Kapitel 7 - Eine schwierige Aufgabe

707 29 3
                                    


Kapitel 7 - Eine schwierige Aufgabe

>>>Marcus' Sicht<<<

Erschöpft setze ich mich auf meinen Thron. Caius tut es mir gleich. Aro guckt uns fragend an. "Was ist passiert, Brüder?", fragt er. Ich strecke ihm meine linke Hand entgegen, die er auch nimmt.
Nach ein paar Minuten sieht er verwundert zwischen Caius und mir hin und her. "Wie konnte es zu sowas kommen?", murmelt Aro. Dabei hält er immer noch meine Hand. "Das ist interessant", stellt er fest. Ich sehe ihn nur fragend an. "Die Antwort von Mike auf Daniels Frage", sagt er, "und das er nach Yasmins Aufforderung das mit dem glitzern gesagt hat". Er lässt meine Hand los, steht auf und vertretet sich die Beine. "Sie müssen wir im Auge behalten", stellt er klar, "sie könnten auch von unseren Nutzen sein". "Wie das?", fragt Caius. "Das wirst du noch früh genug erfahren, Bruder", antwortet er.

>>>Yasmins Sicht<<<

Die rechtliche Schulwoche verläuft eher schleppend. Ich bin froh, als ich am Sonntag endlich ausschlafen kann.

"Yas!" Ich sehe auf und blicke mich in der Mensa um. Die Jungs stehen auf und winken mich zu sich. Ich gehe zu ihnen. Ich mache einen Umweg am Buffet vorbei und schnappe mir ein Glas mit Apfelsaft.
Als ich bei ihnen angekommen bin, lasse ich mich auf den Stuhl vor mir nieder und trinke einen Schluck vom Apfelsaft. "Keinen Hunger?", fragt mich Tim. Ich schüttel den Kopf und trinke wieder einen Schluck.
"Hey", höre ich nur bevor sich zwei Hände auf meine Schultern legen. Ich stelle das Glas ab und drehe mich um. Hinter mir steht Amélia mit einem breiten Lächeln im Gesicht. "Warum bist du so gut drauf?" "Warum siehst du so verschlafen aus?", fragt sie statt meine Frage zu beantworten. Ich sehe sie nur müde an. "Ich hatte eine anstrengende Woche gehabt", antworte ich auf ihre Frage. "Meine war wundervoll", berichtet sie und setzt sich auf meinen Schoß. "Im Unterricht hatten wir uns nur unterhalten und die Lehrer sind voll nett", schwärmt sie. Ich sehe sie nur mit einem vielsagenden Blick an. "Sei doch nicht so ein Morgenmuffel, Schwesterherz", sagt Lia. Ich nehme nur mein Glas und leere es in einem Zug. "Lia?" "Ja?" "Könntest du mal von meinen Schoß runter begeben?", frage ich sie. "Ja, natürlich", antwortet sie und springt auf. Ich stehe auf und bringe das Glas weg. Dann gehe ich hoch auf mein Zimmer.
Dort angekommen, nehme ich mein Handy und checke meine Nachrichten.
Nachdem ich dies getan habe, lege ich das Handy zurück und starre Löcher in die Luft.

>>>Amélias Sicht<<<

Nachdem ich aufgesprungen bin, bringt Yasmin ihr Glas weg und geht aus der Mensa.
"Sie ist heute nicht gut drauf", stellt Mike fest. "War in der Woche irgendetwas was sie so bedrückt?", frage ich sie. Die Jungs zucken nur mit den Schultern. "Wie wäre es, wenn wir mit Yasmin die Stadt angucken?", schlage ich vor. Die Drei schauen sich erstmal an ehe sie zustimmen. "Okay", sage ich, "dann hole ich Yasmin. Wir treffen uns in einer viertel Stunde am Haupteingang". Mit diesem Worten stürme ich aus der Mensa.

"Hey, Y", grüße ich sie nachdem ich angeklopft habe und rein getreten bin. Sie sieht mich an. "Hast du Lust auf eine kleine Stadttour?", frage ich sie. Sie zuckt nur mit den Schultern und dreht sich vom Bauch auf den Rücken. Ich lehne mich gegen den Kleiderschrank. "Was ist los?" "Nichts", antwortet sie monoton und blickt dabei die Decke an. "Das glaube ich dir nicht!" Ich stelle mich gerade hin und gehe bis ich vor ihrem Bett stehe. Ich verschränke die Arme und begutachte sie skeptisch. "Kommst du nun?" Sie reagiert nicht. "Wie du willst", sage ich und gehe runter zum Haupteingang.
Die Jungs stehen schon da. Sie sehen mich fragend an. "Ich brauche eure Hilfe". Ich erkläre ihnen die Situation. Den Jungs fällt direkt ein wie sie Yasmin aus dem Zimmer bekommen - ob freiwillig oder auch nicht.

"Yas, kommst du nun mit?", fragt Mike als alle in ihren Zimmer angekommen waren. Sie schüttelt nur abwesend den Kopf. "Wie du willst", sagt Tim und nickt in Sandros Richtung. Dieser nickt ebenfalls. Zusammen gehen sie auf Yasmin zu, nehmen sie hoch und schleppen sie nach draußen. Yasmin schreit als ob sie abgestochen würde und beschimpft die Jungs.
Auf dem Weg nach draußen sind alle Blicke auf uns gerichtet. Auch ein paar Lehrer fragen nach, was los wäre. Wir versichern ihnen, dass Yasmin sich nur anstellt. Bevor sie etwas erwidern können, verschwinden wir in die Stadt. An einen Brunnen lassen Sandro und Mike Yasmin runter. Mittlerweile ist ihr Gesicht mehr als rot.

>>>Yasmins Sicht<<<

~~~~~~~~~
Was fällt denen ein?! Mich einfach mal zu kidnappen und nach draußen zu verschleppen!? Das wird gerecht!
~~~~~~~~~

Noch bevor ich meinen Ärger Luft machen kann, legt mir Amélia beruhigt eine Hand auf die Schulter. Sofort fühle ich mich leicht wie eine Feder.
Lia sieht mich abwartend an. Als sie sich sicher ist, dass ich nicht direkt wie eine Bombe in die Luft gehe, nimmt sie die Hand von meiner Schulter.
"Was machen wir jetzt?", frage ich. "Lasst uns erstmal die Stadt angucken", schlägt Amélia vor. Wir nicken zustimmend. Dann gucken wir uns um.

Erst am Abend kommen wir wieder am Internat an. Es ist mittlerweile dunkel geworden. Wir stehen vor dem Tor.
"Wie viel Uhr haben wir?" "22.34 Uhr", antwortet Tim mit einem Blick auf sein Handy. "Die Nachtruhe hat schon längst angefangen", stellt Lia geschockt fest. "Mein Schwesterchen missachtet auch mal die Regeln", sage ich stolz. "Es liegt euch im Blut", meint Mike. Wir lachen kurz. "Was meint ihr, ist das Tor abgeschlossen oder nicht?" "So wie ich die kenne ist das Tor abgeschlossen", erwidere ich. Sandro versucht das Tor zu öffnen und scheitert. "Verschlossen", flüstert er und wendet sich vom Tor ab. "Nicht mehr lange", berichte ich ihnen und hole eine Haarspange aus meinen Haar. "Du kannst mit einer Haarspange ein Tor öffnen?" "Wie sollte ich denn sonst ausgebrochen sein?", stelle ich als Gegenfrage an die Jungs. Ich knie mich vors Schloss des Tors und öffne es mit einer geschickten Handbewegung.
Nachdem ich das Tor abgeschlossen hatte, schleichen wir durch die Flure. An einer Kreuzung bleiben wir stehen. "Dann heißt es wohl Abschied nehmen", stellt Mike fest, "gute Nacht, ihr beiden". Er umarmt Lia und mich und geht mit den Jungs, die sich mit einem nicken verabschiedet haben, rechts entlang. Lia und ich biegen nach links ab.

Als wir ein paar Meter gegangen sind, fällt etwas auf den Boden. "Shit", flucht Tim, "mein Handy!" Es sind Schritte zu hören, die immer schneller und lauter werden. Das Licht auf dem gesamten Flur geht an. Am anderen Ende sehe ich wie Jane und Felix gerade bei den Jungs ankommen. Die Lehrer meckern sie an.
"Wie kommt es, dass ihr nicht auf eure Zimmer seid?!", fragt Jane nach. "Warum wart ihr beim Abendessen nicht anwesend?!" "Ihr kommt jetzt mit zu den Direktoren!", stellt Felix klar.
Dabei gleitet ihr Blick zu uns. "Alec, Demetri, eure Schülerinnen", höre ich Jane sagen. "Lauf!", fordere ich meine Schwester auf, nehme ihre Hand und renne. Ich sehe noch wie Alec um die Kurve sprintet, dann sind wir schon nach links abgebogen.

IDV - Internat der Volturi  (Volturi FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt