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Nick ~> nur in der Story mit Sommersprossen und grünen Augen :)

Wir updaten übrigens immer täglich;)
Wer mag kann ja mal bei unseren anderen Storys auch vorbei schauen.
StorylinesForYou ist der Account von Marlene:)

POV Tim

"Es reicht, Ben. Wir sind in einer viertel Stunde da. Solange könnt ihr euch doch sicher noch zusammenreißen, oder?" stellte ich die längst überflüssige Frage an die paar Reihen hinter mir, die schon seit gefühlt den ersten Sekunden, in denen wir losgefahren waren, mit unglaublich lauten Radau begonnen hatten und mich somit die ganze Fahrt schon auf Trab gehalten hatte. "Natürlich, Tim." erklang die Stimme des, in Momenten wie diesen, verhassten Freundes meines kleinen Bruders, wobei seine Worte nur so von Ironie und Spott strotzten. Erneut seufzte ich und ließ meinen Blick mehr oder weniger aufmerksam durch die gefüllten Sitzreihen hinter mir gleiten.

Zwischen all den rangelnden, singenden und ausgelassen lachenden Schülern fand ich nur einen, an dem mein Blick länger hängen blieb. Er schien - welch Wunder- ebenfalls um die achtzehn Jahre alt zu sein und das dunkle, fast schwarze Haar fiel ihm in das missmutige, beinahe als traurig zu betitelnde Gesicht. Seine grünen Augen lagen fixierend auf Ben, der wohl trotz meiner ermahnenden Worte immer noch nicht eingesehen zu haben schien, dass das Schießen von Spielzeugwaffen innerhalb des Reisebusses sich mehr als nur störend auf all die Leute ausübten, die ihre Ruhe haben wollten. Auch wenn es sich dabei strenggenommen eh nur um den Trübsal blasenden Jungen in der hintersten, sonst leeren Reihe und mich handelte. Als sich dieser allerdings zum Fenster wandte und emotionslos auf die Landschaft starrte, die sich weit dort draußen bis zum Meer erstreckte, drehte auch ich mich wieder nach vorne, um dem Busfahrer nach der verbleibenden Fahrtzeit zu fragen. Ich wollte unbedingt aus diesem Irrenhaus, soweit man einen Bus als Haus bezeichnen konnte, raus.

Tatsächlich hielten wir nach wenigen Minuten mit quietschenden Reifen vor einem hässlichen klotzartigen Gebäude, das einen unschönen Riss in den ansonsten wundervollen Ausblick auf einen weißen Küstenabschnitt zog.

"Ich hab die Zimmereinteilung nach den Wünschen gemacht, die vor ein paar Wochen abgegeben wurden. Hier!" Mit einen aufdringlichen Klimpern der zu stark getuschten unechten Wimpern drückte mir Frau Jahnsen genau in dem Moment eine Liste an die Brust, als ich nach dem Jungen Ausschau hielt, der im Bus alleine da gesessen hatte. Ich wusste nicht, woran es lag, aber irgendwie weckte der Dunkelhaarige ein Interesse in mir, das ich noch nicht ganz zuordnen konnte. Mein Blick huschte nun also über die Liste von, für mich unbedeutenden, Namen auf der Suche nach dem Einzigen mir Bekannten. Erst beim zweiten überfliegen fand ich 'Ben' in der Auflistung eingeteilt für Zimmer 5. Es war ein vierer Zimmer, das er mit mir drei mir scheinbar Unbekannten teilen musste. Rico, Lars und Nick.

Warte, was?! Irritiert starrte ich auf das Blatt in meinen Händen, auf welchem unverkennbar der Name Nick Gorden eingeschrieben war. "Ähm, entschuldigen sie mich, Frau Jahnsen, aber..." "Janine für dich." unterbrach mich die junge Lehrerin mit einem anzüglichen Zwingern, das ich mit einem eher halbherzigen Grinsen kommentierte, ehe ich einfach weiter sprach, ohne auf ihre Forderung, sie zu duzen, einzugehen:"Ich glaube, sie haben hier einen Fehler gemacht. Nick und Ben auf einem Zimmer?! Ich glaub wohl kaum, dass das funktionieren wird." kaum hatte ich das ausgesprochen, hörte ich zwei laute, entsetzte 'was?' aus zwei Richtungen hinter meinen Rücken gleichzeitig. Na das konnte ja noch was werden.

POV Nick

Was? Nein, nein, nein, das ging nicht. Ich konnte nicht mit Ben in ein Zimmer! Er hasste mich doch. Das Ziehen in meinem Brustkorb ignorierte ich gekonnt. „Das geht nicht." Der blonde Typ, von dem ich immer noch nicht den Namen wusste und Frau Jahnsen drehten sich beide zu mir um. Frau Jahnsen hob ihre Augenbraue und sah mich abschätzig an. Sie konnte mich nicht leiden, weil ich sie mal als Bitch bezeichnet hatte, nachdem sie sich an den Hals eines Vaters von einem Mittelstufenschüler geschmissen hatte, nachdem sie erfahren hatte wie viel Geld die Familie besaß. Der Typ hingegen musterte mich eindringlich.

„Warum nicht?", keifte eine unglaublich anstrengende, viel zu hohe Stimme. „Weil ich ganz bestimmt nicht mit so einem ignoranten Arschloch in ein Zimmer gehe!", mischte sich nun Ben ein und ich zuckte zusammen, straffte aber gleich darauf wieder die Schultern, um einen teilnahmslosen Gesichtsausdruck bemüht. „Und ich bestimmt nicht mit jemanden der.." „Stop! Es reicht Jungs. Euch zu beleidigen bringt auch nichts." Der Blondschopf warf uns beiden einen scharfen Blick zu, während mich Miss Oberbitch verschlagen musterte. „Tja an der Zimmerordnung können wir jetzt aber nichts mehr ändern. Doof gelaufen." Sie grinste mich gehässig an und wandte sich an den Typen. Verdammt, ich hasse das, wenn ich die Namen nicht kannte! „Sagst du den Kids Bescheid, in welche Zimmer sie kommen und verteilst die Schlüssel? Ich geh dann schon mal auspacken. Ach und wenn du mich suchst; mein Zimmer ist direkt neben deinem." Den letzten Teil raunte sie ihm mit einem versucht verruchten Ton ins Ohr, zwinkerte ihm zu und rauschte dann davon. Ben brach, sobald sie weg war, in schallendes Gelächter aus und der Blonde, welcher bis dato keinen besonders erfreuten Gesichtsausdruck hatte, konnte sich ein leichtes Lachen nicht verkneifen. Fasziniert starrte ich ihn an. Wie konnte jemand nur ein so klares, herzliches Lachen haben? Verwirrt schüttelte ich den Kopf. Mir doch egal, warum er so ein tolles Lachen hatte. Das interessierte mich kein bisschen!

„Okay Leute, dann kommt mal her." begann er dann alle Schüler zusammenzurufen. „Für alle, die mich noch nicht kennen, ich bin Tim und bin als Aufsichtsperson mit euch hier. Also baut bitte keinen Scheiß, weil dann hab ich weniger Arbeit." Die anderen lachten, doch ich lachte nicht mit, sondern beobachtete ihn. Tim hieß er also. „Ich hab hier eure Zimmereinteilungen. Die Leute, die ich gleich aufrufe kommen nach vorne. Ihr kriegt euren Zimmerschlüssel und könnt euch dann, gleich wenn ihr euer Gepäck geholt habt, dorthin begeben, um vor dem Essen noch auszupacken, oder was auch immer. Um 19 Uhr treffen wir uns hier wieder, weil ich davon ausgegangen bin, dass ihr genauso wenig Lust auf Kantinenessen habt wie ich. Also laufen wir nachher zu dem Italiener hier um die Ecke und gehen da was essen." Wieder waren alle total begeistert, doch auch hierbei blieb ich stumm, beobachtete die Gruppen um mich herum, die Leute die gemeinsam lachten und redeten und einfach glücklich waren, während ich als Einziger alleine war. „Also gut. Ben, Nick, Rico und Lars, hier ist euer Schlüssel. Wir sehen uns nachher und versucht euch bis dahin nicht umzubringen." Er warf mir und Ben einen scharfen Blick zu, ehe er Lars den Schlüssel aushändigte und wir losliefen, um unsere Koffer zu holen. Die anderen drei unterhielten sich angeregt über irgendwas, doch ich ignorierte sie und folgte ihnen schließlich mit meinem Gepäck in unser Zimmer. Dort angekommen warf ich meinen Koffer direkt auf das außen stehende Bett, während sich Ben soweit wie möglich von mir weg platzierte. Und schon wieder dieses Ziehen in der Brust. Währe dieser kleine Bastard nicht gekommen, hätten wir jetzt nebeneinander gesessen und gelacht, so wie es jetzt Ben und Rico taten. Ich wandte meinen Blick von ihnen ab und legte mich hin, meine Musik wieder im Ohr und ein schlechtes Gefühl im Bauch.

Because Things changed (boyxboy)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt