Kapitel 13

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„Renn! Lauf weg!" schrie der rothaarige Junge zu dem Blonden. Es war eine kalte und schwarze Nacht, in der die Beiden Jungs in einer Sackgasse standen, vor ihnen vier Männer, bewaffnet mit Basketballschlägern und Schlagringen. Der kleine Blonde hockte auf dem Boden. Er blutete im Gesicht und hielt sich seine Rippe, da einige bestimmt gebrochen waren und er höllische Schmerzen hatte. Der Rothaarige stand schützend vor ihn und war bereit für den Tod, nur um seinen Freund zu schützen. Er war bereit sein Leben zu opfern, nur damit sein Freund, sein Bruder, seine Familie, weiter leben kann und vielleicht eines Tages ein tolles Leben führen konnte. Langsam stand Aku auf und hustete Blut. Er kroch zu einem kleinen Loch in der Wand, der einzige Fluchtweg. Doch was würde mit seinem Freund passieren? Seinen Bruder, der ihm das Leben gerettet hat? Würde er ihn wiedersehen? Die Tränen rannten nur Aku's Wangen herunter. Nun drehte Hida sich ein letztes Mal zu ihm um und lächelte. „Lebe." Formten Hida's Lippen, dann drehte er sich um und rannte auf die Männer zu. Aku konnte nicht hinsehen, er kroch durch das Loch und schleppte sich durch die kalten und verlassenden Straßen. Irgendwann kam er an der Fabrik an, sein zu Hause. Dort angekommen wurde er schon von einer alten Frau empfangen. „Aku, wo ist Hida?" fragte sie und fing den Schwerverletzten auf. „Er.... Er..." stotterte er nur, doch durch die Trauer und die Wut, konnte er keinen Satz zu Ende führen. Die Frau brachte ihn ins Krankenhaus, wo er versorgt wurde.

Nach 7 Wochen durfte Aku wieder das Krankenhaus verlassen und wurde von der Frau abgeholt. Doch den Jungen, den sie weggebracht hatte, war ein ganz anderer, als den denn sie nun vor sich stehen hatte. „Bring mich nach, Nana." Waren seine einzigen Worte an die Frau. Sie nickte und ging mit ihm los. Aku redete kein Wort mehr und war Tag und Nacht damit beschäftigt, eine Wand nach der nächsten zu zerschmettern. Sein Herz war gefroren, nein, zerbrochen. Er besaß keins mehr. Er spürte keinen Schmerz, keine Liebe, keinen Hass. Das ging drei Monate so, bis ein kleines Wunde geschah.

Aku saß auf dem Dach und schaute den Sonnenuntergang an. Plötzlich öffnete sich die Tür, die Aku aber nicht war nahm. „Ich wusste, dass ich dich hier finde." Sprach Nana und ging zu ihm. „Es ist Besuch für dich hier." Mit diesen Worten ging sie wieder. Aku war es egal, wer da war. Er wollte nur seine Ruhe. „Hey du Arsch. Begrüß mich wenigstens!" rief eine vertraute Stimmte. Aku riss die Augen auf und drehte sich um. Nach langer Zeit sammelten sich Tränen in seinen Augen. Er rannte los und warf seinen Besuch um. Auf dem Boden liegend, Arm in Arm, heulten die Beiden Jungs ihre Seelen aus dem Leib.

„Hörst du mir überhaupt zu?" schrie eine Frau den rothaarigen Hida an. „Hä? Was?" „Ah... muss ich alles nochmal erzählen?" schrie die Frau und ballte ihre Fäuste. „Sry..." nuschelte Hida und stand von der kaputten Couch auf. „Wo willst du hin?" „Weg." Hida ging einfach und ließ die Frau links liegen. Er ging durch die Straßen und kam am Ende seines Weges an einem See an. Die Sonne blinzelte am Horizont und das Wasser glitzerte, durch die schwachen Sonnenstrahlen. „Ich danke dir, Nana." Sprach Hida und warf eine Rose in den See. Dann drehte er sich um und ging.

„Nein, Lyan!" rief Aku sauer und verschränkte seine Arme vor der Brust. „Och komm schon, stell dich nicht so an." Schmollte Lyan und schaute ihn mit einem Dackelblick an. „Nein heißt nein." Mit diesen Worten ging Aku zu seinem Auto. Lyan schaute ein letztes Mal in das Schaufenster, wo ein riesiger brauner Stoffbär saß. Beleidigt und traurig stiefelte Lyan auch zum Auto und setzte sich beleidigt auf den Beifahrersitzt. „Du bist gemein." Murmelte Lyan. Aku seufzte nur und startete das Auto. Sie fuhren nach Hause. Noch immer beleidigt schloss Lyan die Haustür auf und stampfte ins Wohnzimmer, doch dann blieb er abrupt stehen und riss seine Augen auf. „W bist du, Heulsuse?!" rief Aku und ging ins Wohnzimmer. Doch was er dann sah, riss selbst ihn aus seiner harten Verfassung. „Aku...i-ich habe Angst..." wimmerte Lyan und drückte sich an Aku's Brust, um das Chaos nicht zu sehen. Das komplette Wohnzimmer war in Einzelteile zerlegt und an der eigentlichen weißen Wand, stand in roter Farbe: „Ich finde dich! Gez.: Dad" Aku schlag seine Arme um den zitternden Lyan und drückte ihn noch enger an sich. „Das lasse ich nicht zu." Sprach Aku leise, kaum hörbar und doch verstand es Lyan und nickte.


Einmal Sklave, immer SklaveWo Geschichten leben. Entdecke jetzt