Kapitel 19

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Der Flug scheint kein Ende zu nehmen und ich merke, wie müde ich nach den Anstrengungen der letzten Stunden geworden bin. Wir sind mitten in der Nacht aufgebrochen und ich habe viel zu wenig Schlaf abbekommen. Vielleicht sollte ich für einen Moment die Augen schließen und den Schlaf nachholen? Noch bevor ich weiter denken kann, bin ich auch schon eingeschlafen.

"Mia.", höre ich jemanden flüstern. Ich drehe mich um und sehe einen Wolf. Er schaut mich begierig an und ruft mich leise. Aus irgendeinem Grund kenne ich seine Stimme. Jetzt setzt er sich in Bewegung und mit langsamen, schleichenden Schrittem kommt er mir immer näher. "Mia.", sagt er wieder, ohne die Lippen zu bewegen. Ich blinzele. Dann erfasse ich endlich die Situation und will davonlaufen, aber meine Beine sind wie aus Blei. Im nächsten Augenblick springt er ab, landet heftig auf mir und ich falle um. Durch den Schlag auf den Boden wache ich endlich auf.
Glück gehabt! Das war nur ein Traum! Nick hockt neben mir. Er hat sowohl seine Fesseln nicht mehr, als auch seinen Knebel. Wie hat er das denn geschafft? Na toll! Ich liege hier und schlafe, während er sich befreit. Ich rolle mich auf die Seite, damit er an meine Hände kommt und dann entfesselt er mich ebenfalls. Ich reibe mir erleichtert die schmerzenden Handgelenke. "Danke!", flüstere ich und beuge mich vor um ihn zu küssen. Ich versinke in diesem Kuss, doch plötzlich schiebt Nick mich weg. Aber auch in seinem Blick kann ich sehen, dass er mich lieber wieder küssen würde.
"Wir müssen uns überlegen, wie wir hier rauskommen!", sagt er, "Wenn wir uns an den Seiten der Tür postieren, dürften wir sie vielleicht überwältigen können. Wir haben schließlich das Überraschungsmoment auf unserer Seite." "Aber wie... Ich meine: Die sind in der Überzahl und wir... Ich bin auch noch verletzt und... Oh... Ich glaube, die Paste die mir die Ärztin gegeben hat, bewirkt wahre Wunder. Ich spüre die Verletzung kaum noch und mein Arm ist auch wieder okay. Also gut... Vielleicht bin ich nicht mehr verletzt, aber dennoch nicht sonderlich stark.", sage ich.
Ich merke, dass Nick sich das auch schon überlegt hat. Sein Blick sinkt nach unten und er zuckt mit den Schultern. "Es ist aber unsere einzige Chance!"

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