Kapitel 42
„Und wir sind wirklich froh, dass du damit klar kommst, dass wir es zusammen versuchen wollen. Es ist uns wichtig, dass wir deine Zustimmung haben und du froh für uns bist… Ausserdem habe ich das Gefühl, dass du mir gar nicht zuhörst und wenn ich dir jetzt sage, dass ich deine Unterwäsche anhabe und insgeheim gerne eine Frau wäre, dann würdest du genau…nichts sagen, weil du… Li! Wo bist du mit deinen Gedanken?!“, schrie Kevin plötzlich auf und ich sah zu ihm hin. Huh… Hatte er etwa mit mir gesprochen?
„Sorry, was hast du gesagt?“, fragte ich zerknirscht und sah wie er kopfschüttelnd seufzte.
„Li, ich halte hier einen Vortrag darüber, wie froh ich bin, dass du das mit mir und Gabi locker siehst und alles was du tust, ist verträumt in die Ferne starren. Bin ich so langweilig?" Ich schüttelte vehement den Kopf. Es lag nicht an Kevin. Selbst wenn Channing Tatum höchstpersönlich seinen süssen Hintern zu mir bewegt hätte um mit mir zu plaudern, hätte ich ihm nicht zugehört. Ich war so vertieft in meinen Gedanken und in gestern Abend, dass ich gar nicht zu gebrauchen war.
„Dann lässt du mich teilhaben, in deinen anscheinend wirklich interessanten Gedanken?“, fragte er weiter und ich sah ihn mit einem leicht schlechten Gewissen an. Es würde ein wenig kompliziert sein, Kevin von Jan und meiner Verabredung zu erzählen, da er erstens gar nichts von dem Junior wusste und zweitens nicht froh darüber sein würde, wenn er von einem zweiten Matini in meinem Leben hören würde. Wieder schweiften meine Gedanken zu einem bestimmten Matini und ein Grinsen breitete sich auf meinem Gesicht aus.
„Ohoh… Ich kenne doch diesen Gesichtsausdruck... Ich habe ihn gerade selber auf! Li? Wer ist der Typ?“ Nun schien mein Verstand Kevins Worte aufgenommen zu haben und ich sah erschrocken zu ihm hoch. Woher zum Teufel sollte man das an meinem Gesicht sehen? Ich sah nicht anders aus, als ich es zuvor getan habe, aber Kevins Schmunzeln sprach ganz andere Bänder.
„Da ist niemand“, antwortete ich trocken und sah weg von ihm. Ich war gut im Lügen keine Frage, ich hatte hart genug für meine undurchlässige Maske gearbeitet, aber bei Leuten wie Kevin und Enrico haperte sie ein wenig.
„Klar und du grinst die Stehlampe in der Ecke an, weil sie gerade den Witz des Jahres gerissen hat“, verarschte mich Kevin und kassierte einen Schlag auf den Arm.
„Kann ich nicht einfach gut drauf sein, ohne dass es mit einem Typen zu tun hat? Nicht jeder hier ist in Verliebtheitsstimmung wie du“, knurrte ich nur und erhob mich von einem Sitz auf dem Sofa. Der Film, den wir uns gerade eingezogen hatten, war schon lange vorbei und Kevin hatte mich mit seinem Geplapper über Gabi in ein Koma versetzt. Ich war froh für die beiden, keine Frage, jedoch verspürte ich nicht das Verlange mich von beiden zutexten zu lassen, wie toll doch der jeweils andere ist. Ich wusste schon lange, wie toll beide waren und brauchte es nicht aus ihren verliebten Mündern zu hören. Da gab es wohl einen Nachteil wen die besten Freunde einer Person beschlossen zusammen auszugehen.
„Woah, langsam Tiger. Ich sehe, dass ich da nicht weiter stochern sollte, aber solltest du so weit sein, mit mir über deinen Schwarm reden zu wollen, dann bin ich hier“, grinste er immer noch neckend und kassierte nun ein Sofakissen ins Gesicht. Er lachte nur und sah mir zu wie ich in mein Zimmer verschwand. Schwarm? Das ich nicht lache. Das mit Matini J. und mir war meilenweit von dem entfernt, was Kevin und Gabi hatten.
Ich warf mich auf mein Bett starrte auf meine Zimmerdecke mit dem alten Poster und schon wieder wanderten meine Gedanken zu der Person, die nie und nimmer ein Schwarm für mich werden würde, nie!
Am letzten Abend…
Ich wusste nicht, was ich mir bei Matini J.s Wohnung vorgestellt hatte, aber das hier war es bestimmt nicht gewesen. Was verdiente ein Lehrer?! Seiner Möbel her zu urteilen, eine ganze Menge. Ich war gerade mal einige Sekunden hier drinnen und konnte meinen Kiefer nicht vom Boden aufheben. Jan sah meinen Ausdruck, lachte und lief an mir vorbei um seinen und meinen Mantel aufzuhängen.
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Hell Yes!!
RomanceZwei Brüder, die Liria wirklich den letzten Nerv rauben. Schon schlimm genug, dass sie sich mit Lukas ihrem Schuldirektor herum schlagen musste, aber nun taucht noch sein kleiner Bruder auf?! Das Schicksal war wirklich nicht auf ihrer Seite, da dies...