„Egal was du tust, gegen mich hast du keine Chance."
„Ich weiß, schließlich bin ich nicht dumm aber ich bin dazu in der Lage dich zu verletzen.", meine ich.
„Ja, das habe ich gemerkt und ich weiß auch, dass du nicht dumm bist. Aber was Entscheidendes fehlt. Dann kannst du dich auch gegen mich beweisen."
„Und was soll das sein?", frage ich genervt.
Sebastians lächeln wird breiter. „Werde mein und lege dein Menschliches Dasein ab."
Geschockt drehe ich mich zu ihm rum. „Spinnst du!? Als ob ich mich zu so etwas herablassen würde! Ich werde doch nicht zu meinem eigenen Feind!"
„Oh, das trifft mich aber ganz schön.", meint er gespielt traurig. „Da mache ich der jungen Lady eine Art Antrag und dieser wird abgelehnt."
„Als ob! Rede nicht so eine scheiße. Spiel mit jemand anderem. Habe ich dir das nicht schon oft genug gesagt!?"
„Wer sagt denn dass ich mit dir spiele?"
Ich fange laut an zu lachen.
„Manchmal bist du einfach so witzig. Das ist doch klar, oder?"
Von anfang an weiß ich das aber er hat mich leider schon lange in seinen Fängen, auch wenn ich das versuche immer runterzuspielen.
„Wie oft haben wir schon solch eine Unterhaltung geführt?" Er streicht über meine Wange.
„Schon oft genug, doch das ist das erste mal, das du sagst, ich solle meine Menschlichkeit verwerfen." Ich schließe die Augen und schiebe seine Hand von meinem Gesicht.
„Dir wird keine andere Wahl mehr bleiben. Dein Schicksal ist schon längst entschieden, mit oder auch ohne dich. Von mir kommst du nicht mehr los. Außerdem wirst du nicht ewig so jung bleiben."
„Ich weiß, ich bin ja schließlich auch ein Mensch. Aber über andere Dinge wie sowas brauche ich mir momentan nun wirklich keine Gedanken zu machen. Wir haben wichtigeres zu tun."
„Das ist mir durchaus bewusst. Aber du solltest schließlich wissen was dich zu erwarten hat, wenn das hier vorbei ist. Auch wenn du abgelehnt hast."
„Du wirst mich dazu zwingen."
„Keineswegs. Das wirst du schon von ganz alleine wollen." Ich schließe wieder meine Augen und lasse mich von meinen Gefühlen leiten. Natürlich werde ich das wollen, auch wenn mein Verstand momentan noch dagegen ist. Mein Herz hat sich schon lange dafür entschieden mit ihm mein Leben zu verbringen. Doch das macht es alles nur noch schwerer. Verstand und Herz sind jeweils für was anderes. Das schlimme ist, bisher lies ich mich hauptsächlich von meinen Verstand leiten. Was oftmals zu schweren Fehlern geführt hatte. Doch auch mein Verstand hatte mich hierher geführt. Zu dem Hause Phantomhive. Ich hätte schon lange verschwinden können aber ich tat es nicht. Sie spielten mir vor, mich dort festhalten zu wollen. Durchaus war es anfangs so aber mit der Zeit hätte ich auch gehen können.
Was wäre passiert, wenn dieser Teufel, den wir jagen, nie in mein Leben getreten wäre? Wenn meine Eltern und auch Daniel nicht von seiner Hand gestorben wäre, was wäre dann passiert? Wären sie dann noch am Leben? Hätte ich mich entschieden, mit Daniel mein Leben zu verbringen, oder wäre ich überhaupt auf Ciel Phantomhive und seinen Butler gestoßen? Vermutlich schon, aber hätte sich das alles dann überhaupt so entwickelt? Vielleicht wäre das auch besser gewesen. Es hätte so vieles Verändert.
Jetzt verstehe ich auch was Sebastian heute Mittag meinte...
Mein Herz könnte ihm vermutlich nie gehören...
Nicht mit den Gedanken...
Nicht wenn ich dran denke, dass ich mit Daniel zusammengekommen wäre...
Aber diese Gedankengänge werden mich noch eine Zeit lang verfolgen...
Unter leichten Kopfschmerzen wache ich am nächsten Morgen auf. Diese Nacht konnte ich nicht wirklich schlafen. Ich merkte wie Sebastian sich entfernte, da ich noch nicht wirklich eingeschlafen war und nachdem er weg war, war ich endgültig wach. Letztendlich schlief ich nur zwei Stunden. Bevor er ging, hielte er mich schließlich wach.
Langsam schlendere ich zum meinem kleinen Schrank und ziehe mir meine Sachen über. Mit etwas Wasser wasche ich mein Gesicht um wacher zu werden. Ich beschließe mich auf den Weg zu Ciel zu machen und herauszufinden, ob sie eventuell schon mehr in Erfahrung gebracht haben.
Mein Weg führt mich am Polizeipräsidium vorbei, woraufhin ich auch die zwei entdecken kann. Sie sind gerade dabei sich mit Sir Richard zu unterhalten doch es scheint kein sehr freudiges Thema zu sein. Das kann ich genau auf Sir Richards Gesicht erkennen. Stirnrunzelnd gehe ich auf die drei zu, doch sobald sie mich entdecken, brechen sie ihr Gespräch ab. Wissend, dass ich keine Antwort erhalten werde, wenn ich nachfrage, stelle ich mich einfach nur dabei.
„Ich hoffe Sie sind nicht hier um zu arbeiten, oder?"
„Nein, Sie brauchen sich keine Sorgen zu machen. Ich habe nur diese zwei Herrschaften gesucht. Ich darf doch schließlich erst ab nächster Woche wieder zur Arbeit erscheinen." Sir Richard schaut mich mit einem undefinierbaren Blick an, dabei wandert sein Blick kurz zu den beiden rüber. Daraufhin seufzt er nur. Er nickt mir zu und betritt wieder das Gebäude.
„Sollte ich was wissen?", frage ich.
„Nein, nicht nötig.", meint Ciel. „Kommen wir zum eigentlichen Thema. Du bist vermutlich nicht hier um zu fragen, warum wir mit ihm gesprochen haben, sondern um zu wissen, ob wir etwas herausgefunden haben, nicht?" Ich nicke.
„Wie ich es dir schon mitgeteilt habe, wirst du der Lockvogel sein. Schließlich will er dich und da wird er auch nicht drauf achten, ob wir hier sind. Ich habe herumgefragt und er wurde einige male auch gesehen. Zumindest einer der dieser Beschreibung passt. Außerdem fanden auch unter anderem einige Vorfälle statt, in denen Menschen verschwunden sind. Nur die meisten sind Tod aufgefunden worden, andere wiederum sind überhaupt nicht gefunden worden.", erklärt Sebastian.
„Aber davon müsste ich doch Bescheid wissen. Ich habe schließlich nachgeforscht ob irgendwas Verdächtiges passiert ist. Nur habe ich nichts über verschwundenen Menschen gefunden."
„Nein, weil dies außerhalb der Stadt passiert ist. Dafür waren andere Behörden zuständig und sie haben das meiste eher Geheimgehalten. Nur die wenigen aus deinem Präsidium haben davon etwas erfahren. Sir Richard war einer von ihnen. Aber daher, dass es nicht ihr Zuständigkeitsbereich war, haben sie sich nicht darum gekümmert und auch du hast davon nichts erfahren. Ich denke der Teufel hat bewusst nur Leute aus der benachbarten Stadt angegriffen, damit du nicht so leicht seiner Spur folgen kannst. Auch hatte er dich bisher nicht angegriffen, weil er auf den richtigen moment warten wollte. Ich stelle hier jetzt nur Vermutungen an. Mit sicherheit kann selbst ich es nicht sagen, aber ich kann mich in ihn hineinversetzen. Deswegen wird er auch nicht wiederstehen können, wenn du nur rein zufällig, im Wald, an der Grenze der Stadt, nach ihm suchen wirst. Er ist einer der unteren Schicht Teufel, er ist zu dumm und wird einfach nicht anders können. Er wird Vermutlich nur mit müh und Not es geschafft haben dich nicht schon längst zu Töten."
Ich schaue die zwei erst einmal nur stumm an, um das gesagte durch den Kopf gehen zu lassen und zu verarbeiten.
„Sebastian und ich werden in der nähe sein und wenn er dich angreift, dann wird er ihn in die Finger bekommen.", meint Ciel.
Ich schlucke einmal schwer. „Dennoch könnte die Chance bestehen, dass er mich zu fassen bekommt? Denn du bist auch dabei und er muss dich beschützen."
„Tut mir leid, aber das können wir nicht ausschließen.", sagt Sebastian.
Ciel fängt an etwas zu grinsen. Er legt seinen Kopf leicht schief und fragt, „Angst?".
Etwas wütend schaue ich ihn an. Was weißt er schon.
Schließlich lässt er sich von einem Teufel beschützen und ich könnte drauf gehen. Schließlich muss Sebastian mehr auf ihn achten als auf mich. Als ob ich jetzt zugeben würde das ich Angst hätte! Leider ist es nicht wirklich unwahr. Seit dem letzten mal habe ich schreckliche Angst davor. Doch ich will ihn endlich vernichten, also wird mir wohl nichts anderes übrig bleiben.
„Wenn ich Angst hätte, hätte ich mich nicht ihm schon alleine entgegengestellt.", meine ich nur.
Ciels grinsen wird breiter und auch Sebastian macht es seinem Herrn gleich.
„Dann haben wir das schon einmal geklärt."
„Und wann werden wir ihm die Falle stellen?"
Sebastian überlegt kurz und meint dann, „Gegen 23:00 Uhr wirst du an die Grenze der Stadt gehen. Du weißt wo sie liegt, oder?" Ich nicke kurz. „Und wirst in den Wald hineingehen. Natürlich musst du den Eindruck vermitteln, als ob du ihn suchen und nicht auf ihn warten würdest."
Ich verdrehe die Augen. „Das ist mir schon klar. Aber ihr werdet schon dort sein?"
„Natürlich, versteckt werden wir darauf warten, doch du musst alleine dahingehen. Sonst wäre dies schließlich zu auffällig."
Nickend seufze ich. Irgendwie habe ich nicht wirklich ein gutes Gefühl dabei. Wie kann ich sichergehen, dass sie auch da sind? „Gut, dann gehe ich wieder, wenn das alles war."
Beide nicken. „Sei pünktlich."
Ich drehe mich rum und laufe wieder nachhause. Es macht mich leicht wütend, dass Sebastian innerhalb von ein paar Tagen schon so vieles herausbekommen hat und ich innerhalb von einem Jahr überhaupt nichts. Naja, ich bin aber schließlich auch nicht davon ausgegangen, dass er außerhalb der Stadt sein Unwesen treibt. Soweit habe ich einfach nicht mehr gedacht. Es war nicht einmal in meinem Interesse ihn irgendwie noch zu begegnen und auch meine Narbe hat öfters mal geschmerzt woraufhin ich davon ausgehen konnte, dass er in der nähe ist.
Kaum komme ich zu Hause an, mache ich mich an die Arbeit und bereite einige Sachen vor. Schließlich muss ich mich im Notfall auch zu verteidigen wissen und ich gehe niemals unvorbereitet zu einem „Auftrag". Das wäre der größte Fehler den ich machen könnte. Denn ich kann nicht davon ausgehen von Sebastian geschützt zu werden. Ein Risiko werde ich nicht eingehen.
DU LIEST GERADE
Black Butler-Die erste Polizistin 2
FanfictionNach den ganzen Geschehnissen, ist Akira nun in Deutschland unterwegs, um weiteres über den Teufel herauszufinden und ihn ausfindig zu machen. Aber auch dort hat sie es nicht leicht. Dennoch wird sie bald wieder nach London zurückehren. Wird dann al...