Ein Wunsch

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Für die Nacht ging ich in mein altes zu Hause, indem ich auch endlich meine Katze begrüßen konnte, die vor meinem Fenster wartete.

Am nächsten Morgen begrüße ich auch endlich Mister Abberlines Frau, die begeistert ist, dass ich wieder da bin. Sie umarmt mich fröhlich und zieht mich in ihr Haus hinein. Sofort will sie alles wissen was in dem Jahr passiert ist, was ich ihr auch erzähle. Dabei vergesse ich die Zeit und erst am Nachmittag merke ich, dass ich mich so langsam auf dem Weg machen müsste. Doch sofort bringt sie mich wieder auf andere Gedanken, bis Mister Abberline von seiner Arbeit nach Hause kommt.

„Ach, hallo. Du bist noch da. Das freut mich.", meint er mit einem Lächeln.

„Ja, aber wie spät ist es eigentlich. Ich habe die Zeit völlig vergessen.", lache ich.

„Das war ja auch extra. Du warst schließlich ein ganzes Jahr weg. Da lasse ich dich doch nicht so schnell wieder gehen.", meint seine Frau.

Fred nimmt aus seiner Hosentasche eine alte Taschenuhr heraus und schaut drauf.

„Wir haben 22:55 Uhr. Du kannst auch gerne hier bleiben. Ich finde es ist zu spät um jetzt wieder zum Anwesen zu reiten und auch zu gefährlich."

„Ach, das ist kein problem. Ich müsste jetzt mal dahin zurück. Ich habe schon die Nacht bei mir zu Hause verbracht. Sie wären nicht so begeistert wenn ich nicht so langsam zurückkehre.", meine ich.

„Du bist scheinbar sehr gerne dort. An Anfang hattest du es noch gehasst dorthin zu müssen. Liegt es an einen gewissen Butler?", grinst Freds Frau.

Etwas verlegen schau ich zur Seite. „Nein. Das ist viel zu absurd."

„Finde ich nicht."

„Wie auch immer. Ich gehe mal lieber los.", meine ich und verabschiede mich.

Wie zu erwarten ist es schon ziemlich dunkel. Zu meinem Glück ist es scheinbar Vollmond und der Mond leuchtet hell am Himmel. Somit kann ich wenigstens was sehen. Doch als ich weg von der Stadt reite, beschleicht mich ein seltsames Gefühl, aber das ist auch nicht verwunderlich bei der späten Zeit, so ganz alleine. Leider merke ich, wie mein Pferd ebenfalls etwas unruhig wird und das gibt mir zu bedenken. Bis es letztendlich streikend stehen bleibt und droht mich abzuwerfen. Nicht gerade weich lande ich auf dem Boden. Fluchend stehe ich auf und versuche mein Pferd wieder zu beruhigen, bis mich ein leichtes schimmern hinter den Bäumen ablenkt. Sofort spüre ich eine übernatürliche Präsenz. Erst als ich zwischen den Bäumen nachschauen gehe, sehe ich, dass es sich scheinbar um eine Art Engel handelt, das in einem grellen Licht dasteht und mich anstarrt. Nach meinem Gefühl scheint es sich wirklich um einen Engel zu handeln aber es lässt mich stutzig werden, was er hier zu suchen hat und auch warum. Aus meinen Erfahrungen können Engel auch die schlimmeren Teufel sein.

„Akira, richtig?", fragt mich die weiße Gestalt.

„Sie sollten nicht so tun, als wüssten Sie nicht wer ich bin. Ich weiß ganz genau, dass Sie es wissen auch ohne nachzufragen."

„Tja, da hast du wohl recht."

„Und was willst du jetzt von mir?"

Das grinsen in seinem Gesicht verrät mir nichts gutes.

„Ich werde dir deinen seligsten Wunsch erfüllen und ich weiß auch nur zu gut was es ist."

„Warum solltest du das tun und woher willst du meinen Wunsch wissen?"

„Ich möchte einfach nicht, dass du einen falschen Weg einschlägst. Außerdem bin auch ich in der Lage zu sagen was dir fehlt. Ich werde dir deine Eltern zurückgeben. Du musst nur einwilligen."

Ungläubig schaue ich ihn an. Er ist zwar ein Engel aber selbst ein Engel möge nicht über die Kraft verfügen Tode wiederzubeleben. Der Tod ist endgültig. Auch kann ich einfach nicht verstehen warum er mir diesen Wunsch erfüllen will.

„Was gibt es für dich als Gegenleistung?"

„Nun ich möchte nicht bestreiten dass es auch für mich einen Vorteil hat. Meine momentane Aufgabe ist es die Menschen auf den richtigen Weg zu führen."

„Ich weiß das mein Weg für einen wie dich nicht akzeptabel ist aber was sollten meine Eltern daran ändern!?"

„Das kann ich dir leider nicht sagen. Nur zeigen, wenn du dich dafür entscheiden solltest."

Natürlich wünsche ich mir über alles meine Eltern zurück aber wie will er das geschehen lassen und wie sollte das mein Leben verändern? Momentan bin ich einfach zu skeptisch, was man mir auch nicht verdenken kann.

„Nein, danke. Ich lehne das ab.", meine ich und drehe mich einfach um.

„Ich werde dieses Nein als erstes nicht akzeptieren. Dieses Angebot bleibt bestehen und falls du dich um entscheiden solltest, werde ich da sein." Langsam verblasst der Engel, aber sein grinsen bleibt bestehen. „Und du wirst dich um entscheiden."

Verwirrt über das erscheinen gehe ich wieder zu mein Pferd zurück, dass sich in der Zwischenzeit beruhigt hat.

Erleichtert komme ich an das Anwesen an und führe das Pferd in den Stall. Sobald ich an der großen Tür bin, macht Sebastian diese auf.

„Du bist ganz schön spät zurück.", meint er und lässt mich rein.

„Ja, ich habe die Zeit vergessen, aber jetzt bin ich ja hier."

„Ist etwas auf dem Weg passiert? Du wirkst angespannt."

„Außer das mein Pferd unruhig war, nichts."

Ihn hat es nicht wirklich etwas anzugehen und ich denke erwähnenswert ist es auch nicht, da ich sowieso abgelehnt habe. Auch wenn die Begegnung mich etwas stutzig gemacht hat. Sowas habe ich auch in meinem ganzen Leben noch nicht gehabt, dass einfach mal so ein angeblicher Engel mir einen Wunsch freigegeben hat. Nur zu gern würde ich meine Eltern wiederhaben aber es ist falsch. Was geschehen ist, kann man nicht mehr rückgängig machen. Das musste ich selber schmerzhaft erfahren. Deswegen ist auch dieser Wunsch zu absurd.

Sebastian beugt sich in meine richtung und zupft etwas von meiner Jacke ab. In der Hand hält er eine weiße Feder, die ich nicht bemerkt habe. Mit einem undefinierbaren Blick betrachtet er sie und wandert danach mit seinen Blick zu mir. Ich tu so als wüsste ich von nichts und mache ich auf den Weg die Treppen hochzugehen.

„Was hast du getrieben?", fragt er, als ich schon mit einem Fuß auf der Treppe stehe.

„Ich war bei Mister Abberline und seiner Frau zu Hause. Den ganzen Tag und bin danach heimgeritten."

„Woher stammt diese Feder?"

Ich verdrehe leicht genervt die Augen. Ich hätte mir denken können, dass er weiß woher die Feder eventuell stammt.

„Ich denke von einem Vogel. Aber was weiß ich schon."

„Einem Vogel?"

Er tritt näher an mich heran.

„Was soll diese Fragerei? Hast du etwa eine Vermutung woher sie stammt oder passt dir mal wieder was nicht?"

„Nein, schon gut.", meint er nur und geht.

Ich dagegen verschwinde schnell in mein Zimmer hinein. Hinter mir schließe ich schnell die Tür und setze mich seufzend auf mein Bett. Von einem auf den anderen Moment läuft mir eine Art Engel über den Weg und bietet mir an, einen Wunsch zu erfüllen. Einen Wunsch, der unmöglich erscheint aber ich mir dennoch sehnlichst Wünsche. Aber mir ist auch klar, dass sich dann mein Leben ändern würde. Ich weiß nicht wie und ich weiß auch nicht ob ich nicht verarscht werde. Vielleicht ist es auch nicht gut was in meinem Leben zu verändern, schließlich passiert nichts ohne Grund.


Black Butler-Die erste Polizistin 2Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt