↠Val's und Cas's Junggeselinnenabschied (zwei Monate danach)↞
Jamie:
Mich an einer Flasche lauwarmen Bieres festhaltend, saß ich auf der Hollywoodschaukel im weitläufigen Garten des gemieteten Hotels und starrte sehnsüchtig auf den pompösen Pool, für den es trotz des sehr angenehmen Herbstabends entschieden zu kalt war.
Am liebsten wäre ich einfach samt meiner Kleider hineingesprungen und hätte die glatte Wasseroberfläche durchbrochen, auf der sanft die Lichter der Girlanden tanzten.
Einfach mit dem Kopf untertauchen, so dass die Welt für wenige Sekundenbruchteile still ist- wie von Watte ummantelt. Kurz den kleinen Schock genießen, der deine Adern durchströmt und dein Herz für einen Schlag aussetzen lässt.
Ich hatte kurz vor der ausgelassenen Stimmung flüchten müssen, die sich im Inneren des schicken Hotels aufheizte. Ich hatte für mich sein müssen. Vielleicht, weil ich es kaum aushielt, in all die glücklichen Gesichter ringsherum zu blicken. Vor allem in das meiner Schwester und meiner besten Freundin. Ihre Wangen waren gerötet gewesen, die Augen leuchteten und obwohl ich mich nicht mehr für sie freuen könnte, hatte es dennoch irgendwie geschmerzt.
Keiner hatte mich bisher auf Zacs Abwesenheit angesprochen, dazu waren die üblichen Familienmissgeschicke zu präsent gewesen. Onkel Trevor, der erst vor kurzem eine Geschlechtsumwandlung hinter sich gebracht hatte und sich nun „Petra" nannte, war etwas zu aufdringlich gewesen und hatte den von meinen Cousinen engagierten Stripper belästigt. Bevor dieser jedoch die Security hatte alarmieren können, hatte Grandma ihm einfach dreist einige hundert Dollarscheine in den Slip gesteckt, gefolgt von ein paar gut gemeinten Klapsen auf das trainierte Hinterteil und er hatte wohl oder übel Ruhe gegeben und den Mund gehalten.
Jedoch machte all das das Fehlen meines Exfreundes nicht wett- auch wenn es wirklich unterhaltsam gewesen war. Mit einem Seufzen nahm ich einen tiefen Schluck aus meiner Bierflasche und genoss den bitteren Geschmack, der sich daraufhin sofort auf meiner Zunge ausbreitete. Ich hatte mir die hohen Hacken von den Füßen gestreift und genoss das Gefühl, wenn sie kurz den Beton berührten, um mir neuen Schwung zu geben. Träge schwang ich mit der Hollywoodschaukel vor und zurück, während ich noch immer auf die ebene Oberfläche des Pools blickte.
Ich wusste, dass es morgen anders sein würde. Heute fühlte ich mich einfach nur einsam, doch morgen würde ich unweigerlich damit konfrontiert werden. Wem die Abwesenheit von Zac heute Nacht nicht auffiel, der würde es spätestens morgen bei der Hochzeit merken. Ich wusste nicht, ob es tatsächlich Zac war, der mit fehlte- doch mir fehlte Gesellschaft. Mir fehlte des Gefühl, gemeinsam über dumme Dinge zu lachen, eine Hand zu halten und einen wachenden, liebevollen Blick zu spüren, bevor man einschlief. Es fehlte mir, mich mit jemandem zu unterhalten, der mir nicht nur zuhörte, sondern mich hörte. Jemanden, der verstand.
Und plötzlich hielt ich mein Handy in der Hand und wählte Nialls Nummer. Eine Routine, die ich in den letzten Monaten entwickelt hatte, wann immer ich mich so alleine fühlte. Sein Lachen und das unbeschwerte Reden über die belanglosesten Dinge hoben jedes Mal aufs Neue meine Mundwinkel und manchmal merkte ich es gar nicht. Mit Niall war alles so einfach- so einfach, dass ich nicht einmal darüber nachdenken musste. Und das tat ich auch jetzt nicht, wo meine Finger seine vertraute Nummer wie von selbst aufriefen.
Ich hatte zwar wenig Hoffnung, dass er wirklich rangehen würde, denn die Zeitverschiebung und unser unterschiedlicher Tagesablauf, plus sein voller Terminkalender machten es mir nicht immer einfach, ihn beim ersten Mal zu erwischen, doch zu meiner Überraschung nahm er bereits nach dem zweiten Klingeln ab.
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Pretty Little Talks
FanfictionEs braucht nur eine durchzechte Partynacht in New York, eine nicht ganz nüchterne Begegnung auf der Rückbank eines Taxis und zwei gebrochene Herzen, um aus Jamie und Niall beste Freunde zu machen. Selbst, als Jamie am nächsten Tag zurück nach Washin...
