Kapitel 10

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Johns PoV

Als ich zu Hause ankam, ließ ich mich sofort erschöpft ins Bett fallen.
Ich machte mir nur die Mühe, meine Schuhe auszuziehen.
Seufzend fuhr ich mir mit meinen Fingern durch die Haare.
Erst die Sache in der King's Road und dann auch noch das im Labor!
Ich wollte meine Gefühle doch außer Acht lassen.
Ich wollte sie vergessen.

Sherlock Holmes fühlt nicht.
Er würde dich auslachen, John.
Vergiss ihn!

Diese kleine, flüsternde Stimme spukte weiter in meinem Kopf herum und sagte mir immer und immer wieder, warum ich Sherlock vergessen sollte.
Und mit diesen Worten im Kopf glitt ich schließlich in einen unruhigen Schlaf.

Am nächsten Morgen schlurfte ich ich schlecht gelaunt in die Küche.
Der Schlaf war alles andere als erholsam gewesen.
Immer wieder war ich schweißgebadet aus Albträumen hochgeschreckt, in denen Sherlock mich einfach nur spöttisch lächelnd anschaute und wenn ich ihn berühren wollte, dann wich er zurück, so als würde meine Hand ihn verbrennen und der Spott in seinem Gesicht machte der Abscheu Platz.

"Ich nehme auch einen Tee", hörte ich auf einmal Sherlocks Stimme.
Ich zuckte zusammen und drehte mich schnell um.
Sherlock saß in seiner typischen Denkerpose in seinem Sessel und hatte die Augen geschlossen.
Nun öffnete er sie und zog seine Augenbrauen auffordernd hoch.

Ich machte also den Tee fertig und gab Sherlock seine Tasse.
Dann ließ ich mich in meinen Sessel sinken und nippte an meinem eigenen Tee.

"Hattest du gestern Nacht noch Erfolg?", fragte ich Sherlock neugierig.
Auch wenn er mich im Labor einfach stehengelassen hatte, wollte ich wissen, ob er noch etwas herausgefunden hatte.
Leider wurde ich enttäuscht, denn Sherlock schüttelte den Kopf.
"Der Mörder wusste, wie er es anstellen musste, ohne Spuren zu hinterlassen."

Ich nickte Sherlocks Antwort ab.
Daraufhin herrschte erst einmal Schweigen und ich trank meinen Tee aus. Doch dann durchbrach Sherlock die Stille und zwar mit sechs Worten, die mich sofort erstarren ließen.

"John, warum verheimlichst du mir etwas?" Vollkommen überrumpelt sah ich Sherlock an. Wusste er etwa Bescheid?
"I- Ich weiß nicht, was du meinst, Sherlock", stotterte ich.
"Ach, John, ich bitte dich. Ich kenne dein Geheimnis. Dachtest du ernsthaft, dass du dauerhaft etwas vor mir geheimhalten kannst?"

Er wusste es.
Sherlock wusste Bescheid.

"Sherlock, lass es mich erklären ", sagte ich vorsichtig und beobachtete sorgsam seine Reaktion.
Doch Sherlock war nicht wütend, angewidert oder dergleichen, nein, im Gegenteil : Er lächelte. Wieso lächelte er? Bedeutete das etwa, dass...?

"Es ist in Ordnung, dass du in Molly verliebt bist. Nur weil sie etwas für mich empfindet, bedeutet das nicht, dass du sie nicht lieben kannst, John."
Ich schaute Sherlock ungläubig an. Er glaubte ernsthaft, dass ich in Molly verliebt war!
Von meinen wahren Gefühlen hatte Sherlock keinen blassen Schimmer!

In meinem Inneren vermischten sich meine Empfindungen zu einem Cocktail aus Scham, weil ich für einen Moment in Erwägung gezogen hatte, dass Sherlock genauso für mich empfand, wie ich für ihn, und Erleichterung, weil Sherlock nichts über mein wahres Geheimnis wusste.

Die Erleichterung war so groß, dass ich lachen musste. Zuerst nur ganz leicht, aber dann tönte mein schallendes Lachen durch die ganze Wohnung. Sherlock blickte mich verwirrt an.

"Ich verstehe nicht, was daran so lustig ist. Würdest du mich bitte aufklären, John? "
Ich wischte mir einige Lachtränen aus den Augenwinkeln und versuchte mich zusammenzureißen.

"Oh, Sherlock, ich bin nicht in Molly verliebt." Immer noch ein wenig lachend schüttelte ich den Kopf. Auch Sherlock schüttelte seinen Kopf und setzte ein ernstes Gesicht auf.
"Ich bitte dich, John, ich habe die Anzeichen alle beobachten können, als wir im Labor waren. Erhöhter Puls, geweitete Pupillen und", fügte er hinzu," ein errötetes Gesicht. "

Sherlock sah sehr zufrieden aus, nachdem er mir all seine 'Beweise' für seine Theorie dargelegt hatte. Er ließ sich in seinen Sessel sinken und schaute mich herausfordernd an.

"Sherlock, ich sage es dir noch einmal: Ich bin nicht in Molly verliebt."
"Warum lügst du, John? Hast du wirklich so wenig Vertrauen in mich?"
"Natürlich vertraue ich dir!", rief ich nun aufgebracht.
"Das tut hier aber nichts zur Sache, Sherlock. Ehrlich gesagt, frage ich mich gerade, warum du mir nicht vertrauen kannst, wenn ich dir sage, dass ich nicht in Molly verliebt bin."
"Das kann ich nicht, John, weil dir die Fakten in dieser Angelegenheit definitiv widersprechen", antwortete er säuerlich.

Ich sprang auf und schaute Sherlock wütend an.
"Verdammt, Sherlock, ist dir klar, was du da sagst? Schön zu wissen, dass du anscheinend keinerlei Vertrauen in mich besitzt!"
"Also bitte, John", spottete Sherlock, " denkst du nicht, dass das ein wenig übertrieben ist?"
"Nein, das denke ich nicht! Und deine 'Fakten', Sherlock, solltest du noch einmal gründlich überdenken!"

Mit diesen Worten schnappte ich mir meine Jacke und verließ die Wohnung.
Ich hatte dringend einen Spaziergang nötig.

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Soooo, es herrscht Ärger im Paradies :D
Gibt es Vermutungen, wie es jetzt weitergeht?

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