Rache

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„Ich habe dir doch gesagt dass es dir nicht gefallen wird." „Naja, damit habe auch nicht wirklich gerechnet." Also in Klartext heißt es das Ciel bald sterben wird. Diese Tatsache macht mich sehr traurig doch er hat sein Schicksal schließlich selber entschieden. Aber leider hat er nicht an die Menschen gedacht die um ihn trauern würden. Bard, Finny Meyrin, Lizzy, Prinz Agni und vermutlich noch einige andere. Zwar konnte sich Ciel zu diesem Zeitpunkt noch nicht denken das seine Bediensteten um ihn trauern würden, da sie erst nach dem Vertrag kamen aber schon allein Lizzy und ihre Familie werden sehr traurig sein. Scheinbar war ihm das zu diesem Zeitpunkt egal. Aber ich weiß nicht was an diesen Tag passiert ist und wie es dazu kam. Vielleicht wäre er andernfalls schon gestorben? Da würde ich ihn nicht einmal verurteilen. Aber nun scheint sein Leben wirklich zu Ende zu sein. „Ist es wirklich nötig?", rutscht es mir heraus. Ich weiß dass ich mich mit dieser Frage gerade total blamiere weil selbst ich weiß dass es kein Zurück mehr gibt wenn einmal ein Vertrag geschlossen wurde. Außer der Teufel verbockt es, was bestimmt ein recht seltener Fall ist.

Wie zu erwarten fängt er an zu lachen, was mein Gefühl nicht gerade bessert. „Natürlich. So ist der Vertrag nun mal und ich will auch endlich meine Belohnung für einige Demütigungen und meiner Arbeit haben. Als ob ich so etwas aus freien Stücken machen würde." Ich seufze laut. „Ja, schon klar." „Dann solltest du nicht fragen, wenn du die Antwort sowieso weißt." „Eine Hoffnung besteht doch immer noch." „Aber nicht bei einem Teufel."

Dieses Gespräch liegt mir auch noch am nächsten Morgen schwer im Magen. Ich kann nicht wirklich einen klaren Gedanken fassen. Ich muss immer wieder daran denken dass es bald vorbei ist. Da ich außerdem schon weiß, das Sebastian sich nicht darum kümmern wird was mit den vier Bediensteten passiert, werde ich mich wohl darum kümmern müssen und ihnen eine neue Stelle suchen. Am besten auch eine wo die vier zusammen bleiben können. Trennen würde ich sie ungern. Schon allein weil Ciels Tod die vier fertig machen würde. Da können sie eine Trennung überhaupt nicht gebrauchen. Doch ich darf nicht so voreilig sein. Sebastian meinte zwar, dass sie nah dran sind aber wer weiß ob es wirklich schon so schnell gehen wird? Vielleicht kommt noch etwas dazwischen?

Ich seufze.

Das ist doch nur Wunschdenken.

Jetzt, da sie so nah dran sind, wird Sebastian sich nicht noch Zeit lassen. Sondern das endlich hinter sich bringen. Was ich ihm zum Teil auch nicht wirklich verübeln kann. In den paar Jahren hat er schon einiges nervlich überstehen müssen. Auch ich wäre da froh endlich ein Ende zu finden aber nicht so eins!

Ich ziehe mich an und gehe runter in die Küche um mir etwas zu essen zu holen. Da sitzt auch schon die ganze Bande putzmunter und genießen ihr Frühstück. „Guten Morgen! Komm setzt dich zu uns!", meint Finny fröhlich und klopft auf den Platz neben sich. Ich lächele ihn an und komme dem nach. Kurz darauf kommt Sebastian mit Ciels Geschirr in die Küche. Er blickt kurz zu mir. Dann dreht er sich wieder rum und stellt das Zeug in die Spüle. „Wurde auch mal Zeit das du aufstehst." Er stellt mir ein Teller vor die Nase. „Danke.", murmle ich nur. Ich blicke zu meinen Teller herab und stochere kurz in meinem Essen herum. „Was ist los? Hast du keinen Hunger?", meint Meyrin. „Doch, doch!", meine ich schnell. Zum Nachdruck stecke ich mir einen Happen in den Mund. Ehrlichgesagt habe ich einfach ein schlechtes Gewissen. Man reißt sie aus ihrer gewohnten Umgebung und ich kann ihnen nicht einmal was davon erzählen.

Während die anderen ihrer Arbeit wieder nachgehen, sitze ich etwas gedankenverloren weiter am Tisch. „Du solltest dir weniger Gedanken darum machen.", meint plötzlich Sebastian. „Es war doch klar dass es früher oder später passiert. Kümmere du dich um deine Karriere und verschwende daran nicht deine Gedanken. Das wäre sinnvoller, als hier Mitleid zu empfinden." „Sei nicht so spöttisch! Ihre Welt wird zerstört. Natürlich bin ich darüber Traurig. Sie werden Ciel und dich verlieren. Das wird einfach schrecklich. Sie erzählen nur Gutes über dich. Du warst der Held in glänzender Rüstung für sie und bist es vermutlich immer noch. Obwohl das kein guter vergleich für dich ist." „Oh nein, das bin ich wirklich nicht.", lacht er. Er tritt näher auf mich zu und legt seine Arme von hinten um mich. Sein Kopf ruht auf meiner Schulter. „Sie sind selber dran schuld wenn sie so leichtfertig von mir denken und sich etwas einbilden. Das vertrauen kann man von Menschen so leicht bekommen. So wird man nur schneller enttäuscht." „Sie kennen dich aber jetzt schon einige Jahre. Was heißt hier also das vertrauen kann man leichter gewinnen? Natürlich vertrauen sie dir nach so langer Zeit! Oder soll ich dir ab sofort auch nicht mehr vertrauen?" Er lacht kurz. „Das wäre gar nicht so dumm. Ich könnte dich jederzeit hintergehen. Noch lebt mein junger Herr und noch kann er mir befehlen dich zu töten. Es könnte schneller zu Ende sein als du denkst." „Nun ja, ich denke nicht gerade das Ciel mich töten lassen würde. Warum auch? An Anfang konnte ich es noch nachvollziehen doch jetzt denke ich das eher nicht." „Da solltest du dir nicht so sicher sein.", meint er und lässt mich los.

Black Butler-Die erste Polizistin 2Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt