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Wir haben so viel erreicht. So viel Erlebt. Und jetzt? Jetzt sitze ich her nach erfolgreichen Monaten in der Ponk-WG -einer WG aus anderen Youtubern- und gammle in meinem PC-Stuhl in meinem dunklen Zimmer vor mich hin. Es war eben nur EIGENTLICH alles Pefekt. Ja dieses „Eigentich" stört hier ganz gewaltig.
Vor einem Monat hatte ich mit Lena Schluss gemacht. Sie hatte mich betrogen. Es war wunderschön gewesen aber am Ende hatte ich auch kein „ich-bin-in-dich-verliebt-Gefühl" mehr und dann hatte sie auch noch einen Anderen. Aber das ist nichtmal das Schlimme an der ganzen Sache.
Als ich mich dann am Abend in mein Zimmer verkroch kam Andre herein und setzte sich zu mir ans Bett. Er hob mein Kinn sodass ich in seine Smaragtgrünen Augen sehen musste. Zum ersten mal habe ich bemerkt wie fesselnd diese Augen nun waren. „Jan du kannst mit mir ehrlich über alles reden. Wie ist das passiert mit, naja, du weisst schon, Lena..."hatte er mich gefragt. Mit einer so weichen Stimme wie man sie nur seltenst von ihm hörte. Andre ist ein sensiebler Mensch, man darf ihn nicht verletzten das zeigte er allerdings nach ausßen hin nicht. Er gibt nicht gern seine Schwächen zu aber wer tut das schon? Als ich dann wieder Tränen in den Augen hatte umarmte mich Andre innig und mich überkam ein unglaubliches Gefühl dass ich bis heute nicht losgeworden bin. Ich hatte mich bei Andre ausgeheult. Es war mir nicht peinlich, es war Andre. Ich mag ihn wirklich sehr gerne. Ich kann meinen Blick nicht mehr aus seinen Augen reissen. Ich weiss nicht was seit diesem Abend mit mir los ist aber ich verspüre einen Drang nach Andre.Wir kennen uns nun schon ewig, aber seit drei oder vier Wochen kann ich nicht mehr leugnen dass das, was ich fühle nicht nur Freundschaftlich ist. Auf jedes Weib war ich eifersüchtig, genoss seine Nähe, seinen Geruch, sein Gesicht, seine grünen leuchtenden Augen, sein dämliches Grinsen und die Art wie er mich manchmal ansieht. Ich kann und konnte es nicht richtig zuordnen. Es ist oft anderst als die Art wie man „nur" einen Freund ansieht oder merkt er das nichtmal selber. Zuzutrauen wäre es ihm ja! Mein trotteliger Andre.MEIN. Schön wärs. Anfangs wollte ich es nicht wahrhaben aber JA, wenn man es so sehen will bin ich schwul. Denn ich liebe Andre wie ich keinen anderen Menschen in meinem Leben jemals geliebt habe. Aber er weiss es nicht. Lieber bleibe ich ewig sein Kumpel, als dass er mich für ekelig oder sonstwas hält und nichts mehr mit mir zu tun haben will. Bei diesen Gedanken schiesen mir wieder die Tränene in die Augen. Ein stechender Schmerz durchströmt meinen Kopf und mein Herz wird Schwer. Diese ganzen Gedanken, diese Tatsachen, sie machen mich einfach fertig, es fühlt sich an, als würde mich meine Traurigkeit von innen auffressen.Mir wird Schlecht. Ich bekomm Bauchkrämpfe. Diese Gedanken, alle so durcheinander, ungeordnet, sie machen mich krank! Mein Kopf dröhnt und mir ist aufeinmal ganz Schummrig. Ich werde Panisch. Es muss aufhören VERDAMMT! SOFORT! Ich versuche Aufzustehen. Ich scheitere. Noch ein Versuch. Nun törkele ich mit zittrigem Körper zur Tür. In meinem Kopf? Bilder von Andre. Wie er mich auslacht. Ich ihn verliere. Wie Apecrime zerbricht. Die Luft ist rein. Ich stürme ins Bad. Meine Kraft reicht gerade noch um die Tür zu schließen, dann breche ich zusammen. Zitternd und zusammengekauert sitze ich da. Ich spüre die kalten Fliesen an meinem Rücken. Es ist dunkel. Es ist kalt und es regnet. Hunderte tropfen prasseln an das fenster, wie kleine Bomben die gezündet werden. Eine nach der anderen. Dies verstärkt den Schmerz in meinem Kopf. Ich fühle mich schwach. Kann meinen Arm kaum heben. So unendlich viel lastet auf mir. Ich taste den Rand des Waschbeckens ab, kremple meine Ärmel hoch. Meine Arme. Ubersäht mit Narben. Frische und alte. Niemand hatte es bemerkt. Nichtmal Andre. Ich bin ein guter Schauspieler. Eigentlich wollte ich aufhören. Aber es hilft mir den Schmerz in meinem Herz zu überwinden. Und es hält mich fest. Es ist eine Sucht. Ich setze die Klinge an.
Eins... Ich spüre einen Schmerz, gleichzeitig weicht der Druck von mir
Zwei... Das dröhnen in meinem Kopf verschwindet. Ich merke wie mir das Blut der Arm herunterfließt und neben mir auf den Boden tropft.
Drei... Der Schmerzt in meinem Bauch klingt ab und mir ist nichtmehr Schwindelig.
Vier...

Gefühlszirkus~ eine Jandre FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt