Wahrheit

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Ich blicke ihn entschlossen an. „Ja, das tue ich. Es tut mir wirklich leid aber Gefühle kann man nicht einfach so erzwingen." Selbst ich habe das endlich kapiert und es hat wirklich keinen Sinn mehr mich überhaupt entscheiden zu müssen. Das alles waren nur Schuldgefühle da er für mich gestorben ist. Außerdem ist er hier etwas anders und scheint wirklich Eifersüchtig zu sein was er eigentlich nicht wirklich war. Klar, war er enttäuscht als ich sagte, ich sei in Sebastian verliebt aber er hat es akzeptiert, wenn auch schwer. Hier kommt er nicht damit klar. Doch ich kann daran einfach nichts mehr ändern und diese Reaktion hat es mit endgültig gezeigt. Er hat von alldem gewusst aber mir nicht die Wahrheit darüber erzählt. Obwohl ich zugeben muss, dass ich kein Unschuldslamm bin und ihn, mit meinem anderen ich, betrogen habe. „Ist es wirklich wahr?", fragt mein Vater der erst einmal schlucken musste, da er das nicht erwartet hat. Schließlich will er nicht einmal dass ich überhaupt dahingehe und jetzt erfährt er dass ich mit dem Butler zusammen bin. Ich nicke einfach nur. Bevor er aber auch nur was sagen kann, verlasse ich schnell das Haus. Ich brauche einfach Ruhe und muss nachdenken. Ich denke nicht dass mein Vater das tolerieren wird. Wäre er jetzt nicht so geschockt gewesen, hätte es wahrscheinlich einen riesen Ärger gegeben und darauf muss ich mich zuallererst vorbereiten. Doch leider weiß ich nicht so recht wo ich jetzt hin soll, da ich ganz bestimmt noch nicht vor habe ins Anwesen zu gehen, da ich zu Sebastian eigentlich gesagt habe, dass ich nicht mehr so schnell kommen würde und wenn ich schon am selben Tag wieder kommen würde, könnte er mich nicht mehr ernst nehmen und auf seine Spielchen kann ich nun wirklich verzichten.

Gedankenverloren schlendere ich durch die Stadt und gehe an dem Friedhof vorbei. Undertaker der zufälligerweise heute ein Grab am Ausheben ist, begrüßt mich mit seiner leicht gruseligen, leicht witzigen Art. Mit einem erzwungen lächeln winke ich im sachte zu. Er steckt daraufhin die Schaufel in den Boden, stützt sich darauf und schaut mich an. „Es scheint wohl was passiert zu sein." Langsam schlendere ich zu ihm hin und seufze. „Das kann man wohl sagen. Denkst du es wird sich noch zum Schlechten wenden?" „Sagen wir es mal so. Ich selber finde es nicht gerade vorteilhaft dass du dich in einen Teufel verliebt hast aber diese Welt existiert nicht. Du kannst hier nicht weiter eine Lüge leben. Du glaubst nicht wie es da oben abgeht.", lacht er. „Die Shinigamis scheinen nicht sonderlich erfreut über diese Änderung zu sein.", stelle ich fest. „Natürlich nicht." Ich seufze kurz auf. „Kann ich nichts tun? Ich will hier nicht mehr sein." „Nun ja, derjenige der das hier alles Verändert hat, wollte damit erreichen, dass du nicht mehr mit Sebastian zusammen bist. Wenn du dich seinen Regeln aber widersetzt, wird er keine andere Wahl haben." Ohne dass er einen Witz verlangt hat, hat er mir einen Rat gegeben. Manchmal verstehe ich ihn nicht aber vielleicht tut er das auch nur, weil er meinen Vater kennt und gut leiden konnte doch hier ihn im Grunde nicht so oft getroffen hat. „Also muss ich mich jetzt gegen seinen Regeln stellen.", meine ich eher zu mir selber. Ich beschließe doch noch mal zurück zum Anwesen zu gehen doch zuallererst muss ich mit meinen Vater sprechen. Er weiß mehr als er je zugeben würde. Er weiß bestimmt dass Sebastian ein Teufel ist. Deswegen ist er auch so dagegen das ich mich dort aufhalte. Deswegen muss ich ihm alles erst einmal erzählen damit ich auch erfahre was damals hier geschehen ist und was der Engel geändert hat.

Mit einem etwas mulmigen Gefühl gehe ich wieder nach Hause. Langsam öffne ich die Tür und gehe bestimmt zu meinen Vater. Sofort schaut er auf als er mich kommen hört und starrt mich erst einmal einige Sekunden lang an, als wüsste er nicht was er sagen soll. Somit ergreife ich als erstes das Wort. „Ich muss mit dir sprechen. Alleine und in Ruhe." Seufzend nickt er und zeigt mir, dass ich ihm folgen soll. Wir verlassen das Haus und setzen uns an einen ruhigen Teil der Stadt. Kaum haben wir uns hingesetzt fängt er auch schon an zu fragen, „Stimmt es? Hast du ein Verhältnis mit dem Butler?" Etwas rot angelaufen nicke ich zustimmend. Daraufhin nickt er nur sachte und lässt es auf sich wirken. Ich hätte eher damit gerechnet dass er mich wieder anschreien wird aber diesmal bleibt er ruhig. Er starrt nur vor sich hin. „Ich weiß was er ist und du weißt es bestimmt auch." „Was meinst du damit?" „Tu nicht so. Ich weiß das du von Undertaker damals lernen wolltest, das übernatürliche zu sehen." Geschockt starrt er mich an. „Woher weißt du das?" „Weil ich es kann. Du selber brachtest es mir bei bevor du starbst." Ich sehe ihm genau an das er nicht so recht versteht, was ich ihm auch nicht verübeln kann. Deswegen versuche ich es ihm verständlich zu erklären. „Du hast das Handwerk damals bei Undertaker gelernt da ein Teufel sein Unwesen trieb und du ihn aufhalten wolltest. Doch es klappte nicht ganz nach Plan. Er tötete erst Mutter und später dich. Danach hat mir Fred Abberline geholfen in meiner Berufung weiterzukommen, was ich auch wie hier geschafft habe. Ich lernte auch Ciel und Sebastian kennen und habe auch dort ihnen geholfen. So haben sie mir auch bei dem Teufel geholfen. Den wir letztendlich getötet haben. Leider hatte er kurz vorher auch Daniel getötet. So hatte ich keinen mehr von euch. Ich wünschte mir von einem seltsamen Engel euch zurück. Ich weiß nicht wie er es genau angestellt hat aber als ich aufgewacht bin, war ich hier. Das war der Moment an dem ich sozusagen alles vergessen habe. Besser gesagt haben die Erinnerungen für mich nie existiert. Deswegen will ich wissen was passiert ist. Warum hast du nie das Handwerk hier erlernt!"

Black Butler-Die erste Polizistin 2Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt