Man hat es nicht einfach

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Ich schaue aus dem Fenster gelangweilt raus. Ein seufzen entfährt meinen Lippen. Mal wieder regnet es und es ist nichts Spannendes passiert. Auch bin ich nicht wirklich weiter in meinen Ermittlungen gekommen. Schon seit Wochen suche ich nach einer berüchtigten Drogenbande, kann aber nichts herausfinden. Was mich schon ziemlich Ärgert.

In Deutschland habe ich mir nicht gerade den besten Ruf angeeignet. Aber was habe ich auch erwartet? Dass sie mich mit offenen Armen empfangen? Nein, nicht wirklich. Der einzige der froh war, dass ich hier bin, war Polizeipräsident, Sir Richard. Er konnte schon Daniel wirklich gut leiden und nachdem er gehört hatte, dass ich zu den besten gehöre, war er mehr als nur froh und hat auch über die Tatsache hinweggesehen, dass ich eine Frau bin. Da ist er aber auch wirklich der einzige. Auch nachdem ich gezeigt habe, was ich drauf habe, respektieren mich die anderen immer noch nicht. Auch wenn ich hier schon seit einem Jahr lebe und das Jahr verlief bisher mehr als nur schlecht. Nicht nur die Tatsache, dass ich von meinen Kollegen verspottet werde, sondern auch, dass ich Daniel Tod nur sehr schwer verkraftet habe. Außerdem, vermisse ich Sebastian so sehr, kam bisher nicht wirklich viel weiter mit dem Teufel, habe die ganze Zeit ziemliches Heimweh und auch meine Gesundheut ließ dieses Jahr ziemlich nach. Das Jahr war ich im Grunde umsonst hier.

Ich erhebe mich aus meinem Stuhl und entferne mich von dem Fenster. Ich fahre mit meinen Fingern über meine Narbe. An solchen Tagen schmerzt sie ziemlich. Das hatte angefangen, nachdem ich hier angereist bin. Was wohl bedeutet, dass ich hier nicht ganz so falsch bin und er hier irgendwo in der Nähe sein muss. Das hoffe ich jedenfalls. Ich schnappe mir meinen Mantel und mache ich auf den Weg. Ich schaue zum Himmel hinauf und der Regen tropft mir ins Gesicht. Es hat wohl stärker angefangen zu Regnen. Ich versuche mich zu beeilen und gelange an ein großes, altes Gebäude. Kaum bin ich drin, schüttele ich einmal meine nassen Haare. Danach öffne ich die Tür und gelange in das große Büro, indem viele meiner Kollegen sitzen und ihrer Arbeit nachgehen. Kaum erblicken mich die meisten, bekomme ich schon ein Stapel Papiere in die Hand gerückt.

„Hier, die kannst du ja gerade machen.", meint Sam, ein blondhaariger, überheblicher, junger Mann, der noch schlimmer als Alexander ist.

Aber ohne dass ich mich beschwere oder ihn anmeckere, nehme ich es einfach so hin und nicke. Ich widerspreche nur noch sehr selten. Ich versuche mich hier zusammenzureißen, weil ich hier im Grunde nicht hingehöre und will mich nicht in den Vordergrund schieben. Ich setze mich an meinen Tisch und durchforste meine Unterlagen. Erst jetzt bemerke ich, dass ich seine Arbeit machen soll und es seine Unterlagen sind. Warum soll ich seinen Bericht schreiben!? Das ist wirklich das einzige, was ich nicht dulden werde! Wüten, aber beherrscht, stehe ich mit den Unterlagen auf und gehe zu seinen Platz hin. Er unterhaltet sich locker mit seinen Kollegen und so wie ich mitbekomme auch noch über mich.

„Ja, die kann schön meine Arbeit erledigen. Wozu ist die denn hier, wenn sie sich schon nicht in die Küche hinstellt.", meint er und die anderen Lachen.

Immer wieder dasselbe Gerede. Fällt den Männern heutzutage nichts mehr Neues ein, als immer wieder das? Ich knalle ihm die Unterlagen auf den Tisch.

„Hey, was soll das!? Die sollst du machen!"

„Ich mache wohl kaum deine Arbeit! Ich habe selber genug zu tun! Du könntest ja mal deinen Arsch hochbekommen!", platzt es aus mir heraus.

„Ach, versucht du frech zu werden?", fragt er mit einem spöttischen grinsen.

Ich schließe die Augen und atme einmal durch. Dann drehe ich mich einfach um und versuche ihn zu ignorieren.

„Erst die Klappe aufreißen und sich dann umdrehen und gehen?" Er seufzt theatralisch. „Ich glaube, unter anderen Umständen würde ich dich ja mal gerne so richtig durchnehmen wollen, aber auf so eine kann ich dann doch verzichten."

Black Butler-Die erste Polizistin 2Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt