Kapitel 24

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Sherlocks PoV

Wie versteinert stand ich an der Treppe und ließ Johns Worte in meinem Kopf nachhallen. Er würde ausziehen. Wegen meinem Verhalten. Ich wusste, dank dem Buch, über Johns Gedanken und Gefühle Bescheid, aber mit einer so heftigen Reaktion hätte ich trotzdem nicht gerechnet. Aber vor allem nicht damit, dass John ein „Ich liebe dich" so leicht über die Lippen kommen würde.

Noch nie hat jemand diese Worte zu mir gesagt und sie wirklich genauso gemeint. Aber alles an Johns Worten war aufrichtig und ehrlich gewesen. Und ich würde ihn enttäuschen, verletzen, müssen.

Schon wieder.

Wenn ich dich bleiben lasse, dann bist du so gut wie tot, John. Das kann ich nicht zulassen, auch wenn es bedeutet, dich zu verlieren. Dieses Mal wirst du aber eine Erklärung für alles erhalten, John. Wenigstens das kann ich dir geben...

Der Brief. John hatte ihn immer noch.

Und er war mittlerweile schon viel zu lang da oben, da hätte er schon zehn Taschen packen können!

„Nein, nein, nein, das ist zu früh, John. Lass mich doch wenigstens vorher verschwinden", murmelte ich und wollte schon nach oben gehen, um zu sehen, ob John den Brief wirklich schon gelesen hatte, aber in genau diesem Moment kam er die Treppe wieder herunter und sah mich mit einem unergründlichen Blick an.

„Willst du mir vielleicht noch irgendetwas sagen? Egal was?", fragte John.

Ich schüttelte leicht den Kopf und John seufzte.

„Na gut. Aber ich muss noch etwas loswerden, eine letzte Sache. Ich will wirklich, dass du verstehst, was du mir bedeutest, Sherlock. Ich würde sterben, nur damit dir nichts passiert. Du hast mich gerettet, Sherlock, im wahrsten Sinne des Wortes. Ohne dich würde ich wahrscheinlich immer noch mit Gehstock durch London humpeln."

John hob seine Hand und strich mir ganz leicht über die Wange und ich war froh, dass er die Gänsehaut nicht sehen konnte, die sich augenblicklich auf meinen Armen ausbreitete.

„Ich hoffe, dass du dir es noch anders überlegst. Du weißt ja, wo du mich findest. Auf Wiedersehen, Sherlock Holmes."

John drehte sich von mir weg und ging.

Doch seine Worte hatten etwas in meinem Gehirn wachgerüttelt. Wer hatte mich dazu berechtigt, über Johns Schicksal zu bestimmen? Er würde für mich sterben, hatte er gesagt. Sollte ich ihn also nicht selbst entscheiden lassen, ob er das wirklich tun wollte? Ihn selbst entscheiden lassen, ob er mich verlässt oder sich mit mir zusammen der Gefahr gegenüberstellt?

Macht man das nicht so in einer richtigen Beziehung? Dem Partner sein gesamtes Vertrauen entgegenbringen und seine Entscheidungen würdigen?

Noch nie in meinem Leben hatte ich so eine Entscheidung getroffen und ich hoffte, dass ich sie nicht bereuen würde.

Wie von selbst bewegten sich meine Beine und trugen mich rasend schnell nach unten zur Haustür. John, der anscheinend doch nicht wusste, ob er gehen oder bleiben sollte, stand immer noch dort und hielt den Türgriff in der Hand.

Ich stürzte die Treppe herunter und zog John sofort in eine feste Umarmung. Ich zitterte und legte meinen Kopf auf Johns Schulter ab. „Geh nicht", wisperte ich kaum hörbar an sein Ohr. „Verlass mich nicht, John."

John versteifte sich für den Bruchteil einer Sekunde, aber dann entspannte er sich merklich und erwiderte die Umarmung.

Und so standen wir im Treppenhaus und hielten uns gegenseitig fest, während John immer wieder meinen Namen flüsterte.

Ich hatte eine Entscheidung getroffen.

Und ich hoffte wirklich inständig, dass es die richtige war.

Ich wusste nicht, wie lange es brauchte, bis wir uns voneinander lösten.

„Erzählst du mir jetzt, was los ist?", fragte John vorsichtig und ich nickte.

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Ja, ich gebe es zu, ich möchte euch noch ein bisschen hinhalten XD
Denn ich kann euch verraten, dass es bis zum Ende nicht mehr allzu lange dauert...

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