Kapitel 2

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Auf dem Bild seht ihr Lyan

Kurz bevor Aku im Traumland verschwand, holte ihn ein recht hoher Schrei wieder in die reale Welt. Kerzengrade saß Aku im Bett und schaute sich verwirrt um. Er schnaufte wütend, schmiss seine Bettdecke zur Seite und stand auf. Er ging ins Wohnzimmer und stand nun vor dem schlafenden Jungen. Dieser schien zu schlafen, doch er schwitzte und kniff ständig seine Augen zu, dabei rollten Tränen über die Wangen. Aku packte ihn an die Schultern und weckte ihn unsanft. Ein Schrei kam von den Jungen, der bei dem Anblick von Aku, immer leiser wurde. „W-was ist pa-passiert?" „Schlecht geträumt." Sagte Aku knapp und wollte grade wieder gehen, doch der Junge hielt ihn an sein Handgelenk fest. Etwas sauer schaute Aku ihn an. „Was?" „Ka-kannst du kurz hier bleiben?" fragte der Junge und schaute beschämt zur Seite. Aku seufzte und setzte sich auf die Ledercouch. Nach ein paar Minuten des Schweigens brach der Junge diese. „Ich heiße Lyan." „Aha." Meine Aku desinteressiert. „Ich wollte mich bedanken, dass du mich gerettet hast." „Kein Ding." „Wie hast du eigentlich die Männer fertig gemacht, ohne das du etwas abbekommen hast?" „Deine Fragen nerven.." seufzte Aku und zündete sich eine Zigarette an. „T-tut mir leid.." sagte Lyan leise und schaute auf seine Hände, die auf seinem Schoß lagen. „Kann dir auch egal sein. Sei froh, dass du lebst und halte dich von so welchen fern." Sagte Aku, als er den Rauch ausstieß. Lyan nickte nur. Bis Aku wieder aufstand, um ins Bett zu gehen, schwiegen sie. Kurz bevor Aku das Zimmer verließ, sagte Lyan: „Ich werde dir keine Last mehr sein. Morgen früh bin ich wieder weg." Aku sagte nichts dazu und ging. Lyan verkroch sich unter die Decke auf der Couch und wünschte sich, er könnte hier bleiben. Denn hier hatte er eine gemütliche Couch und ein Dach über den Kopf.

Der nächste Morgen brach an und Aku wachte allmählich auf. Er schaute um sich und sein Blick traf seinen Wecker. Dieser zeigte 13.24Uhr an. Er kroch aus seinem Bett und schlürfte in die Küche, um sich Kaffee zu machen. Mit der Kaffeetasse ging er ins Wohnzimmer. Er staunte, denn die dünne Decke lag zusammen gelegt auf der Lehne und von Lyan fehlte jede Spur, als ob er nie da war. Aku seufzte, setzte sich auf die Couch und schaltete den Fernseher an. Als er auf die Nachrichten kleben blieb, zündete er sich eine Zigarette an. In den Nachrichten wurde nun erzählt, dass ein Junge, 19 Jahre alt, schwarze, etwas längere Haare und blauen Augen, immer noch vermisst wird. Er ist nun seit 12 Tagen verschwunden und es fehlt jede Spur. Aku musste stark husten, denn er hatte sich bei dem Bild an dem Rauch verschluckt. „Das ist doch Lyan..." sagte Aku leise und schaute nochmal durch das Wohnzimmer. Es gibt keinen Hinweis darauf, dass Lyan jemals hier war. Aku schaltete den Fernseher aufs, drückte sie Zigarette aus und verschwand im Badezimmer. Geduscht und angezogen ging er nach draußen. Er zog sich den Schal etwas weiter vor sein Gesicht, da es Herbst war und der kalte Wind ein ins Gesicht peitschte. Aku ging zu der Gasse, wo er Lyan gefunden hatte, dort war nichts mehr, was an gestern erinnern konnte. Die Polizei hatte ganze Arbeit geleistet. Nun ging Aku die näheren Parks und Brücken ab. Doch er fand ihn nicht. Als er bei der letzten Brücke ankam und nur drei betrunkene Obdachlose gefunden hatte, setzte er sich auf eine Bank und zündete sich eine Zigarette an. Er ging sich durch seine zerzausten blonden Haare und seufzte. „Warum suche ich dieses Typen überhaupt?" fragte er sich und schaute in den grauen, wolkenbedeckten Himmel. „Vielleicht weil er mir so ähnelnd..." Aku stand auf und ging in eine Kneipe. Dort fand er jemanden, den ihm vielleicht helfen könnte. Eine Frau mit roten langen Haaren und kaputten Klamotten saß an der Theke und trank grade ein Glas Bier leer. Aku setzte sich neben ihr und bestellte sich ein Bier. „Ist es immer noch besser auf der Straße?" fragte Aku desinteressiert und schaute zu den Gläsern, die auf ein Regal an der Wand standen. „Aku? Was verschlägt dich den zu mir?" sprach die Frau überrascht und umarmte ihn halb, doch die Umarmung wurde nicht erwidert. Die Frau fing an zu lachen. „So kalt, wie eh und je." Nun wurde sie wieder ernst. „Im Ernst, was treibt dich zu mir?" „Kennst du einen Jungen, 19 Jahre, schwarze Haare und blaue Augen?" Die Frau sah in überrascht an, überlegte aber dann. „Ich habe gehört, dass sie im Süden frisch Fleisch rumtreiben soll, aber oder der das ist, weiß ich nicht." „Hör dich um und sag mir Bescheid." Nun grinste die Frau dreckig. „Was springt für mich dafür raus?" Aku hielt ihr 200€ hin. „Versauf das nicht und gib deinen Hund was ab." Die Frau nahm das Geld an und verschwand. Aku blieb fast 40min dort sitzen bis die Frau wieder kam. Sie setzte sich neben ihn. „Ich habe erfahren, dass er das wirklich ist. Man sagt, dass er vor der Polizei abhaut. Er ist bei Freunden, von mir, untergekommen. In der alten Fabrik von früher." Aku nickte und ging aus der Kneipe. Nach U-Bahnfahrten und ein gutes Stück zu Fuß, stand er vor der alten Fabrik. Sein altes zu Hause...

Einmal Sklave, immer SklaveWo Geschichten leben. Entdecke jetzt