Überrascht trete ich einen Schritt zurück.
„Was machst du hier?", frage ich.
„Wir sind hier um einige Sachen zu besorgen. Aber solltest du dich nicht noch ein wenig ausruhen? Du hast hier nichts auf den Straßen zu suchen. Dennoch sehe ich, das du wieder einwandfrei laufen kannst."
„Ich muss mich nicht mehr ausruhen. Mir geht es bestens."
Sebastian seufzt etwas. „Das sagst du immer, auch wenn es nicht stimmt."
„Hattest du nicht gesagt, ihr müsstet was besorgen? Geh lieber zu deinem Herrn.
„Du willst mich los werden?", lacht er. „In deinen Augen habe ich aber was ganz anderes gesehen, als du mich erblickt hast."
„Fantasierst du schon?", meine ich und drehe mich von ihm weg.
Dabei merke ich nicht wie ein Mann in unsere richtung gestürmt kommt. Bevor er vor lauter Hektik in mich hinein laufen kann, zieht mich Sebastian zur Seite und ich werde nur von ihm gestriffen. Verwirrt blicke ich in seine richtung und will dem Mann schon wütend hinterher rennen, da er nicht umsonst so eilig wegläuft aber Sebastian hält mich fest und schüttelt den Kopf. Kurz darauf rennen zwei Männer an uns vorbei die ich schon in Scotland Yard gesehen habe. Sie scheinen den Mann zu verfolgen. Also hat mich mein Gespür nicht in Stich gelassen. Der Mann stolpert über einige Kisten die im Weg liegen und somit können die beiden Polizisten ihn erreichen. Sie ziehen ihn hoch und halten seine Arme auf dem Rücken fest. Etwas enttäuscht, dass ich nicht hatte eingreifen können, blicke ich in die richtung. Aber ich darf nun mal nicht. Würde ich mit einem verdächtigen in Scotland Yard auftauchen, würde ich nur Ärger bekommen und noch länger freigestellt werden. Ich reiße mich von Sebastian los und gehe einfach weiter.
„Akira...", meint er aber ich ignoriere ihn.
Ich habe keine Lust mehr hier in der Stadt zu verweilen und gehe lieber nach Hause. Ich darf nicht eingreifen. Es kümmern sich schon andere Leute darum. Ich soll mich ausruhen und mich nicht in Gefahr begeben. Ich kann das einfach nicht. So habe ich schon immer gehandelt. Doch das jetzt verboten zu bekommen ist schwierig. Ich habe nichts womit ich mich ablenken könnte. Ich kann einfach nicht zu Hause rumsitzen. Dort werde ich wahnsinnig. Und zum ersten mal, seit ich dem Engel begegnet bin, denke ich über sein Angebot nach. Würde mein Vater noch leben, hätte er mir geholfen. Da wäre das ganze vielleicht gar nicht passiert. Vielleicht würde ich mich auch dort besser unter Kontrolle bekommen. Ich könnte wieder arbeiten und müsste nicht warten und mich wieder hocharbeiten.
Sofort schüttele ich meinen Kopf. Warum wage ich es auch nur daran zu denken? Sie sind Tod und das sollte man nicht rückgängig machen nur weil ich meinen Job wieder haben und auch hauptsächlich meine Eltern wieder sehen will. Das ist falsch. Man darf auch keinem Engel trauen. Sie sind Teufel hinter einer leuchtenden Gestalt die nur denken Gutes tun zu wollen. Aber sie gaukeln den Menschen nur falsches vor und alle schlechten Gedanken, die auch ein Mensch ausmachen und die ein Mensch eventuell braucht, auslöschen sie aus. Sie wollen doch nur Menschen die den ganzen Tag nichts anderes machen als nur an ihnen zu glauben und zu beten. Jeder wird ausgelöscht der sich dem widersetzt. Kein Engel ist nur ein wunder und bringt nur Glück. Nein, sie bringen genauso viel Pech wie ein Teufel. Sie haben genauso viel Blut an den Händen kleben. Aber ich sollte dazu nichts sagen. Ich liebe einen Teufel und genau deswegen kann ich solch ein Handel unmöglich eingehen. Der Engel will mich nur von dem Teufel befreien.
Aber wenn er es wirklich schafft, dass meine Eltern überleben, würde dann nicht auch noch Daniel leben? Es würde alles anders kommen. Ich hätte meine ganze Familie wieder zurück. Der Gedanke zerreißt fast mein Herz.
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Black Butler-Die erste Polizistin 2
FanfictionNach den ganzen Geschehnissen, ist Akira nun in Deutschland unterwegs, um weiteres über den Teufel herauszufinden und ihn ausfindig zu machen. Aber auch dort hat sie es nicht leicht. Dennoch wird sie bald wieder nach London zurückehren. Wird dann al...