Kapitel 23

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"Und wie wollen wir da reinkommen? Das ist doch sicherlich bewacht.", sage ich. Emilia guckt auf ihre Schuhe und malt kleine Kreise in den Erde. "Ich dachte vielleicht... Vielleicht könnte ich euch reinschmuggeln?" "Und wie...?", fange ich an, doch Nick unterbricht mich. "Du willst so tun, als ob wir deine Gefangenen sind und uns gefesselt einschleußen?" "Also wenn du das jetzt so sagst... Aber ja... Im Prinzip schon.", antwortet sie zögernd, "Was haltet ihr davon?"
Nick und ich schauen uns an. Ich sehe in seinen Augen, dass er auch keinen anderen Plan hat. "Ja. Wir machen mit!", sagt er für uns beide. "Aber...", beginne ich und die beiden drehen sich ruckartig zu mir um, sodass ich kurz perplex innehalte, "Aber was machen wir dann, wenn wir tatsächlich drin sind?" Emilia antwortet sofort: "Ich war schon mehrmals da drinnen. Ich werde euch in Richtung Gefängnisse führen, zur Tarnung, und dann, kurz bevor wir dort sind, gibt es eine Treppe nach oben. Dort wohnt Magnus höchstpersönlich!", sie sieht meinen verwirrten Blick und fügt schnell an: "Magnus ist der mächtigste Mann der Welt und sozusagen der Chef dieser ganzen Organisation hier.
Wenn wir oben sind, schleicht sich einer von uns rein und lenkt ihn ab. Wir müssen ihn von der Tür wegdrehen. Wenn das geschafft ist, dann müssen wir uns irgendein Signal ausmachen. Damit die anderen wissen, dass sie hereinkommen können und Magnus als Geisel nehmen. Wenn wir das geschafft haben, können wir die Kuttenträger zwingen uns freizulassen und sich für immer aufzulösen!"
"Wie sollen wir sicherstellen, dass sie sich dann nicht mehr zusammenschließen?", fragt Nick. Emilia überlegt kurz und sagt dann: "Hm... Ich dachte vielleicht, dass wir sie irgendwie mit Magie dazu bringen könnten?" Sie wendet sich zaghaft zu mir. "Ich kann nicht... Ich weiß gar nicht, wie das gehen sollte...", sage ich traurig. "Aber vielleicht könnten wir ja Gero fragen?" In mir blüht ein kleiner Hoffnungsschimmer auf. Vielleicht sehe ich Gero wieder? Vielleicht kommen wir hier doch noch raus. Vielleicht können wir verhindern, dass diese Menschen noch einmal irgendjemand unschuldigen umbringen.
Nick und Emilia nicken zögernd und kurz darauf laufen wir auch schon los in Richtung Hauptquartier. Als wir nur noch wenige Meter bis zum Eingang zurücklegen müssen, fesselt uns Emilia locker, im Schutze eines kleinen Hauses. Nick drückt meine Hand noch einmal kurz und ich spüre, dass auch er Angst hat. Dann sind wir am Eingang angekommen und ich sehe jetzt drei Wachen mit ihren wahnsinnig großen Gewehren. Sie starren uns an und als sie unsere Fesseln sehen, die Emilia in der Hand hält, lächeln sie. Ohne Emilias Plan hätten sie uns wahrscheinlich schon längst erschossen.

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