Kapitel 12 - Und eine überraschende Wendung

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Kapitel 12 - Und eine überraschende Wendung

Nach langen Warten bin auch ich an der Reihe. Als Caius mich aufruft, leert sich unser Stammplatz, da ich die letzte von unserer Gruppe bin, die aufgerufen wird. Ich folge ihm in das Büro der Direktoren.
"Yasmin, schön dich zu sehen", begrüßt mich Aro mit einen übertriebenen Lächeln. Zu meinen Erstaunen erreicht es auch seine Augen, da sie stahlen.

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Warum ist er so gut gelaunt? Hat er endlich seinen begehrten Teddy bekommen? Oder ist er auf Drogen? Wenn ja, dann kann er mir mal welche abgeben. Vielleicht bin ich dann für die meisten erträglicher.
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"Bitte, setzt dich", fordert er mich auf. Ich komme seiner Bitte nach und setze mich auf den Stuhl auf dem ich schon am Anfang saß.
"Wie geht es dir heute?" "Gut?", beantworte ich seine Frage. Ich sehe mich um und entdecke Eleazar, der etwas versteckt sitzt und mich die ganze Zeit anguckt. "Du siehst wunderschön aus", lobt mich Marcus. "Danke", sage ich und werde vor Verlegenheit rot, da Marcus bekanntlich nicht so viel spricht.
Ich spüre einen erstaunten Blick auf mir ruhen. Es kann nur der von Eleazar sein, da ich gerade die Direktoren angucke, wenn auch etwas verlegen. Und sie sehen mich gleichgültig und nicht erstaunt aus.
Ich will gerade zu ihm herüber blicken, als etwas anderes meinen Blick magisch anzieht. Es ist ein großes Gemälde, dass mit Ölfarben gemalt wurde, da man die Unebenheiten der Farbe genau sehen kann. Ich stehe auf und stelle mich vors Gemälde.
Es ist eine Menschenmasse vor einer Art Tribüne gemalt. Auf dieser Tribüne befinden sich ein Mann und eine Frau. Der Mann zwingt die Frau in die Knie und packt sie mit der linken Hand am Genick. In der rechten Hand hält er eine Fackel. Im Hintergrund ist ein großes Gebäude abgebildet, das ich als das Internat identifizieren kann.
"Gefällt es dir?", fragt Caius, der auf einmal an meiner Seite steht. "Es ist schön", sage ich. "Weißt du, was es darstellt?", beginnt Caius mit seinen Vortrag. "Auf dem Gemälde wird die erste Hinrichtung eines Vampirs dargestellt. Du muss wissen, dass früher waren nicht nur Hexenverbrennungen an der Tagesordnung. Viele unschuldige Leute wurden wegen den schweren Vorwürfen, mit dem Teufel einen Pack geschlossen zu haben, verbrannt. Ich weiß noch, wie ich das Gemälde angefertigt hatte. Dazu hatte ich nur die Erinnerungen meiner Verwandten". Statt gelangweilt zu sein, interessiert es mich wirklich, was Caius zu diesem Bild alles zu sagen hat.
Als Caius etwas hinzufügen will, wird er von einen lauten Knall unterbrochen. "Was war das", frage ich. Die Direktoren reagieren gar nicht auf meine Frage, sondern gehen zügig aus ihren Büro auf die Parkanlagen des Internats. Ich folge ihnen zügig.

Was ich da sehe, überrascht mich nicht.

Mitten in der Wiese ist ein riesiges Loch. Sechs Jungs, darunter Mike, Sandro und Tim, stehen darum und waren nur so von einem schwarzen Pulver bedeckt. Vermutlich Ruß.

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Warum müssen meine Chaoten immer dabei hängen, wenn etwas schief geht? Können sie sich keine anderen Hobbys suchen?
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Die Direktoren schreiten zügig zu ihnen und halten ihnen einen Vortrag vor allen anwesenden Schülern.
Ich tarne beim Vortag mein Lachen durch ein Husten, da sowohl die Direktoren als auch die Jungs momentan nicht so gut drauf sind, um es vorsichtig auszudrücken.

"Wer von euch kam auf diese Idee?", fragt Aro. Als hätten sie es schon die ganze Zeit geübt, zeigen alle sechs Zeigefinger auf mich. Aro dreht sich in meine Richtung und guckt mich verständnislos an, genauso wie ich die Jungs. Die Schüler um uns herum verfallen in einen Lachkrampf. "Und jetzt die Wahrheit!", fordert Caius sie auf. Nun kommen auch ein Dutzend Lehrer. Das sind Heidi, Felix, Jane, Alec, Santiago und Afton.
"Tim!", ruft Heidi und sprintet zu ihren Schützling. "Was hast du jetzt schon wieder angestellt?" "Wir haben nur das gemacht, dass auf diesen Blatt steht", beantwortet Tim Heidis Frage und überreicht ihr das Blatt.

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Wie kann man einen Mentor so blind vertrauen? Obwohl... Bei Heidi kann ich es noch verstehen.
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Heidi nimmt es und überreicht es Aro, der neben sie getreten ist. Er sieht sich das Blatt an und staunt. "Nicht schlecht", stellt er fest. "Welcher Schüler wäre in der Lage so ein komplexes Experiment in nur wenigen Spalten festzuhalten?"

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Ich nicht, leider...
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Aro betrachtet das riesige Loch und überlegt. "Alle Schüler dürfen ab jetzt bis heute Abend um... Sagen wir mal - 21.00 Uhr in die Stadt", teilt er uns mit. So schnell wie die Schüler da geflitzt sind, habe ich Schüler noch nie flitzen sehen.
Dann wendet er sich an die Lehrer: "Felix, Santiago, fahrt in die Stadt und holt Blumenerde. Wenn ihr wieder hier seid, legt sie hier ab". Er zeigt auf die Stelle neben sich. "Heidi, Jane, ihr fahrt ebenfalls in die Stadt und guckt nach Blumen, Bäumen, etc., die man dann hier Pflanzen kann". Die vier Personen, die er angesprochen hat, nicken, verbeugen sich und treten weg. Ich mache mich auf in mein Zimmer, doch werde ich vorher von Amélia abgefangen. Sie schleppt mich wieder zu den Jungs - und damit auch zu den Direktoren, Afton und Alec.

"Guten Morgen", flötet sie als sie an Alec vorbei geht. "Guten Morgen", grüßt er sie ebenfalls. Sie zerrt mich weiter zu den Jungs. "Habt ihr Lust auf ein Eis?", fragt Lia an die Jungs gewannt. Diese nicken zustimmend. Somit gehen wir zu acht in das nächste Café und essen gemütlich ein Eis. Zudem lerne ich die anderen Drei kennen.
Kane, einer der Jungs, hat braune, schulterlange Haare und blaue Augen. Er stammt aus der Schweiz.
Dann wäre da noch ein rothaariger Junge mit grünen Augen und Sommersprossen auf der Nase.
Den letzten bin ich schon einmal begegnet. Francesco.

Nach dem Eis essen, unternehmen wir noch einen Spaziergang durch Volterra und Umgebung.
Francesco führt uns, da er als einziger diese Umgebung in und auswendig kennt. Er führt uns zu einem kleinen See. Das erste was die Jungs tun ist Amélia und mich jeweils mit drei Mann in den See zu befördern.
Zu Tims Pech erwische ich sein Hemd und reiße ihn mit mir. So sind wir nun zu Dritt baden.
"Yas, musste das sein", fragt Tim nach, als er sich aufstellt. "Ja", antworte ich. Tim hilft mir hoch und legt seine Hände um meine Hüfte. Wir sehen uns in die Augen.
Ich verliere mich durch das Blau in seinen Augen. Er sieht mich genauso an, wie ich ihn. Wir nähern uns mit unseren Gesichtern. Erst als ich ein Räuspern höre, drehe ich mich zu den Anderen. Amélia stand neben den Jungs und klatscht in die Hände. Die Jungs sehen uns mit verschränkten Armen an. "Sucht euch ein Zimmer dafür!" "Dann wartet mal ab, wenn ihr mal einen Mädchen nah seid und ich dabei bin", erwidert Tim und löst sich von mir. Zusammen gehen wir zu den Anderen. Die rechtliche Zeit legen wir uns auf die Wiese und genießen die Sonne. Zudem trocknen Lia, Tim und ich uns.

>>>Aros Sicht<<<

Nachdem alle Schüler verschwunden sind, gehen Caius, Marcus und ich wieder in unser Büro.

"Was konntest du bei Yasmin feststellen?", frage ich ihn als wir im Büro ankommen. "Sie kann die Gedanken von Personen manipulieren", antwortet Eleazar, "das erstaunliche ist, dass ihre Gabe schon so ausgeprägt ist, das sie sie eigentlich schon so anwenden könnte". Ich nicke ihn dankbar an. "Ich geh dann in mein Zimmer", verabschiedet er sich und geht.
"Jetzt weiß ich auch, warum Alecs Gedanken unvollständig waren", stelle ich fest, "er hatte vorher Kontakt mit Yasmin. Yasmin hat dann durch einen Impuls seine Gedanken geblockt. Erstaunlich!" Ich setze mich. "Auf was willst du hinaus?", fragt Caius. "Ab morgen können wir aussortieren", antworte ich. "Ab morgen beginnen wir die zukünftigen Wachen auszubilden". Ich lehne mich zurück und grinse. Caius tut es mir nach.

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Endlich muss ich mich morgen nicht mehr mit so vielen Menschen umgeben. Mehr als die Hälfte der Schüler wird morgen abreisen.

Ich werde morgen auf jeden Fall die Gedanken von Yasmin lesen. Ich bin schon jetzt gespannt, was ich alles erfahre.
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IDV - Internat der Volturi  (Volturi FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt