Kapitel 72

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Rückblick...

«Wuhu! Gratuliere, nun darfst du legal hier arbeiten», war das erste, was mir Charlotte sagte, als ich das Loch, in welchem wir arbeiteten, betrat.

Das war eine originelle Art mir zu meinem Geburtstag zu gratulieren...

«Yeah...»

Sie kicherte und führte mich nach hinten in die Umkleidekabinen, wo auch die anderen Mädchen schon waren. In der Mitte des Raumes war ein ziemlich jämmerlicher, aber gut gemeinter Kuchen aufgestellt in welchem drei Kerzen eingesteckt worden waren.

Es war Tradition bei uns Mädels, dass wir das füreinander machten. Auch wenn wir uns untereinander nicht immer verstanden, hatte Charlotte darauf geachtet, dass wir hin und wieder etwas Nettes füreinander machten.

Sie war der Chef der Gruppe.

«Danke...» Charlotte verdrehte die Augen bei meiner fehlenden Freude und schob mich zum Kuchen. Ich blies die Kerzen aus, die anderen gratulierten mir und der Kuchen wurde angeschnitten. Als eine versucht hatte zu singen, hatte ich ihr einen so giftigen Blick zugeworfen, dass sie es sofort gelassen hatte.

Gut so.

«Du hast Geburtstag, sei doch mal ein weniger fröhlicher!», meinte Charlotte, als die anderen Mädchen wieder an ihre Arbeit gegangen waren und ich mich umzog.

War ich schlecht gelaunt? Ich dachte, ich benahm mich wie immer.

«Es ist ein Tag, wie jeder andere», murrte ich nur, aber das war nicht wahr und das wussten wir beide.

«Klar, nur, dass jemand nicht hier ist um mit uns zu feiern...»

Ich hielt kurz inne mit dem anziehen der Strümpfe, sagte aber nichts dazu. Was sollte ich schon sagen?

Heute war mein 18. Geburtstag. Ich war endlich erwachsen. Etwas was mir Lukas immer unter die Nase gerieben hatte...

Und jetzt da ich es endlich war, hatte sich der Mistkerl geschäftlich entschuldigen lassen und war für ein paar Tage an die Ostküste...

Einfach so. Mit einem verdammten Zettel auf seinem Tisch...

Bastard.

«Li, das heisst nicht, dass er sich nicht an euer Vereinbarung halten wird.»

Schlimm genug, dass Charlotte davon wusste, aber ihre gut gemeinte Aufmunterung war um einiges schlimmer. Die Vereinbarung war vor Monaten getroffen worden. Wir hatten nie mehr ein Wort darüber verloren und dass Lukas mir jemals wieder zu nahegekommen war, war auch nur in meinen Träumen geschehen.

Der Typ hatte nie vor sich auf mich einzulassen. Ich musste endlich damit klarkommen und mich nicht so sehr auf ihn fixieren. Das war krankhaft!

«Was für eine Vereinbarung? Er wird wahrscheinlich schon längst alles vergessen haben und sich die Tage mit weiss ich wem versüssen.»

Ich konnte nicht verhindern, dass ich verbittert klang. Ich war einfach nur noch verzweifelt und das nervte mich. Wie konnte ich mich so in einen Typen verknallen und vollkommen die Kontrolle verlieren? Das lag mir nicht und dass es Lukas geschafft hatte, war Segen und Hölle zugleich. Einerseits war ich froh darüber, dass ich doch etwas mit Männern anfangen konnte, andererseits war Lukas der denkbar ungünstigste Mann, von dem man etwas erwarten konnte.

Charlotte sah mich leicht sauer an.

«Ist das dein ernst? Seit Lukas weiss, dass du etwas von ihm willst, hat er keine Tussi mehr angefasst, damit mich eingeschlossen und nicht das ich etwas von ihm wolle. Also hör auf dir etwas einzureden. Der Typ steht genauso auf dich, wie du auf ihn!»

Hell Yes!!Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt