Die zwei Männer halten uns zurück und mein Herz schlägt mir gegen die Rippen. Ich habe das Gefühl, dass es jeder hören kann. "Wer ist das?", will der eine wissen. "Das sind die zwei die heute mit dem Hubschrauber hergebracht wurden. Sie haben einige unserer Männer niedergeschlagen. Ich wollte diese beiden hier ins Gefängnis bringen und dann Hilfe holen. Aber da ich Sie gerade hier treffe, könnten Sie vielleicht jemanden informieren? Und ich bringe die zwei weg?", fragt Emilia charmant und der eine macht sofort die Tür auf, während der andere sein Telefon herausnimmt und jemanden anruft, der dann die Männer im Hubschrauber versorgt.
Ohne weitere Probleme gelangen wir in den Gefängnisgang. Ich sehe mich um, kann aber keine Treppe entdecken. Naja, vielleicht ist sie ja noch ein Stück weiter hinten... Wir laufen also den Gang weiter entlang und als wir um die nächste Ecke biegen, werde ich nervös. Noch immer keine Treppe?! "Em...", fange ich an, doch da hebt sie den Finger an den Mund und bedeutet mir leise zu sein. Dann bleibt sie plötzlich vor einer der Türen stehen. "Hier rein! Dahinter ist die Treppe.", flüstert sie fast lautlos. Nick und ich gehen hinein. Es ist stockfinster. Plötzlich geht ein Licht an und die Tür schlägt hinter uns zu. "Was...?", rufe ich und dann sehe ich, dass in diesem Raum keine Treppe ist, war oder jemals sein wird. "Emilia!", schreie ich wütend und zugleich enttäuscht. Sie hat uns verraten! Denke ich. Dass wir das nicht bemerkt haben!
Nick lässt sich mitten im Raum fallen. Da sitzt er nun und hat seine Hände vors Gesicht geschlagen. "Ich hatte ihr vertraut! Sie sah so verletzlich und hilflos aus, als sie bei uns war. Und... Und wir waren doch mal zu-", er kann nicht weitersprechen, denn ein tiefer verzweifelter Schluchzer schüttelt ihn. Ich kann ihn voll und ganz verstehen. Emilia hat so nett gewirkt und wir hatten ihr beide blindlings vertraut. Wie konnten wir nur so dämlich sein?! Jetzt werden wir wohl nie wieder hier herauskommen.Nick und ich sitzen schweigend in einer Ecke. Wir warten schon seit einer Ewigkeit... Worauf? Ich weiß es nicht. Plötzlich springe ich auf, weswegen sich Nick furchtbar erschreckt. "Ich kann hier nicht so einfach rumsitzen! Ich muss etwas tun! Wir müssen etwas tun!", sage ich energisch und laufe quer durch den Raum. Ich habe keinen Schimmer was ich machen könnte, ich weiß nur, dass ich ungeheuer wütend auf Emilia bin! Und mich. Warum habe ich das nicht früher erkannt? Warum habe ich ihr einfach so vertraut, ohne es zu hinterfragen?
Ich gehe wütend auf die Tür zu und trete mit voller Wucht dagegen. Ein Schmerz zuckt durch mein Bein. "Hör auf! Das bringt doch nichts!", ruft Nick. In seiner Stimme schwingt etwas mit, was mich noch aggressiver macht. Ist es das, dass er aufgegeben hat? Oder dass er über mich bestimmen will? Ich trete noch einmal gegen die Tür. Der Schmerz ist jetzt kaum zu spüren, obwohl ich dieses Mal mit mehr Kraft dagegen getreten habe. "Was zum...?", rufe ich, als ich die Kletterpflanze an der Tür sehe, die meinen Tritt gedämpft hat. Ich blicke schnell an mir herab. Nein! Dieses Mal kommt sie nicht aus mir heraus. Habe ich das aber verursacht, ohne es zu merken?!
Ich kann mit meinen Augen verfolgen, wie sie immer weiter wächst und sich dabei zwischen Tür und Rahmen drängt. Nick steht mittlerweile neben mir und staunt genauso darüber, wie ich es tue. Mit einem leisen Pling springt schließlich die Tür auf. Ohne lange zu zögern, rennen Nick und ich nach draußen.
DU LIEST GERADE
Unique
FantasyMia hat besondere Fähigkeiten, wodurch sie in Gefahr gerät. Denn sie ist eine der wenigen Menschen, welche Magie besitzen und das wollen die dunklen Mächte ausnutzen.