Sleepwalker

Party

Lächelnd sah Steve zu, wie Rebecca einen Boxsack vermöbelte.
Sie bemerkte ihn nicht, irgendwie schien sie an einen von Starks Musikdingern gekommen zu sein, auf dem sie so laut hörte, dass die Musik sogar aus den Kophörern zu hören war.
Irgendwann drehte sie sich um und fuhr erschrocken bei Steves Anblick zusammen.
Lachend legte nahm sie die Kophörer aus den Ohren und legte die Arme um seinen Nacken.
Nachdem sie sich sanft geküsst hatten verlangsamte sich Rebeccas verschreckter Herzschlag wieder.
Es war schon merkwürdig, wie Steve sie dazu bringen konnte sie komplett durcheinander zu bringen oder sie sich fokussieren zu lassen.
"Du hast mich erschreckt."
Steve lächelte.
"Buh."
"Woher wusstest du..."
"Dass du hier bist,"
Er zuckte mit den Schultern.
"Wenn ich Dampf ablassen muss komme ich hier runter... Musstest du Dampf ablassen?"
"Nein."
Rebecca wurde rot.
"Ich musste Aufregung ablassen."
Er grinste und zog sie noch etwas näher an sich.
"Ich hatte schon Angst es könnte dir nicht gefallen haben."
Sie lachte ungläubig.
"Mir nicht gefallen? Ich glaube du vergisst die Kratzer auf deinem Rücken."
"Die sind schwer zu vergessen."
"Entschuldigung dafür."
"Schon vergeben. Hast du genug Aufregung abgelassen und kannst wieder ins Bett kommen?"
Von ihrem armen Herz wurde schon wieder Höchstleistung verlangt, Rebecca spürte wie ihr das Blut wieder in den Kopf stieg.
"Kann ich."
Lächelnd ließ sie sich von Steve an der Hand wegziehen, der mindestens genauso glücklich war wie sie.
Zurück in seiner Wohnung zog sich Rebecca wieder um, schamlos vor ihm, und er musste sich zusammenreißen sie nicht komplett anzustarren.
Er konnte einfach nicht mehr genug davon kriegen, dieser Frau auch nur zuzusehen.

Nach ihrer heftiger Trainingseinheit spürte Rebecca endlich die Müdigkeit in ihre Glieder kriegen.
Sie schmiegte sich an Steve und legte ihren Kopf auf seine Brust, und als sie das gleichmäßige Heben und Senken seines Brustkorbs spürte und seinen ruhigen Herzschlag an ihrem Ohr hörte schlief auch sie ein.

Für den nächsten Tag war allen Avengers freigegeben worden, Der Captain und Rebecca begannen ihn mit einem ausgiebigen Frühstück in den Gemeinschaftsräumlichkeiten des Stark-Towers, die schon lange leer waren als sie nach unten kamen.
Nach dem Frühstück wollte Steve Rebecca wieder ein wenig mehr von New York zeigen, also zogen sie sich bequeme Kleidung an und stürzten sich in das Getümmel der Großstadt.
Am Nachmittag hatte Rebecca Natasha versprechen müssen, mit ihr shoppen zu gehen.
Die Rothaarige hatte, als einmal Rebecca erzählt hatte dass sie noch nie selbst Klamotten gekauft hatte, kurzerhand beschlossen dass sie einiges nachzuholen hätte.
Der Shoppingmarathon kam Rebecca anstrengender vor als jedes noch so kraftraubendes Training, und das wollte etwas heißen.
Mit schmerzenden Füßen und einer glühenden S.H.I.E.L.D-Kreditkarte, dazu noch mit einer Wohnung voller Einkaufstüten, fiel sie ins Bett und schaffte es nicht einmal mehr, sich umzuziehen.
Steve fand das ganze eher lustig als bemitleidenswert, trotzdem zog er sie an sich und versprach ihr, nie wieder zuzulassen dass sie mit Natasha einkaufen gehen müsse.
Der nächste Tag verlief zu Anfangs gleich, doch gegen Abend machte sich allgemeine Aufregung im Tower breit.
Tony hatte zu einer Party geladen, mit welchem Anlass auch immer.
In den beiden freien Tagen hatte man ihn und Banner nicht oft zu Gesicht bekommen, die beiden werkelten in ihrem Labor an Lokis Zepter herum.

"Und ich muss da wirklich hin?"
Mit lustloser Miene sah Rebecca Steve dabei zu, wie er sich fertigmachte.
Steve beugte sich zu ihr herunter und hauchte ihr einen Kuss auf die Lippen.
"Bitte, komm mir zuliebe mit. Außerdem will ich das Kleid sehen das Nat für dich ausgesucht hat."
Grinsend sah er, wie sie die Augen verdrehte.
Doch nach einem weiteren Hundeblick seitens Steve schnappte sie sich Kleid und Schuhe und verschwand im Bad, wo Natasha ihr zusätzlich noch ein paar Schminksachen eingerichtet hatte.
Es war zu einem offenen Geheimnis geworden, dass Rebecca ihre eigene Wohnung nun fast ganz und gar Sergej überlassen hatte.
Tatsächlich hatte sie diese seit Tagen nicht betreten.
Trotzdem war es ihr unangenehm, wenn Steve vor aller Augen zeigte, nun, was auch immer sie waren.
Unbeholfen trug sie etwas Schminke auf, wie es die freundliche Dame im Kaufhaus ihr gezeigt hatte, und schlüpfte dann in das schwarze Seidenkleid mit Spitzenbesätzen, das im Licht grünlich schimmerte.
Dazu kamen ziemlich hohe Schwarze Schuhe, auf die laut Verkäuferin nicht zu verzichten sei.
Schüchtern huschte sie aus dem Badezimmer und versuchte, sich so unauffällig wie möglich zurück ins Schlafzimmer zu schleichen, wo sie sich am liebsten unter der Bettdecke verkrochen hätte.
"Neinneinnein warte"
Steve stellte sich vor ihr in den Türrahmen und musterte sie mit einem verträumten lächeln auf den Lippen.
"Du siehst großartig aus."

Die Party war bereits im vollen Gange als die beiden den Raum betraten, sodass niemand so richtig bemerkte dass die beidem gemeinsam erschienen waren.
Steve machte sich sogleich aufgeregt daran, Rebecca ein paar Leute vorzustellen.
Sie lernte einen guten Freund von ihm kennen, Sam Wilson, mit dem er vor ein paar Jahren S.H.I.E.L.D gegen die Hydra verteidigt hatte, was genau passiert war hatte Rebecca noch nicht genau verstanden.
Zu laut hatten die Alarmglocken in ihrem Kopf geschrillt, als Steve während der Erzählung dieses Ereignisses erwähnt hatte wie er und Natasha in einem Einkaufszentrum den Agenten der Hydra entkommen waren...
An diesem Abend trank Rebecca auch zum ersten mal in ihrem Leben Alkohol, genau wie Sergej.
Bei ihr schien der herkömmliche Alkohol nicht zu wirken, bei ihrem Freund hingegen schon, der immer übermütiger wurde.
Als wäre ein zwei Meter langer Sibirischer Tiger auf einer Party noch nicht auffallend genug.
Während Rebecca sich mir Maria Hill und Thor unterhielt, gesellte sich Steve zu Bruce Banner an der Bar.
Er hatte schon seit längerem Natashas Interesse an dem Wissenschaftler bemerkt, was ihn überrascht hatte.
"Glaub mir, ich habe sie von nahem Flirten gesehen, bei dir ist das irgendwie anders."
Der Hulk schien sich geschmeichelt zu fühlen, schüchtern blickte er von seinem Cocktail hoch.
"Und was ist das mit dir und Rebecca? Auch irgendwie anders als ein Flirt?"
Steve warf einen liebevollen Blick quer durch den Raum zu ihr.
Sie bemerkte es sofort und lächelte ihm zu, dann wandte sie sich wieder Maria Hill zu.
Natasha kam gerade auch zu Steve und Bruce, mit einem neugierigen Gesichtsausdruck.
"Es geht um Rebecca?"
"Ich habe ihn gefragt was das mit ihm und Rebecca ist."
Natasha blickte Steve durchdringend an.
Sie hatte so lange nach jemandem für ihn gesucht, und zwar nichts dagegen dass er und Rebecca von selbst zusammengefunden hatten,
Doch fühlte sie das Tigermädchen irgendwie als ihren Schützling, und sie wollte nicht dass sie irgendwie verletzt wurde, auch als Freundin.
Die Gäste wurden immer weniger, bis nur noch die Avengers übrig waren und um einen niedrigen Couchtisch herum saßen.