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Nach dem ich geduscht hatte und mir frische Sachen angezogen hatte, viel mir plötzlich ein, dass ich ganz vergessen hatte mit Jerome ab zu machen, wo wir uns denn treffen würden. Aber dieses Problem löste sich 15 Minuten später auch gleich wieder, als es an der Tür klingelte und Jerome mit den Händen in den Hosentaschen auf der Türschwelle stand. Ohne ihn rein zu bitten schloss ich die Tür hinter mir und wartete darauf, dass er sich in Bewegung setzten würde.

***

Nach ein paar wenigen Worten hatten wir beschlossen in den Park in der nähe zu gehen.

Den ganzen Weg bis zum Park hatten wir nicht mehr geredet und ich hatte das Gefühl, dass sich eine Spannung zwischen uns ausbreitete, doch ich wollte nicht anfangen zu reden. Er wahr zu mir gekommen um etwas zu besprechen und deswegen musste er das Wort ergreifen. Es erschien mir unendlich lang, bis er es dann auch tat.

Er seufzte genervt und blieb stehen, bevor er mich wütend anfuhr "Was ist bloß dein Problem?!"

"Wie bitte, was?" ich blieb ebenfalls stehen und drehte mich zu ihm um.

"Was dein Problem mit mir ist, habe ich gefragt!"

"Mein Problem?!"

er verschränkte die arme vor der Brust und schnaufte einmal wütend.

"Mein Problem ist, dass ich dich nicht verstehe! du bist so komisch und abweisend zu mir... aber dann auch wieder nicht! dann bist du wieder nett und ich habe das Gefühl, wir währen Freunde" ich ballte meine Hände abwechselnd zu Fäusten und löste sie wieder.

"Das stimmt doch garnicht! du hast anscheinend ein Problem mit mir und ich weiß nicht wieso und wir SIND Freunde!" er wurde lauter und zog seine Augenbrauen zusammen.

"Du weißt also nicht wieso... NA dann sag ich es dir jetzt: Du küsst mich an dem einen Tag einfach so und ganz plötzlich und am nächsten tust du so, als währe nichts passiert! was soll ich denn bitte denken!" ich machte einen Schritt auf ihn zu und funkelte ihn Böse an.

"Du machst doch das gleiche mit mir! mal blockst du mich ab und an einem anderen Tag fragst du mich nach einem Date?! was soll ich deiner Meinung nach von dir halten"

Ich seufzte einmal auf und schüttelte den kopf "okay... so kann es nicht weiter gehen. wie wäre es...w-wenn wir das einfach alles vergessen und noch mal neu anfangen, also als freunde?" es tat weh diesen Vorschlag zu machen, da ich den Kuss eh nicht vergessen werde- ein Mädchen vergisst nie ihren ersten Kuss.

Er trat noch einen Schritt näher und als er jetzt sprach wahr seine Stimme wieder ruhiger "und was ist, wenn ich einige Sachen garnicht vergessen will?..."

Überrascht von dieser Antwort schaute ich ihm in die Augen und plötzlich wahr der Abstand von uns beiden nur noch gering, zum greifen nahe.

Er kam noch ein Stück näher und legte seine Hand langsam um meine Taille

"Was ist, wenn ich nicht vergessen will, wie wir uns geküsst haben? oder wie du mich um ein Date gebeten hast?" seine stimme wurde immer leiser und seine Lippen verzogen sich zu einem kleinen Lächeln.

Ich wahr zu verblüfft von der plötzlich aufgetretenen Situation um irgendetwas zu erwidern und wünschte mir nur, dass der kleine Abstand zwischen seinen und meinen Lippen geschlossen würde. Ich schluckte einmal und meine Augen fixierten seine Lippen. Und dann passierte es tatsächlich. Er beugte sich zu mir runter und seine Lippen fanden meine. Mein Herzschlag übertönte alle Geräusche um mich herum und kurz wusste ich nicht, was ich machen sollte, doch dann machte ich es wie die Mädchen in den Filmen und legte meine Arme vorsichtig um seinen Hals. Seine tippen bewegten sich langsam und zögernd, wahrscheinlich wartete er darauf, ob ich entschied ihn von mir zu stoßen oder ob ich entschied den Kuss zu erwidern . Doch ich entschied mich für letzteres und er wurde fordernder, schlang seinen zweiten Arm ebenfalls um mich und zog mich näher zu sich.

Schnell Atmend löste ich mich dann schließlich vorsichtig von ihm.

Ich schüttelte den Kopf und fuhr ihn an" Das kannst du nicht machen! weißt du eigentlich, was das in mir ausrichtet?" Ich ging ein paar Schritte von ihm weg und schaute in seine verletzten Augen, die noch vor ein paar Sekunden geleuchtet hatten.

"Aber du hast doch den Kuss erwidert? habe... ich da etwas falsch verstanden?"

Ich drehte mich um und rannte ohne ein weiteres Wort einfach los. Jetzt verstand ich die ganzen Mädchen, die wegrannten, nachdem ein Junge sie geküsst hatte. Egal wie sehr man verliebt ist: jemanden in seinen Träumen an zu himmeln und jemanden wirklich die Liebe zu gestehen und sich somit auf alles darauf folgende ein zu lassen, ist etwas völlig anderes. Und deshalb lief ich jetzt. Ich lief vor den Gefühlen weg und der Gewissheit, dass ich irgendwann verletzt werden würde. Ich wahr noch nicht bereit dafür den nächsten Schritt zu machen und ihm meine Liebe zu gestehen und wer garantierte mir, dass er nicht wieder so tun würde, als wäre nichts passiert?Ich spürte, dass meine Lunge nicht länger mit machen würde und hörte auf zu rennen.


***

Es klingelte an der Tür und für einen kurzen Moment hatte ich Angst, dass es Jerome wahr, der mich mit meinem verhalten von vorhin konfrontieren würde, doch dann viel mir ein, dass ich mich mit Seraphina verabredet hatte.

Sollte ich es ihr erzählen?

Ich beschloss es nicht zu tun, da sie selbst genug Probleme am Hals hatte und ich sie mit meinen nicht belasten wollte.

Mit einem schmalen Lächeln auf den Lippen öffnete ich ihr die Tür und drückte sie an mich.

"Fey! na du. Ich freue mich ja schon so! ein MÄDELSABEND" ich lachte kurz, doch leider konnte ich ihre sprühende Freude nicht teilen.

"Komm mit, wir legen deine Sachen erst mal in meinem Zimmer ab und ziehen uns dann unendlich viele Filme rein!" in der Hoffnung, dass ich auf andere Gedanken komme. Doch das sagte ich lieber nicht.

"Ja okay, aber ich muss noch einmal schnell ins Badezimmer" sie lächelte und ging aus dem Zimmer. Während sie im Bad wahr, überlegte ich, was wir heute alles machen könnten. Ich hörte wie sich unten die Tür öffnete und wieder schloss. darauf folgte wildes pfotengetrampel und eine wütende Kassandra, die wohl mit den beiden Hunden schimpfte, weil sie mit dreckigen Pfoten quer durch das Unteregeschoss geflitzt sind. Ich musste lächeln und stellte mir das wütende gesucht von Kassandra vor, während Joshi und Monike eingeschüchtert den Schwanz einzogen. Kassandra hatte ohne frage die Begabung sich bei allem und jeden durch zu setzen- also natürlich nur, wenn sie wollte. So langsam fragte ich mich, wo Seraphina blieb. Vielleicht hatte sie ja ein Problem? vielleicht hatte sie überraschend ihre Tage bekommen! entsetzt dachte ich an das letzte mal, als es mir Plötzlich passiert ist...

Es wahr ein warmer Tag und ich bin- wie fast alle Mädchen- in kurzer Hose zur Schule gekommen. Ich wahr damals 15 und habe erst bemerkt, dass ich meine Tage hatte, als ich ein paar der Junge aus meiner klasse und aus der Parallel Klasse in der Pause hinter mir lachen hörte. Schnell rannte ich auf die Toilette. Zum Glück wahr es nur ein kleiner fleck, den man sehen konnte, aber das reichte den Jungs ja schon um sich über einen lustig zu machen...

Rasch vertrieb ich den schlechten Gedanken und ging zur Badezimmertür, um zu klopfen, doch als ich leises schluchzen von der anderen Seite hörte, sparte ich mir das Klopfen und öffnete leise die Tür.

Seraphina saß mit den Armen um die angezogenen Beine geschlungen auf dem Boden und schaute mich aufgelöst an. Ohne zu zögern setzte ich mich zu ihr auf den Fliesenboden und schaute an die Wand gegenüber.

"Er hat mich geküsst..." Ich sagte es einfach aus einem Impuls raus. Irgendwie wusste ich, dass sie dankbar für jede Sache wahr, die sie ablenken würde.

Sie schniefte einmal und schaute mich dann irritiert an "W-wer h-at dich ge-küsst" stotterte sie zwischen ihrem unregelmäßigen Atmen und erstickten Schniefern.

Und so fing' ich an ihr alles zu erzählen, was zwischen mir und Jerome passiert ist, bis zu zu dem Tag, als Sam mich nach einem Date gefragt hat und dann schließlich noch von Heutemittag. Und sie hörte mir die ganze zeit aufmerksam zu. sie hörte auf zu Weinen und unterbrach mich kein mal, saß einfach nur da und hörte zu. Und schließlich hatten wir die rollen getauscht, denn nun wahr ich die jenige, die weinte und sie tröstete mich.

Traum TänzerinWo Geschichten leben. Entdecke jetzt