würde und seitdem lief mein Schwager hektisch herum, fragte meine Schwester andauernd wie es ihr ginge oder ob sie noch etwas zu essen bräuchte. Manchmal sprach der Arzt in ihm und er schimpfte mit meiner Schwester darüber, wie falsch sie doch auf dem Sofa lag oder wie schnell sie doch aß und das dies alles nicht gut für sie und das Kind seien - was übrigens ein Mädchen werden würde. Und meine Schwester wie sie nun mal war, grinste meinen Schwager mit vollem Mund an und brach gerade so ein Entschuldigung heraus. Daneben saß dann ich, während ich mir mein Bauch voller Lachen hielt und schon zu Husten begann.

Das Leben ist kein BollywoodfilmWo Geschichten leben. Entdecke jetzt