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Nachmittags fuhren wir wieder ins Krankenhaus um Noah und Nikolas abzuholen. Leon blieb zu Hause , da ihm Opa versprochen hatte, wenn er ihm und Dad beim Aufbau der neuen Terrasenmöbel hilft, bekommt er ein Eis. Darum gingen nur Oma, ich und Mom.

Als wir zum Krankenhaus kamen, standen Susann, Noah und Nikolas schon vor dem Eingang. Oma stieg sogleich aus. Mom fing ein Gespräch mit Susann an und ich half Oma, die gerade auf Nikolas zulief um sein Gepäck einzuladen. Nikolas war sichtlich begeistert, das er zu seiner Oma darf. Er rannte auf sie zu und erzählte ihr von seinem neuen Buch. Er zog es aus der Tasche und zeigte es ihr. Oma ging in die Knie und sah dich in aller Ruhe mit ihm das Buch an. Es war ein Lexikon über Walen und Haie.

Ich stieg gerade aus dem Auto. Mom lachte laut auf. Susann hatte wahrscheindlich etwas lustiges gesagt. " Wo soll ich meine Tasche hintun?", fragte in dem Moment Noah. Ich schreckte auf. "Ja... also.... ähm... du kannst sie mir geben", stotterte ich. Er gab mir den Rucksack. Ich lief hinten rum und legte die Tasche in den Kofferraum.
Während wir da so rüberschauen, konnte ich ihn aus dem Augenwinkel beobachten. Er hatte leichte Locken. Braune Haare und blau-grüne Augen. Er hatte schwarze Converse, ein T-Shirt mit einem Skateboard und eine kurze Hose an.

Während der Autofahrt fragte Mom, was sie den gerne aßen. Nikolas rief sofort:" Pizza". Noah zuckte nur mit den Schultern. " Pizza gab es erst. Sind Spaghetti auch okay?", fragte Mom wieder.
"Ja!", freute sich Nikolas. Noah dagegen hatte seine Kopfhörer in den Ohren und zuckte nur mit der Schulter, wenn man ihn etwas fragte.

Als wir die Haustüre reinkamen, kam Leon uns entgegen gesprungen. Er wollte soglei Nikolas seine Sandburg zeigen.
" Hanna, zeigst du Noah sein Zimmer?", fragte mich Oma. Ich nickte und führte Noa nach oben. Ich zeigte ihm das Bad und sein Zimmer, das er mit Nikolas teilen musste. "Du bist nicht einmal meine Cousine", unterbrach er mich, während ich gerade zeigte, wie er die Rollos bedienen konnte. Oma hatte ein Klappbett in mein Zimmer gestellt, sodass einer im Bett schlafen darf. Ich sah ihn verdutzt an. Also erklärte er mir:" Susann ist nicht meine Mutter" Ich nickte kurz den Kopf obwohl ich nichts verstanden hatte. Er kam drei Schritte auf mich zu und lehnte sich an den Schrank. Er verwirrte mich. " Äh... ja... Also... wenn du etwas brauchst, ich bin unten....okay?", doch bevor er noch etwas antworten konnte war ich schon bei der Treppe. Mom stand ein Lied summend in der Küche und rührte gerade die Bolonaise Sauce um. "Ach gut, das du kommst, Hanna. Wärst du so lieb und wischtst du draußen auf der Terrasse den Tisch ab?", fragte Oma, die gerade aus der Abstellkammer unter der Trepper kam. Ich nickte und holte den Schwamm aus der Abwasch. Draußen waren nur noch Nikolas und Leon. Opa war noch schnell in den Baumarkt gefahren um ein Ersatzteil zu besorgen. Dad stand bei Leon und Nikolas. Die erklärten ihm die Burg. In der rechten Hand hatte er einen Zigarretenstummel. Er rauchte wieder. Obwohl er schon einmal aufgehört hatte.

Ich hatte vergessen den Schwamm nass zu machen und da ich nicht wieder reinlaufen wollte, ging ich zum Gartenschlauch. Ich wollte gerade aufdrehen, als ich Mom etwas sagen hörte. Oben war gleich die Küche und es war ein Fenster gekippt. "Was, wenn sie es erfahren?", fragte Mom besorgt. "Denk gar nicht dran. Der Große redet mit keinem und der Kleine verstehts doch eh nicht", beruhigt sie Oma. "Ja, aber"-"Nein... du ... paar Tage..." Dann hörte ich nur noch Bruchteile von Sätzen. Gerade als ich versuchte mir etwas zusammenzureimen aus den einzelnen Worten, rief Mom, ob ich schon fertig sei mit abwischen. Ich rannte schnell wieder zurück zum Tisch und fuhr einmal kurz drüber. " Ja Mom!", rief ich und versuchte nicht all zu schockiert zu klingen. "Deck doch bitte den Tisch", rief Oma aus der Küche. Nach einem kurzen Okay als Antwort sah ich mich nach Dad um. Er war etwas den Strand abwärts gelaufen. Er sah traurig aus. Vielleicht aber auch nur müde.

Schnell deckte ich den Tisch und sagte Leon und Nikolas Bescheid, dass es Essen gab. " Hanna, tust du mir den Gefallen und holst Noah?", fragte Oma. Ich nickte und rannte die Treppe nach oben.Die Tür hatte er zu gemacht.  Ich klopfte an. Erst leise dann etwas lauter. Nichts. Ich klopfte nochmal und sagte leise seinen Namen. Immer noch nichts. Vielleicht war er eingeschlafen. Ich wurde langsam ungeduldig und dachte nach, was er wohl tat. Vielleicht schlief er wirklich. Oder er wollte nicht gestört werden.
Langsam öffnete ich die Tür einen Spalt, sodass ich gerade meinen Kopf hindurchstecken konnte.

The Last SummerWo Geschichten leben. Entdecke jetzt