Kapitel 50

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Morgen war es soweit. Ich müsste nur noch ein Tag warten bis ich Luc wieder sah und ich freute mich wahnsinnig. Luc hatte sein Versprechen gehalten und wir hatten jeden Tag telefoniert. Ab morgen müsste ich seine Stimme nicht über mein Handy hören, sondern direkt vor mir. Lasst mich meine Freude durch einen vergleichbaren Bespiel erklären.

Man stelle sich vor, man höre ein Lied zum ersten Mal. Schon beim ersten Ton des Liedes weiß man, dass das ganze Lied ein wunderschönes sein wird. Also hört man weiter und merkt wie schön das Lied eigentlich ist und verliebt sich in die Stimme, in den Text, in die Melodie. Es fühlt sich an als würde man in Trance versetzt und das Gefühl das in einem erwacht, ist als würden alle Fasern deiner Seele tanzen. Also hört man das Lied immer und immer wieder bis einem das Lied aus den Ohren quillt. Es wird zu einem Lieblingslied und man versucht alles um eine enge Verknüpfung mit dem Lied und der Person hinter der Stimme zu haben. Man will die Person hinter Stimme sehen, sie kennenlernen und direkt miterleben, wie das Lied in das man sich verliebt hatte von der Stimme gespielt wird die alles verursacht hat. Und wenn man dann die Chance bekommt die Person hinter der Komposition zu sehen, ist es, als würde man eine große Macht treffen von den man zuvor nie wusste. Eine Macht die einen überwältigt mit Glücksgefühlen und vor der man sich hätte nie erträumen lassen das sie besser wäre als das Lied das man zuvor hörte. Und da ist ein Gefühl von Freude, das man so selbstsüchtig man nicht nicht teilen will.

Genau so war es mit Luc. Luc's Worte waren meine Lieblingslieder und ich konnte es kaum erwarten die Person hinter der schönen melodischen Stimme zu sehen und die schönsten Glücksgefühle zu erleben, auch wenn ich die Person hinter der Stimme bereits kannte. Ich wollte es ihm so schön wie möglich machen wenn er kam und wie könnte es besser werden als in seinem Zimmer mit einer Pizza und einem guten Film. Also hatte ich mit Sia geplant, das sie die Pizza holen würde und ich selbst suchte einen guten Film aus, der zu uns passte. Ich hatte geplant erst am späten Nachmittag zu kommen, damit Luc noch Zeit mit seiner Familie hatte. Alles war geplant. Ich musste nur noch diesen Tag überstehen und dann konnte ich meinen Freund wiedersehen. Es war spät abends als ich mich mit einem Grinsen und mit Gedanken an Luc schlafen legte.


Am nächsten Tag wachte ich mit einem breiten Grinsen auf. Es war ein warmer Freitagmorgen als ich mit Sia zur Schule aufbrach. Zu Siara's Bedauern fuhren wir mit dem Bus zur Schule, denn Sia hatte seit neustem ihrem Führerschein aber kein Auto mit dem sie zur Schule fahren konnte.

"Ich kann es kaum erwarten Luc von meinem Führerschein zu erzählen. Ich werde heute sowas von mit seinem Auto durch die Straßen fahren." träumte Sia vor sich hin.

"Ich glaub nicht, dass Luc dir einfach so sein ein und alles überlassen würde"

"Doch hat er, du bist hier" sagte Sia grinsend und bewegte ihre Augenbrauen hoch und runter wie eine Irre.

Ich lachte und schlug sie auf die Schulter. "Ich meinte das Auto, du Idiot"

Sia schaute stolz nach vorne und sagte grinsend "Ich weiß" bevor wir bei Penelope und Priya ankamen.

Wir begrüßten uns, machten die üblichen Späßchen untereinander und waren dafür das es früh am Morgen war, ziemlich heiter gelaunt. Jeder hat seiner Gründe dafür und meiner würde in vier Stunden die Stadt erreichen.

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"Also um fünf soll ich die Pizza bestellen?" fragte Sia mich während sie neben mir her schlenderte und auf ihr Handy schaute.

"Ja. Ich bin dann um Viertel nach fünf bei dir."

"Okay." sagte Sia während sie etwas in ihr Handy tippte. "Hat Luc sich schon bei dir gemeldet?"

Das Leben ist kein BollywoodfilmWo Geschichten leben. Entdecke jetzt