Kapitel 1 - Der Besuch

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Kapitel 1 - Der Besuch

"Yasmin, aufwachen". Ich öffne müde meine Augen und erblicke meine kleine Schwester Amélia. Sie schaut mich erwartungsvoll an. "Du hast versprochen, dass du mit mir heute den ganzen Tag verbringst und am Abend mit mir zum Italiener essen und danach in die Disco gehst". "Weswegen?", frage ich nach. "Hast du das etwa vergessen?!", fragte sie entsetzt. Ich gucke sie verwirrt an. "Man, Yasmin", meckert sie. "Heute ist mein Geburtstag!" Auf einmal bin ich hell wach. Ich springe auf und eile zu meinen Kleiderschrank. Ich schnappe mir ein weißes Shirt und eine dunkle Jeans. Danach stürme ich ins Bad und ziehe mich um.
Nachdem ich fertig war, gehe ich wieder zurück in mein Zimmer. "Warte", sage ich zu meiner kleinen Sis, eile ich in das Nebenzimmer, schnappe ich mir das Geschenk, das ich für sie besorgt hatte und gehe langsam mit dem Geschenk hinter meinen Rücken auf Amélia. "Alles Gute zum Geburtstag", gratuliere ich ihr und halte ihr das Geschenk hin. "Danke". Sie nimmt vor Freude strahlend das Geschenk an und packt es aus. Ihre Augen stechen hervor als sie das rosane Kleid in den Händen hält. Sie sieht mich dankbar an. "Zieh es an", schlage ich vor, "ich sehe es dir an, dass du es auch willst". Sie nickt eifrig und eilt aus meinen Zimmer. Ich muss schmunzeln. "Mein kleiner Wirbelwind", murmel ich, setze mich aufs Bett und ziehe mir schwarze High Heels an. Danach stehe ich auf und gehe ins Wohnzimmer.
Dort sitzt Amélia auf dem Sofa und wartet. Als sie mich erblickt, fragt sie: "Können wir?" Ich nicke. Sie steht auf. Erst jetzt fällt mir auf, dass das Kleid super zu ihr passt auch wegen ihrer Art.

Ich nehme einen Schüssel von der Vorrichtung, die im Flur hängt und folge meiner Schwester in die Garage. "Welches Auto hast du dir ausgesucht?" Ich zeige auf das einblaue Cabrio. Lia springt vor Freude auf und ab. Ich hingegen schließe das Cabrio auf und setze mich auf den Fahrersitz. Nach wenigen Minuten nimmt sie neben mir auf den Beifahrersitz Platz. Ich starte den Motor und fahre zu meinen ersten Ziel - das Einkaufszentrum.

Ich halte auf einen der Parkplätze vor der Shopping-Center an. Lia wird rot und macht sich kleiner. Ich sehe sie fragend an. Sie zeigt vors Auto. Ich schaue nach vorne und erblicke den Schwarm meiner Schwester.
Timothy Black.

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In gewisser Weise kann ich meine Schwester verstehen. Er sieht auch gut aus mit seinen hell blauen Augen, dem schwarzen Haar und dem blassen Teint.
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Ich lächel ihn freundlich an und winke. Er winkt zurück. "Komm, Lia", fordere ich sie auf, "lass uns shoppen". Lia sieht mich unsicher an. "Das ist nur Timothy", versichere ich ihr, "er wird dich schon nicht beißen". Darauf Ernte ich einen finsteren Blick von meinen Sitznachbarin. Ich grinse sie an und stieg aus. "Könntest du mir bitte mein Handy und meine Geldbörse aus dem Handschuhfach geben?", frage ich. Lia kommt meiner Bitte nach und überreicht mir die Gegenstände. Danach steigt auch sie aus. Ich schließe das Auto ab und begebe mich mit Lia ins Einkaufszentrum.

Nachdem wir alle Läden besichtigt haben, lassen wir uns auf den Stühlen eines Cafés nieder. Ich stehe nach wenigen Minuten wieder auf, hole zwei Cokes, bezahle diese und lasse mich gegenüber meiner Sis nieder. Eine Flasche überreiche ich ihr. An der anderen trinke ich einen Schluck raus. Danach vibriert etwas in meiner Jeans. Ich hole mein Handy raus und nehme den Anruf entgegen.

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Y = Yasmin, D = Dad, A = Amélia und M = Mum
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Y: Hey Mum!
M: Yasmin, wo bist du mit deiner Schwester?
Y: Wir sind im Einkaufszentrum. Das habe ich euch gestern gesagt.
D: Ihr kommt augenblicklich nach Hause!
Y: Warum?
D: Das wirst du dann erfahren.
M: Könntest du Amélia das Telefon geben?
Y: Ja.
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Ich gebe Lia das Handy. "Was ist?", fragt sie. Leise Stimmen ertönen. Hin und wieder stimmt sie zu beim Gespräch. Am Ende legt sie auf und reicht mir mein Handy. "Und?", harke ich nach. Sie zuckt nur mit den Schultern. "Mum sagt, dass wir nach Hause kommen sollen, da wir Besuch haben". "Der ist doch sicher für unsere Eltern". "Nein", verneint sie, "dieses Mal ist der Besuch für uns". Ich seh sie verwirrt an, da wir sonst nie Besuch bekommen.
Wir trinken noch unser Trinken aus und geben die Flaschen zurück ehe wir uns ins Auto setzen und zurück fahren.

Im Wohnzimmer erblicke ich meine Eltern und vier weitere Personen. "Das hier ist Amélia, unsere Jüngste", stellt Dad stolz meine Schwester vor. Als er mich erblickt, sieht er nicht mehr so erfreut aus. "Und sie". Er weist in meine Richtung. "Das ist Yasmin, unsere Älteste". Ich schreite an ihnen vorbei und setze mich auf den Sessel. Die Vier mustern mich genauso wie ich sie.
Es sind drei Männer und eine junge Frau. Die Frau würde ich etwa auf mein Alter schätzen nämlich 16. Sie hat blonde Haare, die sie streng nach hinten zu einen Dutt gebunden hat und einen blassen Teint. Sie ist relativ klein, da sie genauso groß ist wie Lia.
Der Mann neben ihr sieht genauso jung aus. Bloß hat er kurze, braune Haare. Vom Gesicht her sehen sie sich ähnlich. Ich vermute, dass sie Geschwister sind.
Dann ist da noch ein großer, stämmiger Mann. Er hat kurze, dunkel braune Haare.
Der Andere ist ein Stück kleiner als der Stämmige. Er hat dunkel blonde Haare.
Alle tragen einen Umhang mit einen Wappen drauf. Das Wappen ist ein V mit Vögeln und Bäumen in der Mitte, die auf ein Schild geprägt sind. Oben und unten sind je zwei rote Edelsteine.
"Guten Morgen", begrüßt uns die Blondine. "Ich bin Jane, das ist mein Bruder Alec". Sie zeigt auf ihren Nebenmann. "Das ist Felix und das ist Demetri". Sie zeigt erst auf den Stämmigen, dann auf den Anderen. "Wir sind vom IDV - dem Internat der Volturi". Ich sehe meine Schwester verdutzt an und sie mich ebenso. "Wir sind nur hier um euch die Einladung zu überreichen", fährt Demetri fort, "und offene Fragen zu beantworten". Demetri holt einen Briefumschlag aus seinem Umhang und überreicht diesen unserem Vater. "Warum wurden unsere Töchter ausgewählt?", fragt Mum. "Es ist so, dass wir alle Schulen nach ihren besten Schülern gefragt haben. Bei ihren bezaubernden Töchtern waren wir uns einig, dass sie das nötige Potenzial haben, um auf unserem Internat aufgenommen zu werden", schleimt sich Demetri bei meiner Mutter ein. Das funktioniert sogar. Bloß hat mein Vater bei den Wörtern 'bezaubernden Töchtern' geschnaubt und mir einen finsteren Blick zugeworfen.

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Nur weil ich gerne Blödsinn anstelle...
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Mein Vater hat währenddessen schon den Brief gelesen. "Ist ihr Internat auch für schwierige Schüler geeignet?", fragt er. Ich verdrehe darauf die Augen. Zu meinen Glück kann Dad es nicht sehen, da ich mit dem Rücken zu ihm sitze. Sonst hätte ich wahrscheinlich Ärger bekommen.
"Natürlich", bestätigt Jane mit ihren Blick auf mir, "sie werden sie nicht mehr wieder erkennen, wenn Sie sie das nächste Mal Wiedersehen".

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Schleim, schleim, schleim... Haben sie nicht was besseres zu tun?!
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"Hast du noch irgendwelche Einwende?", wendet sich Dad an Mum. Sie schüttelt darauf den Kopf. "Warten sie kurz hier", bittet er die Vier und geht aus den Raum. "Welche Vorteile hat man, wenn man auf ihr Internat geht?", harkt Lia nach. "Sehr viele", versichert ihr Jane, "wenn du den Abschluss machst, kannst du direkt studieren gehen. Sie müssen wissen, dass der Abschluss an unseren Internat sehr gern von Universitäten und auch von Betrieben gesehen wird". In der Zwischenzeit ist mein Vater wieder zurückgekehrt und überreicht Demetri den Zettel. "Wann genau werden die einzelnen Schüler abgeholt?" "Wir holen die Schüler nächstes Wochenende ab", beantwortet Felix die Frage meines Vaters, "wenn Sie möchten, können wir ihre Töchter auch heute mitnehmen". "Das wäre überaus angenehm", sagt Dad.

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Will er mich verarschen?! Warum sollen wir schon heute Abreisen? Und wenn, warum sollen wir auf ein Internat gehen?! Er hat überhaupt keinen Grund dazu!
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"Habt ihr schon eure Koffer gepackt?", fragt Jane an Lia und mich gewannt. "Ihre Koffer sind schon bereit und warten nur noch auf sie", antwortet mein Vater stattdessen. Ich drehe mich um und sehe ihn entsetzt an. "Dann wäre das geklärt", sagt Felix, "wo wären denn die Koffer?" "Die stehen im Flur", beantwortet Mum seine Frage. Ich atme tief ein und aus damit ich nicht direkt meine Eltern anspringe und ihnen den Hals umdrehe, denn momentan wäre ich dazu in der Lage.
"Amélia, Yasmin, ihr müsst noch euren Rucksack packen", teilt uns unsere Mutter mit. Ich stehe auf und schreite aus den Raum hoch in mein Zimmer.
Dort setze ich mich aufs Bett und werfe das was ich als erstes in die Hände bekomme an die Wand. In diesem Fall ist es meine Nachttischlampe.
Die Gespräche unten werden unterbrochen als das klirrende Geräusch von zerbrochenen Glas erklingt. Ich höre Schritte, die immer lauter werden.

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Oho...
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IDV - Internat der Volturi  (Volturi FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt