8

1K 43 3
                                    

Als draußen die Sonne langsam zum Vorschein kam, ging ich raus auf den Balkon und sah zu wie sich ein rot-orangener Schleier über der Stadt ausbreitete. Es war beruhigend und ich entspannte mich wieder ein bisschen wieso hatte ich das geträumt?

Ich hatte keine Ahnung und den Jungen hatte ich ja auch nur einmal gesehen...
Ich schob den Gedanken beiseite und überlegt stattdessen lieber, was ich heute an meinem letzten Tag hier machen sollte.vielleicht in den Wald gehen?
Das letzte Mal war ich mit meiner Mutter dort 
meldete sich mein Unterbewusstsein

Ich schüttelte den Kopf.
Nein! Da gehe ich nicht hin. Ich beschloss ins Freibad zu gehen, da es heute wieder über 30 Grad werden sollte. Ich nahm meinen Bikini aus einem der Koffer und holte mir ein Handtuch aus dem Badezimmer. Dann ging ich aus dem Haus und radelte mit meinen Fahrrad los.

Vor dem Freibad war eine Meter lange Schlange und ich stöhnte auf. Ganz hinten stellte ich mich an und nach einer gefühlten Stunde mit der prallen Sonne auf dem Kopf kam ich dann endlich rein und zog mir in den Mädchen umkleiden schnell meinen Bikini an. " weißt du warum Felicity diese Woche nicht in der Schule war?" " ne, aber ich hab gehört sie wechselt die Schule" geschockt blieb ich in der Bewegung stehen und hörte weiter zu.
Ich wusste genau wer da gerade redete- Es waren die beiden nervigsten Zicken der ganzen Schule !
"naja sie war ja eh nicht die hellste, das wusste jeder" 
die andere kicherte zustimmend .

Pah! Was bilden die sich ein! Meinte meine innere Stimme empört.

Sei leise! fuhr ich sie an.

Ich zog mich weiter um und als ich aus meiner Hose schlüpfen wollte viel ich ziemlich dämlich um.

"psst da ist jemand " sagte einer der beiden und es war nichts mehr von Ihnen zu hören. Ich zog mich schnell weiter um und marschierte sauer aus der umkleide.

Die beiden sind einfach nicht zurechnungsfähig. Sie können ja nichts dafür das sie aus Stroh und Schminke bestehen...meinte meine innere Stimme und ich musste Kichern.

Ich legte meine Sachen auf mein Handtuch und ging zum größten Becken. Unsicher hielt ich meinen großen Zeh rein. Man war das kalt! Da ich ganz sicherlich nicht ohne weiteres hier rein gehen würde, ging ich zu den Sprungbecken und stellte mich für die Schlange am drei Meter Brett an, die zum Glück ziemlich kurz war. Nach ein paar Minuten stand ich dann oben und tapste unsicher von einem Bein auf das andere Bein. 
War das schon immer so hoch??

"Spring endlich!"
Pampte mich ein Mann hinter mir an.
Ich holte tief Luft, rannte los und machte eine Schraube , die ich zum Glück noch nicht verlernt hatte, aber nach drei ganzen Jahren Turnen sollte das auch nicht so schnell Passieren .

 Als ich auftauchte grinste mich ein Junge in meinem Alter vom Beckenrad an und sagt "für ein Mädchen garnicht schlecht " ich verdrehte die Augen und stieg aus dem Becken.

So kalt war es doch garnicht meint meine innere Stimme und ich stimme ihr zu. ...ich wusste zwar nicht genau seit wann sie da war, aber irgendwie mochte ich sie langsam.

Ich schwamm noch ein paar runden im großen Becken und lief dann zu meinem Handtuch. Hinter mir hörte ich ein pfeifen und drehe mich  um. Drei Jungs saßen auf Handtüchern und starren mich durchbohrend an 

bäh, was wollen die den! ...die sollen jemand anderem nachpfeifen

ich ignorierte die Jungs und ließ mich auf meinem Handtuch nieder. Ich Streckte mich aus und schloss die Augen, aber nach ein paar Minuten wurde mir die Sonne geraubt und jemand sage 

 " Hey süße, hast du Lust zu uns zu kommen?" Wiederwillig öffnete ich die Augen und erblickte vor mir einen von den drei Jungs ,die mich gerade so angeglupscht hatten

würg!geh da bloß nicht hin. Das kann nur schief gehen.
Ich überlegte kurz und beschloss mit zu gehen. Ohne noch weiter darüber nach zu denken ging ich mit dem Jungen mit. Erst schaute er etwas verwundert, da er wahrscheinlich nicht damit gerechnet hatte das ich wirklich mit kommen würde, aber dann grinste er breit. Meine Sachen legte ich neben die der Jungs und ließ mich anschließend wieder auf mein Handtuch nieder. 

 Unwillkürlich fragte ich mich, weshalb ich heute von so vielen Jungs angequatscht wurde - na gut eigentlich waren es nur zwei, aber immerhin zwei mehr als normalerweise!

Erst jetzt machte ich mir die Mühe die Jungs genauer zu begutachten und ich konnte wirklich mit gutem gewissen sagen das sie nicht wirklich schlecht aussahen:  alle drei hatten den leichten Ansatz eines Sexpacks, wobei man bei dem einen Mehr sehen konnte als bei seinen zwei Freunden.

Letzteres sprach mich nun auch an. "Wie heißt du?" Er hatte hellbraune, fast blonde Haare und wirkte am freundlichsten. "Felicity und ihr?" Er stellte sich als Louis vor , der rechts neben ihm war Max und ganz links saß Lennart. Alle drei lächelten jetzt und gafften mich nicht mehr so an.

Wir redeten ein bisschen über dies und das und nach zwei Stunden verabschiedete ich mich dann von Ihnen.

Glücklich sprang ich noch einmal kurz ins Wasser und als ich rauskam bekam ich einen heftigen Stoß gegen meine Schulter.
Der Boden kam näher und dann wurde alles schwarz...

"Miss?"
"Miss können Sie mich hören???"
...
Stöhnend öffnete ich die Augen und sah verschwommen ein paar Personen um mich herum. Desorientiert sah ich einen Mann in weißen Sachen an und er seufzte kurz erleichtert auf.

" Können Sie aufstehen?"

Langsam stützte ich mich am Boden ab und stand ächzend auf. Ich hatte das Gefühl, dass mich alle anstarrten. Ich fasste mir an die Schläfe, weil es dort am meisten schmerzte und stellte fest ,dass ich leicht blutete.

 " Miss, kommen sie mit ich verarzte sie" ich machte einen Schritt und glitschte auf dem nassen Boden erneut aus.

Na toll! Mach weiter so und das ganze Schwimmbad sieht dir zu, wie du wie ein toter Fisch auf dem Boden rumhampelst.  Motzte meine innere Stimme.

Grimmig fauchte ich sie an , dass sie leise sein sollte und stand  wieder auf. Mühsam ging ich unter den besorgten blicken des Freibad Aufsehers in die kleine Hütte , wo Leute die sich wehtaten verarztet wurden. Er nahm einen Lappen und reinigte meine Wunde am Kopf . Mit leicht zusammen gekniffenen Augen ließ ich es über mich ergehen. 

Ich hatte noch ein paar Schrammen an den Beinen und der Hüfte, aber die waren nicht so wild.

Er entließ mich nach dem ich ihn noch ein paar mal versichert hatte das es mir wieder gut ging.Mit einem großen Pflaster am Kopf und meiner Kleidung über dem Bikini Verlies ich das Freibad wieder und radelte zurück nach Hause.Für den Rest des Tages saß ich in unserem Garten an meinen Lieblingsbaum gelehnt und las.

Traum TänzerinWo Geschichten leben. Entdecke jetzt