Kapitel 4

16.3K 512 60
                                    

Auf dem Bild ist Aku zu sehen

Am nächsten Tag war Lyan schon früh wach und hatte die Idee, für Aku Frühstück zu machen, um eine kleine Hilfe im Haushalt zu sein. Er ging in die Küche und suchte seine Zutaten. Er wollte Pfannkuchen machen, obwohl er diese noch nie zuvor gemacht hatte. Als er alles zusammen hatte, fing er an den Teig zu machen. Nach ein paar bitteren Probierversuchen, hatte er die passende Menge von allem gefunden. Nun stellte er den Herd an und stellte die Pfanne darauf. Als das Fett heiß war, goss er einen großen Schluck des Teiges darein. Doch das Fett spritze so sehr und zischte so laut, dass Lyan erst Fett auf die Arme bekam und sich so erschrak, dass er die Schüssel mit dem Teig auf den Boden schmiss. Erschrocken und verwirrt schaute er auf seine Arme, diese wurden sofort rot und brannten. Lyan wusste nicht was er machen sollte und als er grade dabei war zu verzweifeln, wurde er gepackt und in die Badewanne gesetzt. Aku ließ durch die Duschbrause kaltes Wasser durch fließen und hielt dieses auf Lyan's Arme. Erleichtert, das der Schmerz nachlässt, schaut er Aku an, doch dann schoss im wieder die Angst durch den Körper. Aku sah nicht grade begeistert aus. „Halt deine Arme noch im Wasser." sagte Aku und verschwand aus dem Bad. Niedergeschlagen blieb Lyan zurück. Er wollte doch nur Frühstück machen. Aku hatte mittlerweile die ganze Küche aufgeräumt und saß im Wohnzimmer mit einer vollen Kaffeetasse, als der nasse Lyan durch die Bude stapfte. „Aku? Ich... ich brauch trockene Sachen.." sagte dieser leise und wäre am liebsten Unsichtbar geworden. Aku stand auf, ging ins Schlafzimmer und schmiss Lyan eine dreiviertel Hose und ein Hoodie hin. „Was anders hab ich für dich nicht. Wir müssen gleich erst was holen." Sagte Aku und ging aus dem Schlafzimmer. Traurig und wütend auf sich selber zog Lyan sich die trockenen Sachen an und ging dann wieder ins Wohnzimmer. Aku war nicht da, er ist wohl im Badezimmer. Bedröppelt saß Lyan auf der Couch und wartete auf Aku. „Wie soll ich das wieder gut machen..?" Überlegte Lyan, wurde aber wieder aus den Gedanken geholt. „Komm." Sprach Aku und ging zur Haustür. Lyan rannte ihm hinter her.

Ein paar U-Bahnstationen weiter waren die beiden nun im Einkaufscentrum. Sie gingen in einen Laden und Aku sagte nur zu Lyan: „Such dir was aus. Ich warte an der Kasse." Lyan ging durch die Gänge und schaute sich gründlich um und fand am Ende 2 Hosen, 3 Hoodies und 5 T-Shirt, dazu natürlich noch Unterwäsche. Mit den Sachen ging er zur Kasse, wo Aku dann alles bezahlte. „Danke." Nuschelte Lyan beschämt, bekam aber von Aku keine Antwort.

Wieder zu Hause räumte Aku ein Fach, im Kleiderschrank leer, damit Lyan seine Sachen dort reinlegen konnte. Kurz danach machte Aku etwas zu Essen. Das einzige was Lyan helfen durfte, war den Tisch zu decken. Aku servierte die Teller und setzte sich an den Tisch. „Was ist das? Das richtig gut." Funkelten Lyan's Augen. „Süß sauer Soße mit Hähnchen und Reis." Antwortete Aku und fing an zu essen. Lyan machte es im nach. Voll gegessen saß Lyan nun auf der Couch und streichelte sich zufrieden den Bauch. So etwas Leckeres hatte er lange nicht mehr gegessen. Nun setzte sich auch Aku auf die Couch, nachdem er die Küche wieder aufgeräumt hatte und zündete sich eine Zigarette an. Nachdem er den Rauch ausstieße, seufzte er und fragte Lyan nun: „Warum wirst du gesucht?" Mit dieser plötzlich fragte hatte Lyan nicht gerechnet und schaute Aku erschrocken an. Dann wurden seine Gesichtszüge traurig und er schaute auf den Boden. „Ich bin abgehauen..." „Warum?" „Weil...also..naja...ich..." stotterte Lyan vor sich hin. „Lass es, wenn du es nicht sagen willst." Meinte Aku und lehnte sich an die Rückenlehne an. „Aber du hast doch gefragt. Da erwartet man doch eine Antwort." Rief Lyan etwas sauer, bereute es aber gleich auch, etwas lauter geworden zu sein. Doch Aku zeigte keine Reaktion darauf und zog erneut an seiner Kippe. Nach einer langen Zeit des Schweigens fing Lyan an zu erzählen. „Ich... also, mein Stiefvater hat mich misshandelt und vergewaltigt..." Die erste Träne rollte über Lyan's Gesicht. „Ich bin abgehauen, weil er mich verkaufen wollte, an andere Männer.." Die zweite Träne rollte nach unten. „Meine Mutter weiß nichts davon. Vor ihr habe ich immer getan, als ob alles gut wäre. Mein Stiefvater meinte zu der Polizei, dass es keinen Grund gäbe, warum ich abhauen würde..." Ein Schniefen ertönte von Lyan und die nächsten Tränen warteten nicht lange ihren Weg anzutreten. „Mein Stiefvater meinte, wenn ich der Polizei etwas erzähle, dann verkauft er mich an einen Sklavenhändler und dann erlebe ich die richtige Hölle auf Erden..." Lyan hatte sich ein Kissen genommen und heulte darein, denn das zu erzählen, war erleichtert, aber auch schmerzhaft. Wenn sein Stiefvater wüsste, dass Lyan das Geheimnis erzählt hat, ist er dran. Aku drückte seine Zigarette aus und stand auf. Lyan schaute Aku fragend an. „Du bist viel zu weich für diese Welt." Sprach Aku und ging aus dem Raum. Lyan saß mit geschocktem Blick auf der Couch und schaute Aku nach. Was meinte er damit? Warum sagt er das zu Lyan? Lyan fehlten die Worte und war zu schockiert, um noch weiter zu weinen.

Die Stunden vergingen und Lyan saß immer noch auf der Couch, den Blick auf die Haustür gerichtet. Denn vor gut einer Stunde war Aku dadurch gegangen, ohne ein Wort zu sagen. Lyan schaute auf die Uhr, diese zeigt kurz nach halb eins, nachts, an. Lyan merkte, dass seine Augenlieder immer schwerer wurden, aber er hielt tapfer dagegen. Er wollte nicht verpassen, wenn Aku wieder nach Hause kommt. Doch gegen zwei Uhr war die Müdigkeit stärker und Lyan schlief im sitzen auf der Ledercouch ein.

Aku war in seiner Lieblings Bar gegangen, um etwas zu trinken. Er wollte eigentlich nicht lange bleiben, aber als er noch alte Kumpels getroffen hatte, blieb er einige Stunden dort. Irgendwann schaute er auf seine Armbanduhr. Es war kurz nach halb zwei Uhr. Die letzte U-Bahn ist vor einer Stunde gefahren, somit müsste er den ganzen Weg nach Hause laufen. Und das im recht besoffenen Kopf wird er wohl über eine Stunde brauchen. Aku verabschiedete sich von seinen Freunden, zog seine Jacke an und machte sich auf den nach Hause weg. Auch wenn es nicht grade einfach war, denn laufenden Laternen und kreisenden Mülleimern auszuweichen, schaffte es Aku ohne einen Unfall nach Hause. Er wollte grade den Schüssel in die Haustür stecken, da bemerkte er, dass diese offen stand.



Einmal Sklave, immer SklaveWo Geschichten leben. Entdecke jetzt