Es wird einfacher

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Als sie nach unten kamen stellten sie fest, dass sie einiges verpasst hatten.
Nick Fury war im Verlauf ihres Gesprächs im Schlafzimmer auf der Farm aufgetaucht, und das Team hatte sich in der Küche und im Wohnzimmer, die aneinander grenzten, versammelt.
Die Stimmung war merkwürdig, und das kam nicht nur von Rebeccas eigenartigen Gefühlen.
"Wir müssen herausfinden was Ultron will, und da vertraue ich auf eure Fähigkeiten."
Er blickte Rebecca halb auffordernd, halb beschwichtigend an, wenn das überhaupt möglich war.
"Also, was will ein schiefgegangenes Laborexperiment das gerade an eine ganze Menge Vibranium gekommen ist?"
Clints Tochter rannte zur Witwe, die gerade gesprochen hatte und legte ihr ein mit Wasserfarben gemaltes Bild hin.
Die Rothaarige zog sie auf ihren Schoß.
Bruce neben ihr stützte nachdenklich das Kinn auf seine Hand.
"Vibranium ist sehr wandelbar, man kann viel mehr daraus machen als nur einen Schild."
Auf Steves verwirrten Blick hin hängte er noch ein "Sorry, Cap" an.
Er lehnte sich nah an Natasha und warf einen Blick auf die Malerei.
Es war ein Schmetterling.
"Ich glaube ich weiß was Ultron will."
Alle horchten auf, und selbst Clint, der im Wohnzimmer mit seinem Sohn Dartpfeile auf eine Scheibe geworfen hatte, gesellte sich zu den anderen.
"Was ist das einzige was Ultron noch nicht hat?"

Einen Verstand vielleicht?

Sergejs Herz wurde etwas leichter, als er Rebecca amüsiert schnauben sah.
"Verbündete?"
Warf Steve ein.
Banner schüttelte sanft den Kopf.
"Nein, ich glaube das einzige was er noch braucht ist ein geeigneter Körper, um sich weiterentwickeln zu können."
"Und wie sollte er so etwas anstellen?"
Fragte Rebecca, die das Gefühl hatte sich auch einklinken zu müssen.
"Ich habe da so eine Befürchtung. Helen Cho ist wahrscheinlich die einzige die so etwas machen könnte, aber sie würde ihm nie helfen..."
"Ultron hat Lokis Zepter."
Sagte Stark und klang verbittert, wie er da gegen den Küchentresen gelehnt stand.
Man spürte förmlich wie die Stimmung kälter wurde.
"Dann geht es wohl wieder los."
Murmelte Clint und warf seiner Frau einen sehnsüchtigen Blick zu.
Die nickte.
"Wir sollten so schnell wie möglich wieder los."
Dass der Captain wieder weg wollte versetzte Rebeccas Herzen einen Stich.
Alles an dieser Farm hatte sie zum nachdenken gebracht, und unglaublich gerne wäre sie noch länger im Schutz der gemütlichen Wände geblieben.
Sie lief zurück ins Schlafzimmer, in dem die Laken noch zerwühlt waren,
räumte etwas auf, um Clints hochschwangerer Frau die Arbeit zu erleichtern und öffnete den Schrank, um ihren Kampfanzug herauszuholen.
Sie musterte ihn misstrauisch, als könnte er ihr irgendetwas mitteilen.
Seufzend schüttelte sie den Kopf und verschwand im Bad um hineinzuschlüpfen.
Als sie herauskam zog der Captain gerade seine Uniform an.
Es fiel ihr schwer einen weniger traurigen Gesichtsausdruck aufzusetzen.
"Was ist los?"
Er griff nach ihrer Hand.
"Ich würde am liebsten hierbleiben."
Rebecca senkte den Kopf, Steve hob ihr Kinn aber wieder an.
"Das würde ich auch. Aber wir haben eine Pflicht zu erfüllen."
"Und danach? Geht das immer so weiter?"
"Bitte, Becca. Lass uns das danach besprechen."
"Nach was? Wenn Ultron oder Loki oder jemand anderes uns umgebracht hat?"
Sie sah, wie der Drang, die nächste Mission zu erfüllen, ais seinen Augen flackerte und Trauer wich.
"Tut mir leid."
Flüsterte Rebecca.
Sie schlang die Arme um seinen Hals und presste ihn an sich.
"Diese ganze Sache bringt mich ganz schön durcheinander. Wir sollten nur ein Zepter klauen und jetzt müssen wir die Welt retten."
Steve strich über ihren Rücken.
"Ich weiß."
Er drückte einen Kuss auf ihren Scheitel.
"Es wird einfacher ."
Er spürte, wie Rebecca in seinem Armen einen tiefen Luftzug nahm und sich dann von ihm löste.
"Lass uns ein paar Robotern in den Arsch treten."
"Der Captain mag solche Ausdrücke nicht."
Sie hatten nicht gemerkt dass Natasha im Türrahmen stand.
"Der Jet ist startbereit."
"Wir kommen."
Sagte Rebecca und klang überraschend entschlossen.
Sie ließ den Captain ganz los und lief an der Rothaarigen vorbei nach unten vor das Haus.
Dort ließ sie sich noch einen Moment lang Zeit und warf einen sehnsüchtigen Blick auf das Haus.
Natasha drückte im vorbeigehen ihre Hand, und aus dem Augenwinkel sie wie sie ihr aufmunternd zulächelte.
Nachdem Steve schon ebenfalls in den Jet gestiegen war beeilte sie sich dasselbe zu tun und hüpfte die Rampe nach oben.
Wenige Momente später hob der Flieger ab, im Richtung der Stadt, in der Helen Chos Labor lag.

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