Kapitel 28

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Kapitel 28

Rückblick...

„Du bist wirklich ein Dreckskerl!", schrie ich ihn frustriert an und hätte am liebsten noch eine Vase nach ihm geschmissen, hätten wir welche in seiner Wohnung.

„Ach wirklich? Gut so. Nach allem, was ich für dich getan habe, sind dass die Worte, die ich von dir hören wollte", spie er sarkastisch zurück und sah mich mit dunklen Augen an.

„Nach allem was du für mich getan hast? Du hättest alles erdenklich leichter machen können, wenn du dich nicht wie der schlimmsten Bastard überhaupt benimmst!", keifte ich zurück, „hör auf meine Dankbarkeit anzuzweifeln und hör zu, was ich dir zu sagen habe!" Er ballte die Hände zu Fäusten und wäre es möglich gewesen, dann würde nun Dampf aus seinen Ohren geschossen kommen. Lukas wurde selten sauer und verlor wirklich selten seine kalte Miene, aber sobald wir in einen unserer Streite ausbrachen, dann explodierten wir beide. Und unser Gezanke war wirklich nicht schon anzusehen, vor allem neigten wir beide dazu scheussliche Dinge an den Kopf des anderen zu werfen, nur um den anderen so stark wie möglich zu verletzten.

Charlotte war nun schon seit drei Monaten abgereist und ich musste mich stark umstellen. Sie nicht mehr tagtäglich um sich zu haben, war seltsam. Ihre Neckereien, ihr Temperament, ihre kleinen Streitereien mit Lukas und ihr Witz. All dies fehlte mir unglaublich sehr, da keine der Mädchen bei Koslov mir so nah stand, wie es Charlotte getan hatte. Der Abschied war wie zu erwarten kurz gewesen. Charlotte war keine Frau der grossen Gefühle. Ein kleines Auf Wiedersehen und weg war sie. Ich machte mir auch keine grossen Hoffnungen, dass sie etwas von sich hören lassen würde, oder bald wieder hier sein würde. Charlotte lebte im Moment und ging kaum Verpflichtungen ein, besonders gegenüber anderen Personen.

Trotz Lukas grossen Bedenken, lief der Stripschuppen noch. Da ich Dank Lukas possessivem Verhalten nicht mehr auftreten durfte, hatte ich es mir zur Aufgabe gemacht, die Mädchen zu trainieren. Ich hatte vieles von Charlotte gelernt und konnte daher den Mädchen den einen oder anderen Tipp weitergeben. Die Mädchen waren kaum berührt gewesen, als Charlotte aufgehört hatte, auch wenn sie ein grosser Teil der Gruppe gewesen war und ihnen viel geholfen hatte. Alles was ihnen wichtig gewesen war, war Charlottes Auftritte. Wie die wilden Bestien kämpften sie um Charlottes Posten und um den ersten Rang und Lukas Worte spielten sich in meinem Kopf ab. Sie alle brauchten Geld und um es zu erlangen, wurden auch die Krallen ausgefahren.

Was Lukas betraf, solange er seine Kohle machte, war ihm egal, was geschah. Er arbeitete wie immer mit dreckigen Mittel, dreckigen Leute unter dreckigen Umständen. Lukas war ein Mann, der vielseitig an sein Vermögen gekommen war. Ich wusste nicht, wie ich seine Arbeit beschreiben sollte, ohne dass ich ihn als dreckigen Bastard darstellte. Lukas nutzte Menschen und deren Notlagen aus, machte Geld mit der Unwissenheit anderer und arbeitete mit dubiosen Leuten zusammen. Erst vor Kurzem hatte er beschlossen seine Geschäft ein wenig abzuschrauben, da kein sorgenloses Leben geführt werden konnte, wenn man mit gefährlichen Männern zusammenarbeitete. Ich war leicht berührt gewesen, da Lukas, wegen meiner Sicherheit, sein Leben umstellen wollte. Ein Mann, der viele Feinde hatte, durfte keine Frau an seiner Seite haben, die als Schwachpunkt seiner werden konnte. Schon seit ich Lukas kennengelernt hatte, hatte ich gewusst, dass ein Leben an seiner Seite gefährlich sein konnte. Ich hatte schon einige dubiose Personen aus seinem Büro ein und ausmarschieren sehen. Es war schon so schlimm geworden, dass einige von Lukas Männern immer in meiner Nähe postiert worden waren, sollte es jemand wagen, Lukas, von mir aus, anzugreifen. Wie ich es Lukas damals schon gesagt hatte, konnte ich nicht in solch einer Welt leben. Das Leben, das ich hinter mir gelassen hatte, war dunkel genug gewesen, als dass ich mein nächstes in derselben Dunkelheit fortführen wollte. Lukas wusste das und konnte mich daher nicht mit solch einem Leben konfrontieren. Sich aber von solchen Leuten abzuseilen, war einfacher gesagt als getan. Schon seit Tagen hatte er sich in seinem Büro verschanzt und beauftragte seine Leute hier und da seine Partnerschaften aufzulösen. Leute stürmten sein Büro, baten ihn ihre Rückzahlungen verlängern zu können, da sie die Kredite, die Lukas ihnen gegeben hatte, nicht sofort zurückzahlen konnten. Aber Lukas wäre nicht Lukas, wenn er nicht der unbarmherzige Geschäftemacher wäre, der er war.

Hell Yes!!Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt