Kapitel 3
„Ohhh! Der neue Lehrer ist da! Und lass dir eins sagen, er ist ein Sahneschnittchen!!", begrüsste mich Gabi mit ihrer sing-sang Stimme und rannte auf mich zu. Ich verdrehte die Augen und verabschiedete mich von Kevin.
„Ich sehe dich dann Heute Abend mit einer neuen Mikrowelle?" Er grinste.
„Klar. Gleich nach der Arbeit besorg ich uns eine neue. Dafür bin ich doch da, oder?" Ich verdrehte die Augen, er grinste. Damit drehte ich mich zu der hysterischen Gabi.
„Er ist ein Lehrer. Diese alten Säcke können nicht heiss sein." Sie schüttelte stark den Kopf, sodass ich mir Sorgen machte, er könne vom Hals abreissen.
„Von wegen! Der Typ ist die Jugend in Person! Ich habe noch nie einen solchen junge Lehrer gesehen und er ist heiss, sowas von heiss! Gott, wieso muss ausgerechnet so einer ein Lehrer sein..." Sie seufzte theatralisch und ich musste grinsen.
„Du und deine Girliprobleme. Ich dachte Lance ist deine grosse Liebe?" Wie auf Knopfdruck wurden ihre vollen Wangen rot und sie sah verlegen auf den Boden. Sie war manchmal zu süss für diese Welt.
„Doch...ich meine ja nur...weil er so heiss ist. Meinst du das ist falsch von mir?" Sie sah mich so ernst an, dass ich am liebsten laut aufgelacht hätte.
„Wieso falsch? Du darfst von anderen Männern schwärmen. Schwärme von wem du willst Gabi! Du bist jung und hast noch so viel vor dir. Du kannst dich nicht nur einem Typen hingeben und gar nicht mehr nach links oder rechts hinsehen...das wäre ungesund." Ihre Miene hellte sich wieder auf und sie grinste.
„Dass du sowas sagst, verwundert mich gar nicht." Ich schnaubte.
„Ich bin nur realistisch."
„Du bist nur zwei Jahre älter als ich Li. Mach nicht eins auf Weise!" Ich wollte ihr widersprechen, lächelte aber leicht. Sie hatte Recht. Ich war erst 19, aber ich hatte schon einiges durchgemacht, doch die süsse naive Latina vor mir wusste nichts davon und das war auch gut so.
„Du hast recht. Und jetzt erzähl mir von deinem Date mit Lance." Ihre Augen begannen zu strahlen und sie erzählte euphorisch, von dem Traumdate. Ich verkniff mir hier und da ein Schnauben und hörte still und artig zu. Gabi würde leider nur allzu blad selber erfahren, wie schnell man den Glauben an die Liebe verlieren konnte. Ich wünschte ihr zwar, dass sie nie das durchmachen musste, aber sowas schien wohl unvermeidlich.
„Wann hast du das Glück, diesen heissen Feger selber betrachten zu dürfen?", fragte Gabi, als ich meinen Mantel in der Garderobe aufhängte. Ich zuckte mit den Schultern.
„Falls er dieselben Fächer von Cantieni aufnimmt, dann erst in der Sportlektion und die ist erst gegen Ende Schule."
„Tja. Ich habe das Glück ihn schon in Englisch zu sehen. Wärst du in meiner Klasse, dann müsstest du nicht solange warten." Ich seufzte. Mir war doch vollkommen egal, wer der Typ war. Gabi schien das gerade zu verstehen.
„Oh. Ich weiss, ich weiss. Dann viel Spass im Unterricht, ich gehe mir den Neuen mal genauer begutachten." Damit verschwand sie und liess mich zurück. Ich packte meine Tasche und verliess die Garderobe, nur um dann von irgendeinem Trottel angerempelt zu werden. Ich verlor das Geleichgewicht und die Tasche fiel mir aus der Hand.
„Pass doch auf!", blaffte ich den Typen an, ohne auf ihn zu schauen.
„Verzeihung", murmelte er etwas überrumpelt.
„Was auch immer", antwortete ich ungehalten, packte die Tasche und würdigte ihn keines Blickes. Die Menschheit war einfach nicht mein Ding.
Nach dieser kurzen Aktion gab es nichts Aufregendes mehr zu erzählen. Ah doch. Annette. Wie in jeder Schule, brauchte es auch in meiner eine Tusse, die sich für die tollste auf Erden hielt. Lance sein Gegenstück könnte man sagen. Auch so ein reicher Schnösel, doch mit der Arroganz von drei Lances ausgestattet, was wirklich ungesund war. Und wie es sich gehörte, hasste sie mich. Ich konnte es ihr nicht verübel, da ich nicht freundlicher war, aber ich war nicht der Typ, der vor falschen Leuten auf dem Boden kroch. Nope, gehörte nicht zu meiner Persönlichkeit. Annette, die von jedem verehrt und respektiert oder eher gefürchtet wurde, war sowas natürlich nicht gewöhnt. Vor allem jemand, der ihr auch mal das Wort erwiderte. Sie war klug und schön keine Frage. Wahrscheinlich war sie die Schönste, nein bestimmt war sie die Schönste in der Schule, aber niemand sollte so überheblich sein. Egal wie klug, schön oder beliebt man war. Denn es gab immer noch die Normalos, die sich dann irgendwie wie Schaben fühlten. Und sie liess jeden fühlen, dass er es nicht wert war, die gleiche Luft einzuatmen, wie sie. Aber wirklich Mitleid hatte ich mit keinem ihrer Opfer. Es war nicht mein Problem, wenn man so dumm war, sich von ihr fertig machen zu lassen.
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Hell Yes!!
RomanceZwei Brüder, die Liria wirklich den letzten Nerv rauben. Schon schlimm genug, dass sie sich mit Lukas ihrem Schuldirektor herum schlagen musste, aber nun taucht noch sein kleiner Bruder auf?! Das Schicksal war wirklich nicht auf ihrer Seite, da dies...