Anfänge

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Nach dem Natasha dem Captain zugebrüllt hatte, sie übernehme jetzt seinen Rekruten, begann sie, Rebecca mit den wichtigsten Agents bekannt zu machen. Der Mann, den sie gerade im Boxring fertig gemacht hatte war Sam Wilson, hinten am Schießstand, derjenige mit Pfeil und Bogen, hieß Clint Barton, und die hübsche Frau im Parcour war Agent Maria Hill. Sie kannte Rebecca schon von Fury, Hill war für die Nachforschungen über sie verantwortlich.
"Dann gibt es noch Bruce Banner und Tony Stark, die beiden sind wie immer oben im Labor, Thor, er besucht zur Zeit seine Freundin Jane, und den Captain kennst du ja schon."
Rebecca schnaubte.
Danach erklärte Natasha ihr die Kräfte der Avengers, und wie sie zusammengekommen waren.
"Thor ist sicher kein Mutant?"
Romanoff verzog eine Augenbraue.
"Mutant?"
"Naja, seine Kräfte sind doch angeboren?"
Ein nicken.
"Also liegt das in seinen Genen, wie bei mir!"
"Frag da am besten Banner, er ist Biologe.
Aber etwas anderes. Fury hat uns erklärt, dass wir dich Traineren..."
"Und auf mich aufpassen sollt, ja."
Natasha lächelte überrascht.
"Ich hab mitgehört."
Das Lächeln wurde zu einem Grinsen.
Romanoff gefiel der Gedanke, vielleicht nicht mehr die einzige Frau im Team zu sein, und ihr gefiel Rebecca.
Sie war stark, ohne viel zu wissen wusste sie dass sie viel durchgemacht haben musste. Und trotzdem hatte sie noch einen guten Sinn für Humor und Ironie.
"Um dich zu trainieren müssen wir erst einmal wissen auf welchem Stand du bist. Deine Ausdauer ist gut, aber wie du wahrscheinlich weißt braucht es viel mehr als nur eine gute Kondition.
Banner hat angeboten, eine Reihe von Tests durchzuführen, er will wissen woher deine Fähigkeiten kommen und wie weit sie gehen können.
Trotz deiner Fähigkeiten brauchst du aber Erfahrung in Nahkampf und Schießen. Hast du das schon mal gemacht?"
"Nahkampf schon, aber nur einige wenige Grundlagen. Kampf ist kein Schwerpunkt auf der Schule... Geschossen habe ich allerdings noch nie. Die Lehrer sind davon ausgegangen dass unsere Fähigkeiten im Notfall reichen."
Natasha nickte. Informationen konnte das Mädchen auch gut vermitteln.
"Die Technik im Nahkampf kann ich dir wahrscheinlich am besten beibringen, fürs Schießen gehst du am besten zu Clint. Und zum Krafttraining wäre Rogers am besten... Wenn du nichts dagegen hast."
"Wohl eher wenn er nichts dagegen hat. Ich bin mir sicher ich kann mit ihm arbeiten."
"Das ist sehr gut... Ich würde ja sagen wir sollten gleich anfangen, aber es gibt gleich essen. Bist du hungrig?"
"Nein. Ich glaube ich bleibe hier und schau mir alles einmal ein wenig genauer an. Essen alle Agents zusammen?"
Romanoff lachte.
"Nein, Nein. Wir haben relativ wenig mit den anderen Agents zu tun. Meistens sind es nur wir Avengers, hin und wieder sind auch noch Hill und Wilson dabei. Aber isst du dann heute Abend mit uns? Du solltest alle kennenlernen."
"Ja, klar."
Nervös kratzte Rebecca sich am Hinterkopf.
"Wie komme ich zu den Aufenthaltsräumen?"
Die Rothaarige warf den Kopf in den Nacken und lachte.
"Ich schick' dir jemanden der dich hinbringt. Viel Spaß noch hier!"
Sie winkte und rannte aus der Halle, Rebecca sich selbst überlassend. Sergej ließ sich immer noch nicht dazu herab, zu ihr in die Trainingshalle zu kommen, also begann sie sich alleine alles näher anzusehen.
Der Parcour, der von weitem nur wie eine Ansammlung von Stellwänden ausgesehen hatte, war in der Tat ein hochmodernes Trainingsgelände. Es gab Klappen, die sich plötzlich öffnen konnten, Plastiksoldaten die mit kleinen Platzpatronen schossen und jede Menge anderen Schnickschnack.
Der Schießstand sah aus wie jeder andere, die beiden Boxringe auch, nur was dieser abgedunkelte Glaskasten war fand Rebecca nicht heraus. An einer der Außenwände gab es ein ziemlich großes Schaltpult mit allerhand Knöpfen, von denen sie sich keinen zu drücken traute.
Das einzige, was sie gerade also ohne zutun eines zweiten Agents tun konnte, war stur auf die Boxsäcke einzuprügeln.
Sie hatte keine Lust, zurück in ihr kleines Appartement zu irren und dort auf der Couch herumzuliegen, und alleine die Stadt zu entdecken traute sie sich nicht, also suchte sie sich einen Boxsack am Rande der Halle, etwas versteckt aus, und begann ihn mit harten Schlägen und Tritten zu malträtieren.
So ging das eine ganze Weile lang, bis sie merkte wie ihre Knöchel langsam zu schmerzen begannen.
Natürlich hatte sie jegliche Boxhandschuhe oder Bandagen weggelassen.
Müde und verschwitzt fand sie den Weg zurück in ihr Appartement zum Glück relativ schnell und sprang erst mal unter die Dusche.
Dann nahm sie aus ihrem Schrank eine enge schwarze Hose und eines der S.H.I.E.L.D T-Shirts, die schon dort gewesen waren als sie das Appartement bezogen hatte.
Beim schließen des Schranks fiel ihr Blick auf sich selbst in einem der Spiegel.
Wie merkwürdig es doch war, zu wissen dass das im Spiegel man selbst ist, sich selbst jedoch nicht zu kennen.
Hastig schüttelte sie den Kopf und wandte sich von der Spiegelwand ab. Rebecca wurde nicht gerne an den Abgesperrten Bereich in ihrem Kopf erinnert.
Bei Gelegenheit würde sie jemanden bitten, die Spiegel zu entfernen.
Just in diesem Moment kopfte es an der Tür, Sergej warf ihr einen Vorwurfsvollen Blick zu.

Wer ist das denn jetzt schon wieder?

Keine Ahnung. Natasha sagte sie schickt jemanden der mich zum Essen mitnimmt. Und du kommst mit, keine Widerrede. Du gehörst zu mir und ich gehöre jetzt, wohl oder übel, zu ihnen.

Der Miesepeter verdirbt mir leider jegliche Gesellschaftssehnsucht.

Rebecca grinste und öffnete die Tür.
Kein anderer als Steve Rogers stand vor der Tür.

Vergiss es. Ich bleib hier.

Sergej wollte kehrtmachen und zurück aufs Sofa, jedoch zischte Rebecca ihm zu. Laut.
"Bleib hier oder dein Frühstück landet 'aus Versehen' im Mülleimer!"
Mit einem aussagekräftigen 'Hrmpf' stellte sich der Tiger neben Rebecca.
Rogers blickte sie nur verwirrt an.
Schließlich verliefen Unterhaltungen zwischen ihr und Sergej normalerweise stumm.
"Wollen wir noch stehen bleiben oder können wir gehen? Wir haben hunger."
Ohne Antwort setzte sich der Captain im Bewegung, sodass Rebecca nichts anderes übrig blieb als ihm zu folgen.
"Wieso war mir irgendwie klar dass du mich holst?"
"Ich bin bis jetzt der einzige der weiß wo dein Appartement ist."
Antwortete der Captain.

Kann man als Begründung hinnehmen.

Rebecca kannte Sergej lange genug, um zu wissen dass die ein wenig verkrampft aussehende Grimasse seiner Lefzen ein Grinsen war.

Du bist wie immer die größte nur irgend vorstellbare Hilfe, Tiger.

Stets zu Diensten, Tigermädchen.

Während des Gesprächs hatte Rebecca nur Sergej angesehen, sodass sie ganz und gar verpasste, dass sie schon seit drei Minuten im Gemeinschaftsraum standen.
Schüchtern hob sie die Hand zum Winken.
"Hi."

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