„Das nächste mal, sei bitte etwas achtsamer Josh oder gib Bescheid, wenn du Hilfe brauchst", belehre ich den jungen Mann mit den dunklen Locken und befestige den Verband, den ich gerade um seine Schnittwunde gewickelt habe.„Entschuldige bitte, ich bin so schrecklich ungeschickt", er kratzt sich am Hinterkopf und lächelt mich entschuldigend an.
„Das weiß ich Josh, deswegen sage ich es ja", gebe ich ernst zurück.
„Ich danke dir, dass du mir immer hilfst, wenn meine Tollpatschigkeit mal wieder zugeschlagen hat."
„Das mache ich gerne, Josh. Es ist mein Job und du bist mein bester Freund", ich wuschle ihm lächelnd durch die Locken.
„Ja dein bester Freund", nuschelt er.
Er holt tief Luft um noch etwas zu sagen, als Vincent in die kleine Praxis gestürmt kommt.
„Vince, was ist los? Ist was passiert?" frage ich besorgt.
„Josie", japst er nur, packt mich am Handgelenk und zerrt mich hinter sich her.
„Josie? Sie ist wieder da? Geht es ihr gut?"
„Eine Gruppe überlebender hat Sie hergebracht. Einige von ihnen sind verletzt aber Josie geht es gut", antwortet er knapp und führt mich mit schnellen Schritten zum Tor.
Einige der Bewohner haben sich auf dem kleinen Vorplatz vor dem Tor versammelt und versperren mir die Sicht auf die Geschehnisse, andere stehen neugierig auf ihren Veranden und strecken die Köpfe um etwas sehen zu können. Wir drängeln uns durch die Menge bis ganz nach vorne. Eine kleine Gruppe von Fremden steht vor dem Tor. Ich sehe Neil, der vor zwei Männern steht. Der eine hat sich gefährlich vor ihm aufgebaut und trägt eine Armbrust auf dem Rücken, der andere hält ein Gewehr in den Händen. Mein Blick wandert weiter zu einer dunkelhäutigen Frau, mit Dreadlocks und einem Samuraischwert. Neben ihr steht ein ebenfalls dunkelhäutiger Mann, der eine Frau mit kurzem, grauen Haar stützt, die scheinbar eine Verletzung an ihrem Bein oder Fuß hat. Als ich Josie sehe, macht mein Herz vor Freude einen kleinen Hüpfer. Sie steht zwischen ihrer Mutter und einem Mann mit leicht lockigem Haar und leichtem Bart. Er scheint der Anführer der Gruppe zu sein. Hinter ihm steht eine junge Frau, sie müsste in meinem Alter sein, mit schulterlangem braunem Haar. Sie hat einen Arm um einen asiatischen jungen Mann gelegt, dem es sehr schlecht zu gehen scheint. Zuletzt erblicke ich einen Jungen, den ich auf Josies Alter schätze, der ein Kleinkind in seinen Armen hält.
„Vince, was ist hier los?" frage ich ihn.
„Mutter wollte, dass sie ihre Waffen abgeben. Neil sollte sie einsammeln, aber der Kerl mit der Armbrust hat sich geweigert", erklärt Vince mir im Flüsterton.
„Sie werden keines meiner Häuser betreten, solange Sie noch im Besitz ihrer Waffen sind und wenn Ihnen das nicht passt und Sie sich weiterhin so aufmüpfig verhalten, werde ich Sie umgehend wieder vor die Tür setzten. Verletzte und kranke hin oder her", brüllt meine Tante mit wutverzerrtem Gesicht.
„Aber Mutter das kannst du doch nicht..." protestiert Josie. Doch ihre Mutter fällt dazwischen.
„Keine Wiederrede Josephine. Niemand, wirklich niemand hier wird sich bereit erklären, eine Gruppe bewaffneter Fremder in sein Haus zu lassen!"
„Doch, Ich", ich trete einen Schritt nach vorne und alle Blicke richten sich auf mich.
„Ava, bist du wahnsinnig", zischt Vince und versucht mich zurück zu ziehen doch ich gehe noch einen weiteren Schritt nach vorne.
„Ava!" ruft Josie und fällt mir um den Hals.
„Oh Gott, Josie. Ich bin so froh, dass es dir gut geht. Ich hab mir solche Sorgen gemacht. Wo hast du nur gesteckt?" ich drücke sie fest an mich und gebe ihr einen Kuss auf die Stirn.
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bekämpfe die Toten & fürchte die Lebenden ( The Walking Dead / Daryl Dixon )
FanficVier Jahre ist es jetzt her, seitdem das Zombie-Virus ausgebrochen ist. Nichts ist mehr, wie es war. Die Toten muss man bekämpfen und die Lebenden muss man fürchten. Tugenden wie Menschlichkeit oder Vertrauen sind in tiefe Vergessenheit geraten. Und...