Kurzgeschichte

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„Schnell..holt.. Prof. Snape..", seufzte Dumbledore und umklammerte mit seiner verbrannten Hand das Geländer in seinem Büro. Ich war wie gelähmt und konnte mich kaum bewegen. Das was eben passiert war, war schlimm genug gewesen. Das dunkle Mal loderte über Hogwarts und doch schien es, als sei nichts passiert. Harry zog mich am Handgelenk zu der kleinen Wendeltreppe. Wir hechteten herunter und wollten gerade aus dem Raum eilen, als über uns eine Tür aufgeschlagen wurde. Wir blieben Ruckartig stehen und Harry zog mich zur Seite und drückte mich an sich, während er mir gebart zu schweigen. Schmetterlinge stiegen in meinen Bauch, aber ich musste sie ignorieren. Was war da oben los? Plötzlich trat jemand auf das kleine Gitter über uns und Harry nuschelte: „Malfoy.!" und ich folgte seinem Blick. Jetzt erkannte ich ihn auch. Draco stand zitternd auf dem Gitter über und und hielt den Zauberstab auf Dumbledore gerichtet.
Erschrocken tauschten Harry und ich einen Blick, als plötzlich noch mehr in Kapuzen gehüllte Gestalten in Dumbledores Büro kamen. Harry zog seinen Tarnumhang hervor und zog ihn sich über.
„Bleib hier!", befahl er mir und schlich die paar Treppenstufen nach oben. Ich konnte ihn nicht sehen, aber wusste, dass er irgendwo da oben war. Mein Herz schlug mir bis zum Hals. Ich hatte die Hand auf der Türklinke gelegt, um fliehen zu können, falls sie mich entdeckten, aber dazu kam es dann doch nicht. Die Tür neben mir sprang auf. Ich wusste noch, dass ich vor entsetzen laut aufschrie, dann hörte ich jemanden „Petrificus Totalus!" rufen und im nächsten Moment lag ich erstarrt auf den kalten Fliesen und mir war es nicht mehr möglich, mich zu bewegen. Ich konnte Stimmen hören, aber nicht viel erkennen. Ich hörte, dass Snape in den Raum kam, dass Dumbledore seinen Namen sagte, bevor er „Avada Kedavra!", schrie und ein grüner Lichtblitz sich vor meinen Augen erstreckte. Wer war da gestorben? Ich hörte Malfoy wimmern, hörte, wie oben ein starkes durcheinander herrschte, aber von Harry.. von Harry hörte ich nichts.
Plötzlich nahm mich ein Todesser über die Schulter und lief mit mir aus dem Raum Ich wurde entführt. Ich wollte schreien, mich wehren, aber ich konnte nicht. Ich konnte nichts tun. Flüche schossen aus den Zauberstäben der Todesser und sie zerstörten Bilder, Fenster und alles mögliche, was ihnen in den Weg kam. Mein Entführer hatte seine Maske aufgesetzt. Ich konnte nicht erkennen wer es war. Wir liefen aus dem Schloss, runter zu Hagrids Hütte, die in Flammen stand. Ich sah einen großes, beleibtes und bärtiges Etwas in den Wald stürmen und ging davon aus, das es Hagrid war. Plötzlich hörte ich Harrys Stimme, wie er schrie: „Stupor!"
Und mein Entführer drehte sich um. Ich konnte Harry vor den Toren des Schlosses erkennen, wie er wilde Flüche auf Snape losschickte, doch Snape wehrte sie ab und jagte runter zu Hagrids Hütte, immer Bellatrix hinter her. Als Harry mich auf dem Rücken eines Todessers entdeckte, hörte ich ihn meinen Namen rufen, aber ich konnte nicht antworten. Ich war immer noch so steif wie ein Brett. Ich hörte, wie Harry Flüche auf meinen Verfolger losschickte, aber er konnte sie nicht einholen, er konnte nichts machen.

[Seine Sicht]
Sie entführten sie? Nein, das konnte nicht sein!
Panisch jagte ich ihm hinterher, mitten in die kalte Nacht hinein. Keine Ahnung, wo mein lauf enden würde, aber die Grenzen von Hogwarts durften sie nicht überschreiten.
„Expilliarmus!", schrie ich, aber Janices Entführer wehrte den Fluch lachend ab.
Er lief in den Wald und ich folgte ihm. Sprang über Wurzeln und ganze Büsche hinweg. Wich Baumstämmen aus und irrte Blindlinks durch den Wald. - Und bald schon konnte ich ihn nur noch ganz schwach erkennen. Seine bloße Silhouette lief vor mir her, aber sie verschwamm immer weiter vor meinen Augen. Ich durfte sie nicht verlieren. Nein.. niemals.
„Zeig dich, du ängstlicher Vollidiot!", rief ich in die bitter dunkle Nacht hinein.
Ich stockte ab und meine Hacken bohrten sich in den Waldboden unter meinen Füßen.
Das einzige was ich hörte war mein rasselnder Atem und mein Herz, wie es mir bis zum Hals schlug.
„Ihr wollt doch mich, warum nehmt ihr mich nicht! Bringt mich zu ihm! Bringt mich zu Voldemort, aber lasst Janice hier!"
Meine Stimme war ein zittern und das Wissen, dass der Todesser außer Hörweite meiner Worte war, brannte sich in meinen Kopf. Ich schluckte.
Keine Antwort. Nichts. Sie waren einfach verschwunden.

[Deine Sicht]
Ich erwachte in einer dunklen Zelle auf kaltem Steinboden. Vor mir stand ein Krug mit Wasser und eine Scheibe Brot. Mir wahr verdammt schlecht und mein Magen schien sich zusammen zu ziehen. Ich war in irgendeinem Raum in einem Keller und es gab keine Fenster. Mein Kopf brummte, während ich versuchte mich daran zurück zu erinnern, was hier eigentlich passiert war.
Ich war entführt worden. Von den Todessern und irgendwer war in der Nacht gestorben. Aber wer?
Ich konnte mich nur noch schwach erinnern. Ich wusste nicht, wie lange es her war, dass ich entführt wurde, aber es kam mir vor wie eine Ewigkeit.
Die Steine unter mir waren eisig und rutschig, so dass es mir kaum gelang mich auf zu setzten.
Alles drehte sich und mein Kopf fühlte sich an, als würde er explodieren.
Plötzlich hörte ich Stimmen vor der eisernen Gittertür und hörte Schritte die Treppe herunter kommen. Prompt fasste ich in meine Hosentasche Mist, wo war mein Zauberstab? Ich musste ihn unterwegs verloren haben. Na toll. Mein Herz hämmerte wie verrückt, als die Stimmen immer deutlicher wurden und die Personen näher kamen.
„Sicher, Wurmschwanz?", fragte eine kalte Stimme und jemand anderes antwortete:
„Ja, Sir. Ich hoffe, Sir. Wir könnten es versuchen, Sir."
Plötzlich hörte ich ein knarren, ein knacken und dann ging die Tür auf und ich starrte gerade Wegs in die grauen kalten Augen von Lucius Malfoy.
Er fesselte meine Hände und führte mich Wortlos die Treppe hoch, in einen großen und kahlen Raum. In der hintersten Ecke loderte Feuer im Kamin und der Sessel war uns mit dem Rücken zu gewandt. Kaum hatte ich den Raum betreten, kam es mir vor als würde hier ein kalter Wind wehen und mir lief ein Schauer über den Rücken. Die Vorhänge waren vor die Fenster gezogen worden, aber ich konnte einen kurzen Blick auf die Außenwelt erhaschen. Der Himmel war Wolkenverhangen und es sah stark nach Nebel aus. Und es war Abend. Früher Abend.
Malfoy griff nach meinen Haaren und zog mich so auf die Knie. Der Steinboden war genauso eisig wie im Keller und meine Knie schmerzten.
„Oh Herr, hier ist sie.", sagte Malfoy ehrfurchtsvoll und trat einen Schritt zurück.
Der Sessel drehte sich mit einem Schwung und mir wäre fast die Luft weggeblieben ich schaute direkt in die kalten, rot leuchtenden Augen von Voldemort. Er war schneeweiß und trug ein schwarzes Gewand. Nagini, seine Schlange ruhte auf seinem Schoß und irgendwie wirkte sie wie ein liebes und friedliches kleines Kuscheltier. Aber im nächsten Moment zischte sie wütend und ich nahm das mit dem lieb und friedlich sofort zurück.
„Danke, Malfoy.", sagte Voldemort gelassen und beäugte mich neugierig.
Dann wandte er sich mir zu. „Ahh, du bist also Harrys kleine Freundin?", fragte er mit etwas Selbstgefälligkeit in der Stimme. Er erhob sich und fauchte: „Steh' auf!"
Am liebsten hätte ich ihm widersprochen, aber das wäre der Sichere Tod gewesen.
Voldemort schritt auf mich zu und hob mein Kinn an, damit ich ihm direkt in die Augen sah.
Dennoch versuchte ich mir meine Angst nicht anmerken zu lassen und lies meine ganze Wut in meinen Augen funkeln, als ich entgegnete: „Wir lieben uns nicht, falls du das meinst!"
Mir tat es im Herzen weh, als ich das sagte. Voldemort lachte kehlig auf und säuselte:
„Junge Liebe.. das ist so.. so hinreißend!" Er verzog sein Gesicht zu einem gehässigen Würgen.
Seine Stimme war voller Hohn, als er Lucius befahl, ihm eine Kugel zu geben. Lucius zögerte nicht und reichte ihm diese. Sie sah aus wie eine der Kugeln, die wir auch in Wahrsagen benutzt hatten.
„Sieh' es dir an!", forderte Voldemort und hielt mir die Kugel vor die Nase. Zuerst sah ich gar nichts und fragte mich schon, ob ich zu dumm wäre, oder so, aber dann verschwand der Rauch und ich sah ein klares Bild vor meinen Augen. Es kam mir vor, als würde ich auf sie herunter schauen. - Auf Harry, Ron und Hermine. Sie saßen vor einem Zelt und Hermine entzündete gerade ein Feuer. Ich biss mir auf die Lippe um vor Kummer nicht zu weinen. Harry saß neben Ron auf einem Holzstamm und er sah ziemlich fertig aus. Plötzlich hörte ich Rons Stimme sagen:
„Hey alter, komm schon, es wird alles gut. Wir finden sie!"
Er klopfte Harry aufmuntern auf die Schulter. Dieser hob seinen Kopf an und ich sah die dunklen Augenringe, die sich in sein Gesicht gekerbt hatten.
„Ich weiß nicht Ron. Wir haben nichts. Wir wissen nicht wo sie sie festhalten und wir haben nicht mehr lange Zeit!"
Dann verschwand das Bild und der Rauch kehrte in die Kugel zurück. Voldemort drückte sie in Lucius zittrige Hände.
„Weißt du, wie lange sie schon nach dir suchen?", fragte er mit einem tückischen Grinsen im Gesicht. „Weißt du, wie lange du ohnmächtig warst?"
Ich biss mir auf die Lippe und schüttelte den Kopf.
„Drei Wochen. Drei geschlagene Wochen. Und ich habe sie beobachtet. Die ganze Zeit. Ich habe sie ab und zu in eine falsche Fährte gelockt, aber sie werden den Weg hierher finden und dann ist es an der Zeit, das Harry sich mir unterwirft!"
„Das werden sie niemals tun!", zischte ich wütend. Voldemorts Griff an meinem Arm verstärkte sich und er grub seine spitzen Fingernägel in meine Haut, während er mich höhnisch angrinste. Ich hatte mir vorgenommen vor Schmerz nicht zu schreien, aber es war nicht möglich. Ich sank auf die Knie und Tränen des Schmerzes sammelten sich in meinen Augen. Voldemort schubste mich gehässig auf den Boden und fauchte: „Bringt sie weg!"
Lucius kam herbeigeeilt, zog mich auf die Beine und schleifte mich hinter sich her, die Treppe runter und in den kalten Keller zurück.

[Seine Sicht]
Nirgendwo, wo wir sie zu finden hofften war sie gewesen.. in falsche Fährten waren wir gelockt worden und ich wusste, wie Voldemort mit uns spielte... Wie mit Spielfiguren bei einem Mensch-ärger-dich-nicht-Spiel.
Seufzend lag ich auf meinem Feldbett und starrte an die Zeltdecke. Woher wussten wir, dass Voldemort sie nicht schon umgebracht hatte? Woher sollten wir wissen, dass unsere beste Freundin überhaupt noch am Leben war? Der Gedanke an sie, beschwerte mein Herz, andererseits beflügelte es es auch. Der Gedanke an ihre wunderbaren Haare, ihre Augen.. ihr Lächeln.. War da wirklich nie mehr als Freundschaft zwischen uns gewesen? Für mich war sie immer mehr gewesen.. immer hatte ich sie geliebt, es ihr aber verschwiegen.. Und nie hatte ich herausfinden können, ob sie genauso empfand.
Im Moment schien ich keinen einzigen Ausweg finden zu können. Hoffnungslosigkeit schien mich erdrücken zu wollen.
Wir mussten das Gryffindoore-Schwert und die anderen Horkruxe ausfindig machen um Voldemort zu zerstören. Währenddessen versuchten wir, irgendwie eine Spur zu finden, wie wir unsere beste Freundin denn retten könnten.. aber die Zeit wurde knapp. Immer mehr Menschen verschwanden und bald war ein Punkt erreicht, an dem es nicht mehr weiter ging. Bald schon würde alles zu spät sein. Bald schon würde Voldemort an der Macht sein, wenn wir jetzt nicht endlich Handeln würden.
Doch Hermines aufschreien riss mich aus meinen Gedanken. Ich sprang auf.
„Was ist los, Hermine?", fragte Ron verdattert und trat auf uns zu.
„Ich hab's!"; rief sie aufgeregt und sah uns erleichtert an.
Ich hob eine Braue und fragte prüfend: „Was hast du?"
„Ich weiß wo sie sie versteckt halten!", erklärte Hermine, nun alles andere als ruhig.
Mein Herz machte einen Freudensprung und erwartungsvoll sah ich sie an. Ihre Stimme überschlug sich fast.
„Nun überlegt doch mal.", forderte sie mich und Ron auf. „Wer sind denn wohl die ergebenden Diener des dunklen Lords und wessen Landbesitz wäre so groß, dass man dort eine Art Quartier einrichten könnte?"
Augenblicklich machte es Klick und der Groschen war Gefallen.
„Malfoy!", zischte ich verächtlich, sah jedoch Hermines aufgeregtes Nicken.

[Deine Sicht]
Es waren weitere zwei Wochen vergangen. Hunger machte sich in mir breit. Täglich drei Scheiben Brot reichten auf Dauer nicht. Die Wunde, die Voldemort verursacht hatte, als er seine Fingernägel in meinen Oberarm gegraben hatte, hatte sich entzündet und brannte höllisch. Ich erfuhr nichts neues von Harry, Hermine und Ron. Voldemort hatte seit unserer letzten Konversation keine Informationen an mich herantreten lassen. Ich lehnte an der kalten Kellerwand, immer noch an den Händen gefesselt. Plötzlich hörte ich ein Poltern von Oben, Stimmen schreien und jemand die Treppe herunter jagen. Ich hörte Flüche widerhallen und plötzlich schmiss sich jemand gegen die Tür. Ich erkannte ihn sofort an seinen feuerroten Haaren, sprang auf und schmiss mich gegen die sie.
„Janice?", schrie er.
„Ja!", antwortete ich.
„Geh von der Tür weg!", drang Rons Stimme an mein Ohr, bevor er „Bombada!" schrie und die Tür explodierte. Dann befreite er mich von meinen Fesseln und drückte mir etwas in die Hand.
„Hier,", sagte er. „Dein Zauberstab. Harry hat ihn gefunden. Komm schnell mit, wir müssen hier weg!"
Das ließ ich mir kein zweites Mal sagen und stütze hinter ihm her, die Treppe hoch. Aber bereits auf der Treppe kam uns Lucius Malfoy in die Quere. Ich schrie: „Pertrificus Totalus!" und er klappte nach hinten weg. Wir liefen an ihm vorbei, zurück in das riesige Wohnzimmer mit dem Kamin, wo sich tausend Leute zu Duellieren schienen. Ich erkannte Hermine, sie sich mit Greyback und Bellatrix herumschlug und dann sah ich Harry, er versuchte mit Draco Malfoy und zwei anderen Männern fertig zu werden, die ich nicht kannte. Ich stürzte zu Harry um ihm zu helfen, da kam Voldemort in den Raum geeilt und schrie: „Lasst ihn mir! Lasst ihn mir!"
Ich entwaffnete einen Todesser und zog Harry von den anderen beiden weg.
„Janice!", schrie er überglücklich, doch es gab jetzt wichtigeres. Wir mussten hier lebend herauskommen.
„Wir müssen hier weg!", rief ich ihm zu und wehrte einen Fluch ab.
Plötzlich packte mich wer am Arm und ich sagte überglücklich: „Dobby!"
„Ron, Hermine, kommt schnell!", rief Harry und Ron und Hermine jagten auf uns zu.
Wir nahmen alle Dobbys Arme und dann verschwamm der ganze Raum vor unseren Augen und ich hörte ein Surren und Voldemort, wie er entsetzt: „Neeeeeiiin!", in die Decke des Raumes schrie.

Wir fielen auf den Klippenrand. Vor uns das Meer. Die Wellen rauschten. Wir waren gerettet. Ich sank auf den Boden und lies meinen Blick schweifen. Wir hatten es geschafft. Harry zog mich an meiner Hand hoch und drückte mich fest an sich und ich war überglücklich, ihn wieder in die Arme schließen zu können. Aber er erstarrte mitten in der Bewegung. Als er Dobby sah, der drei Meter von uns entfernt im Sand lag und ein Messer aus seiner Brust zog. Blut strömte über seinen winzigen Körper. Ich folgte Harrys Blick und sofort eilten wir zu ihm hinüber. Harry hob ihn auf und Dobby flüsterte:
„Es ist wunderbar hier, nicht..? Dobby mag diesen Ort. Hier ist Dobby frei und Dobby geht es gut"
Seine Augenlider flackerten, klappten immer wieder auf und zu.
Er lag in Harrys Armen, während Harry flüsterte: „Nein, Dobby, halt durch, du schaffst das!"
aber Dobby lächelte nur vor sich hin und murmelte mit ersterbender Stimme: „Ist es nicht wundervoll, mit seinen Freunden zusammen zu sein? Harry Potter ist Dobbys bester Freund. Dobby würde alles dafür geben, wenn Harry Potter wieder glücklich wird und er den dunklen Lord besiegt. Dobby ist glücklich, Harry Potter geholfen zu haben!"
„Das hast du sehr gut gemacht, Dobby, halte durch! Du schaffst das! Dobby, du wirst jetzt nicht sterben, ich brauche dich!", sagte Harry. Ich kniete neben ihm und strich ihm tröstend über den Rücken. Er wusste genauso wie ich, dass Dobby es nicht schaffen würde, dennoch versuchte er alles.
„Nein, Harry Potter ist fürs erste gerettet, Harry Potter braucht Dobby nicht mehr, er schafft das jetzt. Aber Harry Potter ist Dobbys bester Freund!"
Harry hatte schon den Mund geöffnet, um etwas zu sagen, aber dann schloss Dobby seine Augen. Er hatte aufgehört zu Atmen und er lag regungslos in Harrys Armen.
Harry drückte ihn an sich und Tränen liefen über seine Wange, während er: „Danke Dobby!"
sprach und ihn vorsichtig ins Gras legte.
Hermine und Ron standen hinter uns, während ich Harry in die Arme nahm. Ich war zwar überglücklich gesund, am Leben und bei ihm zu sein, aber Dobbys Tot hatte mich gerade wirklich geschockt. Wir saßen noch ein paar Minuten so da, bis Harry sich dann ein Herz nahm, aufstand und beschloss, für Dobby ein Grab zu errichten.

[Seine Sicht]
Ich war so glücklich, dass sie wieder bei mir war..
Andererseits aber auch traurig, wenn ich daran dachte, was für ein großes Opfer es erfordert hatte. Dobby war immer ein guter Freund gewesen.. und auch wenn ich ihn damals vor fünf Jahren im Haus der Dursleys am liebsten erwürgt hätte.. Er hatte uns bei vielem geholfen. So wären wir doch niemals aus dem Haus der Malfoys gelangt und keines Falles wären wir jetzt noch am Leben.
Wir standen um das Grab herum, was ich für ihn ausgehoben hatte.
Janice stand neben mir, gefolgt von Ron und Hermine.
Ihre Hände ruhten Hilfe gebend an meiner Schulter und sie lächelte mir aufmunternd zu. Sie war da um mir zu helfen, mich aus diesem kleinen Tief hinaus zu ziehen und ich wusste dass es ihr auch gelingen würde. Es war ihr schon immer alles gelungen.
„Und erneut ein Opfer, was niemals hätte gefordert werden müssen. Aber leider steht es nicht in unserer Macht, dem zu widersprechen. Fest steht jedoch: Dobby, wir werden dir für Ewig dankbar sein."
Meine eigene Stimme hallte in meinen Ohren und das Wissen, dass wieder jemand gestorben war, wieder jemand wegen mir gestorben war schien mich zerreißen zu wollen. Wieder ein Opfer, im scheinbar endlosen Kampf um unsere Freiheit. Wann würde es endlich aufhören? Wann würde es endlich vorbei sein?
Ich wollte in Freiheit Leben.. Ich wollte bei ihr sein, bei Janice sein und ihr sagen können, dass sie keine Angst mehr haben brauch. Das niemand mehr unnötig sein Leben lassen muss...

[Deine Sicht]
Ich trat aus dem Zelt hervor und sah Harry am Rand der Klippen sitzen und aufs Meer hinaus starren. Leise und Vorsichtig setzte ich mich neben ihn.
Als er mich bemerkte huschte ein Lächeln über seine Lippen, aber er war immer noch genauso traurig wie vorher.
„Es tut mir leid.", sagte ich. Verständnislos sah er mich an. „Das mit Dobby. Es tut mir leid."
„Ist schon in Ordnung.. du kannst da ja nichts für.", beschwichtigte er mich mit bedrückter Stimme.
Ich schwieg und sah ebenfalls hinaus aufs Meer.
„Warum... immer.. warum..?", doch er brach ab und senkte seinen Kopf.
„Warum was?", harkte ich nach.
Er seufzte und antworte: „Warum müssen immer die Sterben, die es am wenigsten verdient haben? Warum werden die entführt, die mir am meisten Hoffnung und halt geben? Warum nehmen die mir alles?"
Ich sah eine Träne über seine Wange rollen und wischte sie weg. Dann nahm ich seine Hand und entgegnete: „Dobby.. war.. wirklich unser Retter und er hat es nicht verdient. Niemand hat den Tod verdient, aber vielleicht hat das alles seinen Grund?"
Fragend sah er mich an.
„Ich weiß nicht, wieso das passiert, Harry.", versicherte ich ihm. „Ich hab keine Ahnung, warum das alles dir passiert. Ich weiß nicht, was wir daraus ziehen sollen. Ich weiß es nicht. Aber eines weiß ich: Solange du lebst, kannst du alles schaffen. Solange du den Glauben nicht verlierst. Es ist unwichtig, was Voldemort glaubt, was er sagt, denn du bist der, der am Ende gewinnen wird, das weiß ich. Du hast etwas, was er niemals besitzen wird. Du hast die Kraft, den Mut, die nötigen Freunde hinter dir stehen und du hast noch etwas anderes.."
Ich brach ab.
„Was denn?", wollte Harry wissen.
„Etwas, was von mehr Bedeutung ist, als Unsterblichkeit. Harry, du trägst Liebe in dir und das ist wohl das wichtigste!"
Er lächelte mich an und entgegnete: „Danke."
Verwundert sah ich ihn an und grinste. „Für was? Für die Wahrheit?"
„Ohne dich würde ich zusammen brechen.", murmelte er.
Ich lächelte ihn überglücklich an, als Harry meine Hand nahm und sie fest in seinem Griff hielt, sie dann aber los lies, eine Hand an meine Taille und eine an meine Wange legte.
Unsere Gesichter näherten sich einander, bis sie nur noch ein paar Zentimeter voneinander entfernt waren.
„Ich hatte so eine Angst um dich.", sagte er. „Ich dachte, ich würde dich verlieren. Janice, ich liebe dich!"
Dann beugte er sich noch ein kleines Stück vor, damit seine Lippen ganz vorsichtig und sanft meine finden konnten.

Ja, süß: D
Zusammen bestreitet ihr den Kampf gegen Lord Voldemort und du gibst Harry Kraft. Du sagst ihm immer wieder, dass er es schaffen kann und nicht aufgeben soll. Überglücklich schließt ihr euch in die Arme, nachdem fest steht, dass ihr ein freies Leben führen könnt und Harry den Kampf gegen Lord Voldemort gewonnen habt.
Wenige Monate später macht er dir einen Heiratsantrag und glücklich heiratet ihr.
Bloß ein halbes Jahr später steht auch schon wieder etwas neues an, denn du bist schwanger.
Es wird ein Mädchen, das ihr Liebevoll auf den Namen Lilly Katherin tauft. (Nach euren Müttern benannt). Zwei Jahre später folgt eurer Tochter ein kleiner Sohn, den ihr nach euren Vätern benannt, auf den Namen Robin James tauft.
Euer Leben sieht bis dahin so aus:

„Schatz,", flüsterte mein Mann und zog mich eng an sich. Das Krankenzimmer war kahl und trist, aber mit ihm hier war es wunderbar. Er hielt meine Hand und strahle mich an.
„Es wird alles gut werden.", flüsterte er in mein Ohr und ich lächelte glücklich zurück.
„Ich weiß, Harry."Dann strich ich über meinen Bauch und raunte: „Unser kleiner Robin James.."
Harry lächelte und küsste mir auf den Scheitel.
„Ich bin so froh dich bei mir zu haben, Amie Potter."
Seine Stimme war gedämpft und ein bloßes Flüstern, aber ich verstand ihn.
„Und ich bin so glücklich, dass wir nun frei sind, dass du frei bist. Ich liebe dich.", sagte ich ruhig.
Und dann gab er mir einen sanften Kuss, der mich noch tiefer in die Kissen drückte und mein Herz kurz aussetzten ließ.


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