Kapitel 20. Lord Voldemort (2)

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Severus P.O.V.

Hier sitze ich gedemütigt und warte auf den ersten Schlag. Es passiert allerdings zuerst nichts. Doch in diesem Moment murmelt der dunkle Lord unverständliche Wort und die Peitsche holt aus. Als sie auftrifft zerreißt die meinen Umhang sowie mein schwarzes Hemd darunter. Ich spüre wie das Blut meine Haut benetzt und mir ein leichtes Stöhnen entlockt. ES brennt wie Feuer. Womit habe ich das verdient? Dumbledore ist doch Tod! ,,Halt! Hören sie auf!", schreit eine brüchige, aufgelöste Stimme hinter mir. Es ist Lara's Stimme. Wieso ist sie bitte hier?! Voldemort gibt der Peitsche ein Zeichen zum aufhören. ,,Was?!", lacht er ,,Willst du seinen Platz einnehmen?" - ,,Ja, will ich!" - ,,Warum, wenn man fragen darf!" - ,,Er hat nichts gemacht! Ich wiederum schon. Er hat versucht mich zu töten, aber ich bin ausgewichen. Ich bin die Lehrerin, die sie suchen!" Seine Augen wurden größer. ,,Dann bitte!" Er löste die Fesseln und ließ mich von zwei anderen Todessern einige Meter wegtragen. ,,Aber dein lieber Severus wird zusehen! Ich glaube dir nicht. Ich glaube da ist mehr als nur dein Gerechtigkeitssinn!" , stellt der dunkle Lord fest. ,,Lara..", stammle ich, völlig fassungslos. Lara legt ihren Umhang beiseite, kniet sich hin und lässt sich fesseln. Mit schnellen Hieben peitscht er auf sie ein. Er ist ein Monster!

Doch Lara scheint wenig interessiert am gesehen. Ihr Gesicht ist emotionslos wie sonst meins. Ab und zu zuckt sie zusammen oder kneift ihre Augen zusammen. Einen Zaubertrank kann sie nicht genommen haben. Hier auf dem Anwesen der Malfoy's werden alle Zaubertränke so gut wie unnötig; sie verlieren an Wirkung. Nach etwa 5 Minuten unterbricht der Lord die Peitsche. ,,Greyback! Komm her!", ruft er. Greyback erhebt sich und geht zu Lord Voldemord. ,,Halte ihren Kopf bitte schräg, sodass ich ihr Gesicht treffen kann. Es scheint ihr noch recht gut zu gehen! Wollen wir das ändern.", lacht er diabolisch. Einmal nur lässt er die Peitsche zuschlagen, doch es genügt. Lara's linke Gesichtshälfte ziert eine tiefe Wunde. Aus ihr tritt Blut aus, das ihr das Gesicht hinab läuft. Der dunkle Lord lässt noch einige Minuten die Peitsche vorschnellen und Lara am Rücken treffen und hört auf. Er dreht sich zu seinen Handlangern:,, Das passiert bei solch vorlautem Mundwerk!" Langsam dreht der dunkle Lord sich zu mir und grinst mich an.

Mit einer Handbewegung  entfernt er Lara's Fesseln. Sie fällt erschöpft zu Boden und bleibt liegen. Warum hat sie das getan? Ich bin Schuld! Ich hab meine Aufgabe nicht richtig erledigt und sie wird bestraft! Das Leben ist nicht fair! Verdammt! ,,Snape!", zischte die Stimme des dunklen Lord hinter mir. ,,Du bist entlassen, mit Lara zusammen. Ich will ja nicht das sie stirbt, aber an die Grenze kann man sie ja bringen!", lachte dieses Monster. Die beiden Todesser lassen mich los und ich gehe zu Lara. Sie ist nicht bewusstlos, aber trotzdem abwesend. ,,Lara?", flüstere ich vorsichtig in ihr Ohr. Sie blickt mich an und lächelt schwach. Ich kann mit ihr so nicht apparieren, die Gefahr, dass Sie zersplittert ist mir zu hoch. Also nehme ich meinen angerissenen Umhang, hülle sie darin ein. Als ich sie hochhebe zuckt sie zusammen. ,,Es tut mir Leid!", sage ich und renne los. Ich habe bereits meinen Besen gerufen und stürme mit Lara aus dem Gebäude. Mit schnelle Schritten nähre ich mich meinem Besen und steige auf. Ich halte immer noch Lara mit beiden Armen fest umklammert. ,,Wow, freihändig. Respekt!", albert Lara mit geschwächter Stimme herum. Sie ist bewundernswert! So schwer verletzt und albert noch herum.

Nach ca. 20 Minuten Flugzeit kommen wir in Hogwarts an. Ich rannte mit Lara in, meinem Umhang gehüllt, die Gänge entlang, Déjà-vu! Aus einem der Gänge kommt Minerva gerannt. Die Schüler haben Unterricht, welch Glück. Sie schließt sich mir an und fragt: ,,Was ist passiert?". Ich reagiere erst spät, so vertieft bin ich in meine Gedanken. ,,Lange Geschichte.", mehr habe ich dazu nicht zu sagen. ,,Man könnte meinen sie ist eine Griffindor, bei ihrem Talent sich in Schwierigkeiten zu bringen.", gluckst Minerva herum, darauf hoffend mich zu erheitern. Aber sie hat Recht. Lara hat ein echtes Talent für sowas. ,,Dieses Mal bin ich aber Schuld. Eigentlich sollte ich an ihrer Stelle sein, doch Lara hat wie immer protestiert und es auf sich genommen!", versuche in mich in ein Gespräch zu verwickeln.

Ich bringe sie direkt in einen abgeschirmten Raum des Krankenflügels. Madam Pomfrey steht dort schon bereit. Madam Pomfrey beäugt nur die Wunden und schiebt mich mit samt Minerva aus dem Raum. Bei verlassen flüstert sie noch Minerva zu:,, Lass ihn nicht an die Tür. Bringe ihn am besten weit weg. Er sollte nicht lauschen können!" Die Angesprochene nickt verständnisvoll.

Lara P.O.V.

Ich habe ein schlechtes Gewissen. Warum hat Voldemord ihn auch gezwungen zuzusehen. Dieses Arschloch, diese Monster, dieses bemitleidenswerte Wesen! Ich liege auf einem Bett, welches ich nur allzu gut kenne. Doch eine Sache ist anders, Severus ist nicht da und spendet Trost. Madam Pomfrey zieht eine Spritze auf:,, So das könnte gleich etwas brennen!" und sticht sie mitten in eine der vielen Wunden. Ich schreie auf. Etwas brennen?! Das ist schlimmer als die Schläge selbst, aber ich fühle mich wacher, kräftiger und stärker. Ich habe dieses Gefühl vermisst, das Gefühl, das dem Schmerz platz gemacht hat. Madam Pomfrey zieht eine weitere Spritze auf, doch diesmal ohne Spitze. ,,Ich denke du kennst diesen Trank. Er heißt: Temporibus bonis - malum. Oder einfach mal-gut-mal-schlecht-Trank. Entweder er wirkt Wunder oder er macht es noch schlimmer. Dieser Trank ist besonders gut, denn unser lieber Severus hat ihn gemacht. Eigentlich ist das Verhältnis 50-50, aber dank Severus ist es 75-25. Eine super Bilanz, wenn er nicht sogar noch besser wirkt. Ich werde dir jetzt einige Tropfen auf deine Wunden geben, um mal zu sehen wie es klappt. Okay?" ,,Ja, ich vertraue da vollkommen ihnen. Sie sind eh die beste Heilerin der Welt, also wer wenn nicht ihnen?", sage ich und lächle. Sie wird leicht rot und murmelt:,, Severus, vielleicht." Ich denke sie wollte nicht, dass ich es höre, aber das habe ich. Sie hat Recht! Severus vertraue ich mein Leben an und mehr, Das meiner Freunde, Familie und jedem der Welt. Er vermittelt mir Sicherheit, Geborgenheit und Wärme. Ein toller Kerl.

Mein Gedankengang wird von höllischen Schmerzen unterbrochen. Ich habe es gewusst. Es brennt tatsächlich so wie der Trank davor und die Peitschenhiebe gemeinsam. Auch dismal brülle ich unter dem Schmerz wieder auf. Ein Glück nur, das ich das durchmachen muss und nicht auch noch mein Sev! Madam Pomfrey ist enttäuscht:,, Das tut mir sehr Leid! Ich werde dir einen Schnee-Kräuter Umschlag machen. Er kühlt. Ist zwar ein Muggelmittel, aber wen's hilft ist es doch egal!" Mit einem Wink ihres Zauberstab liegt in einen Stoffbeutel gestopft mit einer Ladung Schnee auf meinem Rücken. Endlich! Endlich mal ein Mittel, das nicht weh tut und hilft. Danke!

Severus P.O.V.

Minerva wollte mit mir einen Spaziergang machen, doch ich habe abgelehnt. Ich sitze, auf Wunsch von Minerva auf einem Bett in der hintersten Ecke des Raumes. Plötzlich von der anderen Seite der Tür ein Schrei, von Lara! Ich will hinein stürmen und ihr helfen, doch Minerva packt mich am Arm und zieht mich zurück auf meinen ehemaligen Platz. Sie schüttelt nur den Kopf. Ich meine sie ist ja nicht allein da drin. Wenn sie es wäre hätte mich auch eine Minerva McGonagall nicht hindern können. Keiner hätte das. Nach noch einem weiteren, noch viel schmerzerfüllterem Schrei, kommt Madam Pomfrey aus dem Raum und sieht zu mir. Sie winkt mich zu sich. Ich stehe auf und gehe mit großen Schritten auf die kleine Frau zu. Sie lehnt sich etwas nach hinten, wahrscheinlich habe ich in meiner besorgten Art und Weise etwas Bedrohlich ausgesehen. Ihre Größe wird es nicht noch besser gemacht haben, schließlich bin ich einen guten Kopf größer als sie. Sie beginnt:,, Ihr get es gut. Ich habe einen Schneeumschlag gemacht. Wir können leider weder mit Magie oder ähnlichem helfen." Ich nicke flüchtig und gehe zu Lara. Sie liegt auf dem Bauch mit einem Beutel voll Schnee auf dem Rücken da und lächelt mich an. Ich nehme mir meinen alt bekannten Stuhl, lasse mich auf ihm nieder und ergreife Lara's Hand. Nun kann ich wieder tief durchatmen und sogar etwas lächeln. ,,Jetzt ist alles wieder gut.", stellt Lara fest. ,,Wieso? Du liegst da, wehrlos und schwer verwundet und sagst alles sei wieder gut?" ,,Du bist da!", sagt sie. Ich lächle und gebe ihr einen kurzen Kuss. ,,Eins musst du mir erklären...", will ich anfangen, werde aber unterbrochen. ,,Du willst wissen, warum ich das getan habe, und warum ich überhaupt da war. Du, Severus, machst so viel durch. Seelisch meine ich. Da kann ich ruhig mal etwas Körperlich einstecken. Du hast viel mehr schmerzen, als ich sie je kenne werde. Und zweitens: Ich bin zu Voldemort gegangen um mich zu entschuldigen. Ich wollte wieder ein Teil der Todesser werden. Wobei von wollen, kaum die Rede sein kann. Was ich aber wollte, ist das du das dort nicht alleine durchstehen musst." Ich lächle etwas verzweifelt:,, Das hättest du nicht tun müssen." - ,,Doch das hätte und habe ich.", stellt sie klar. Was mich angeht lässt sie wahrlich nicht mit sich diskutieren. Es schmeichelt mir! Ich bleibe noch die ganze Nacht bei ihr und wir unterhalten uns. Ab und zu wechsle ich ihren Umschlag und gebe ihr einen Krafttrank.

Ewige Liebe wird belohnt! - Severus Snape FF / Harry Potter FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt