Kapitel 20

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Wir warten angespannt bis der schier endlose Flug endlich vorbei ist. Ich merke, dass wir langsam in den Sinkflug gehen und schaue Nick angstvoll an. Er sitzt da und ich sehe, wie sich seine Muskeln anspannen.
Als die Maschine schließlich auf dem Boden aufsetzt, stehen wir langsam auf und laufen dann zur Tür. Jeder auf einer Seite, hinter ein paar Kisten verborgen, warten wir darauf, dass sich die Tür endlich öffnet. Ich habe einen Knüppel gefunden, den ich so krampfhaft umklammert halte, dass meine Knöchel weiß hervortreten.

Ich sehe wie meine Hände zittern, als wir von draußen Schritte hören. Es sind mehrere Personen und meine Hoffnung sinkt. Dann öffnet sich die Tür. Der Mann, der in mein Sichtfeld läuft, guckt sich verwundert um, als er sieht, dass wir nicht mehr da liegen wo sie uns hinterlassen haben. Nick nutzt die Gelegenheit, springt hervor und mit einer Metallstange, die er gefunden hat, schlägt er den Mann nieder. Dieser ist so überrascht gewesen, dass er noch nicht einmal schreien konnte, bevor er zu Boden ging. Nick erfasst die Situation schnell: Der Mann ist alleine hereingekommen, aber die Verstärkung steht noch draußen. Sobald sie merken, dass hier etwa nicht stimmt werden sie hereinkommen und zwar bewaffnet. Dann haben wir das Überraschungsmoment nicht mehr auf unserer Seite und deswegen werden wir verlieren!
Nick zieht den ohnmächtigen Mann in eine Ecke, sodass man erst einige Schritte hereinkommen muss, um ihn zu erblicken.
"Die sind ganz schön schwer, kann mir mal jemand helfen?", ruft Nick und ich blicke ihn entgeistert an. Er will die Männer einzeln hereinlocken und niederschlagen. Aber das kann doch nicht funktionieren. Aber genau das tut es! Ein einzelner Mann kommt herein, sieht seinen Kollegen auf dem Boden in der Ecke liegen und dreht sich erschrocken um. Er will gerade seine Waffe zücken, als ich ihm den Knüppel auf den Kopf schlage.
Doch in diesem Moment kommt noch ein weiterer Mann herein und zögert nicht lange. Er ruft laut seine Kollegen und zielt dann mit einer Waffe auf mich. Unsicher was wir jetzt machen sollen, blicke ich zu Nick. Er geht Zentimeter für Zentimeter auf den Mann zu. Doch dieser merkt das und schießt ohne zu zögern auf Nick.
"Nein!", schreie ich. Ich stürze auf Nick zu, ohne darüber nachzudenken, dass der Mann nun auch mich erschießen könnte. Doch er tut es nicht.
Ich knie über Nick und sehe wie das Blut aus ihm herausströmt. Ich beginne zu weinen und verfluche mich, dass ich nicht versucht habe ihn aufzuhalten. Ich hätte sagen können, dass er stehen bleiben soll. Ich hätte... Aber ich habe nicht! Meine Tränen verschleiern meine Sicht und ich kann nur noch eine rötliche Gestalt vor mir sehen. Ich nehme Nicks Hand und drücke sie, in der Hoffnung ihn so zu heilen. Doch ich weiß dass das nicht klappt. Plötzlich versucht mich jemand von hinten von Nick wegzuziehen. Ohne seine Hand loszulassen, drehe ich mich um und schlage der Person mit der anderen Hand direkt ins Gesicht. Sie fliegt ein paar Meter nach hinten. Ich wundere mich darüber nicht, sondern wende mich wieder Nick zu.
Vielleicht kann ich ja etwas mit Magie ausrichten?, gerade als ich das denke, spüre ich wie sich etwas in meinen Rücken bohrt. Im nächsten Moment falle ich bewusstlos neben Nick.

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