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Die Augen meiner Mutter weiteten sich panisch. Langsam sank sie auf die Knie. Eine Taubheit hatte von mir Besitz ergriffen und ich war nicht fähig mich auch nur einen Zentimeter zu bewegen, geschweige denn ein Wort zu sagen. Wie gelähmt blickte ich auf die Frau vor mir, deren Augen langsam ihren Fokus verloren. „Lauf!", brachte sie flüsternd hervor, ehe das Licht in ihren Augen für immer erlosch und sie zusammenbrach. Schockiert sprang ich auf und schrie. Mein Körper zitterte unkontrolliert und mir war abwechselnd heiß und kalt. Langsam hob ich meinen Blick, weg von meiner regungslosen Mutter, und sah ein Stück hinter ihrem Körper einen Mann. Er hatte sich komplett in schwarz gehüllt und hielt die Waffe auf mich gerichtet. Langsam kam er auf mich zu. Ich versuchte zu schreien, doch es gelang mir nicht. Meine Beine wollten mich nicht länger tragen. Ich versuchte zu schreibe, doch es kam kein Laut über meine Lippen. Meine Kehle war staubtrocken. Wieso hilft mir niemand? Der Mann beschleunigte seine Schritte und überbrückte die letzten Meter über uns. Die Waffe hatte er eingesteckt.

Er wird mich erdrosseln! Ängstlich zog ich die Beine an, umklammerte diese und vergrub weinend mein Gesicht zwischen ihnen. Angespannt, doch gleichzeitig mit einer überwältigenden Gleichgültigkeit, wartete ich auf die Finger, die sich um meinen Hals legen würde. „Sam? Sam!", ich wurde kräftig an den Schultern gerüttelt. Mein Kopf schnellte nach oben, als ich die Stimme erkannte. Bang kniete vor mir und sah mich ziemlich besorgt an. Meine Schockstarre löste sich und ich blickte hektisch durch den Raum und schließlich zur Tür. Nichts. Alles war genauso, wie vorher. Geistesabwesend schob ich den Mann vor mir zur Seite und schaute erneut zur Tür. Wieder nichts. Kein Blut. Keine Leiche. Sollte das alles nur ein Traum gewesen sein? „Wo ist sie?", fragend schaute ich Bang an, „Was ist passiert?" „Das wüsste ich allerdings auch gerne. Ich wollte YoungJae was fragen und hab dich schreien gehört. Bist an der Wand gekauert und hast geschaut, als würde ich dich umbringen wollen."

„Was ist los?", fragte YoungJae alarmiert, als er uns sah. „Nichts!", behauptete ich schnell und hoffte, dass Jepp Blackman ebenfalls dich hielt. Ohne auf seine Frage ein zu gehen antwortete Bang: „Wir müssen reden." Als er aufstand, fuhr er mir einmal durch die Haare. Leicht schockiert schaute ich zu ihm auf, doch er schien es nicht mit Absicht getan zu haben. Er wirkte, als würde ihn etwas beschäftigen. „Bin gleich wieder da", entschuldigte sich YoungJae und beeilte sich seinem Leader zu folgen. Total neben der Spur, dachte ich an das zurück, was gerade eben passiert war. War das ein Traum? Nein. Dafür war es zu realistisch. Werde ich verrückt? Ja, das wird es wohl sein. So musste es sein. Meine Ruhe wurde von JongUp und dem große Typen gestört. „Kann ich euch helfen?" „Sag uns einfach, was wir raus bringen sollen", antwortete der Große bissig. Na der hat ja gute Laune. So wie der guckt, ist der bestimmt der Bruder von Daehyun. „Den Schrank, das Fahrrad, das Sofa, den Tisch und den Stuhl." Ich wies jedes Mal auf den besagten Gegenstand. „Bitte", fügte ich am Ende noch hinzu. Immerhin hatte ich eine gute Erziehung.

Streng genommen hatte ich das eigentlich nicht, da sie die im Waisenheim lieber um andere gekümmert hatte, doch ich hatte mir viel selbst beigebracht. Er grummelte etwas Unverständliches und ging dann mit dem kleineren im Schlepptau, zu dem großen alten Holzschrank. Nachdem sie draußen waren, schnappte ich mir einen Müllsack und begann den ganzen Krimskrams aus dem Zimmer hinein zu werfen. Die Beiden brachten nacheinander alles hinaus, was ich ihnen aufgetragen hatte und verschwanden dann wieder. Irgendwann war YoungJae wieder dazu gekommen und wir waren endlich soweit, dass wir wieder normal durch das Zimmer gehen und es putzen konnten. Nach einer weiteren Stunde kam dann ein Typ, dessen Namen ich vergessen hatte, zu uns. „Kommt ihr? Essen ist fertig." Wir bejahten und als er weg war fragte ich Youngjae verwundert: „Hier kann jemand kochen?"

Er schnaubte beleidigt: „Natürlich. Dachtest du wir ernähren uns von Fastfood?" Ich kam mir ziemlich dämlich vor. Natürlich kann jemand kochen, das wäre sonst auf Dauer ziemlich ungesund. Und außerdem haben alle einen ziemlich guten Körper, was dafür spricht, dass sie sich auch gesund ernähren. YoungJae warf den Lappen, den er gerade in der Hand hatte, zurück in den Eimer und streckte sich. Das Knacksen seiner Knochen war durch das halbe Zimmer zu hören, sodass ich mein Gesicht schmerzhaft verzog. Ohne auf mich zu warten, lief er los. So schnell es ging, folgte ich ihm und stieß mir prompt das Bein an einer Kiste. „Morgen!", beschloss ich, „Morgen, wird der Gang aufgeräumt, ich hab keine Lust mir mein Bein zu brechen." Als wir kurz vor der Küche waren, erinnerte ich mich an etwas: „Wer war das vorhin? Ich hab keine Ahnung mehr, wie er heißt." „Himchan!", ertönte es aus der Küche. Ich schloss die Augen. Aishh! Wieso rede ich auch so laut? Ich betrat die Küche und lächelte entschuldigend. „Ich hab dich bei deinem letzten Besuch davor bewahrt, von Zico gebissen zu werden." Das wusste ich auch, ich hatte nun Mal einfach vergessen, wie er hieß. „Setz dich."

Ich leistete seiner Anforderung folge und er stellte einen Top mit dampfenden Nudeln auf den Tisch. „Ich hätte auch was Anderes gemacht, aber ich wusste nicht, was dir schmeckt und Nudeln mag ja fast jeder. Von daher-", entschuldigte er sich. „Spaghetti sind super!", beeilte ich mich mich zu bedanken. Ich füllte meinen Teller und begann zu essen. Kaum, dass ich die Gabel im Mund hatte, bemerkte ich, wie hungrig ich eigentlich war. Bisher hatte ich meistens nur Brot, oder andere einfache kalte Sachen gegessen. Trotz dass ich Geld hatte, konnte ich es nicht wagen mich in ein Lokal zu setzen, da die Menschen in mir eine Mörderin sahen. Vor etwa vier Jahren hatte ich einen Überfall auf einen Mann geplant. Er sollte einen Koffer mit 10.000 Euro an irgendjemanden überbringen und mein Plan war es ihm auf dem Weg dorthin den Koffer ab zu nehmen.

Es war ein einfacher Plan: Warten, zuschlagen, zurückziehen. Wie geplant, hatte ich also im Schatten einer Gasse auf den Mann gewartet. Durch sorgfältige Recherche und Beobachtung hatte ich herausgefunden, wo sie sich treffen würden. Also wartete ich. Eine gute halbe Stunde später hörte ich endlich Schritte. Kurz darauf tat auch schon ein zweiter Mann in mein Blickfeld. Gespannt beobachtete ich die Beiden von meinem Versteck aus. Der Kleinere löste die Handschellen, mit denen er den Koffer an sich gekettet hatte und überreichte dem anderen die Ware. Dieser öffnete ihn kurz, um nach zu sehen, ob auch das abgemachte Geld darin war.


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Annyeong ihr Süßen,

das 10. Weltwunder ist geschehen! Ich hab es geschafft noch ein Kapi hoch zu laden :D

Irgendwie war das letzte so langweilig und da ich heute nichts zu tun hatte, dachte ich mir ich lad einfach nochmal eins hoch ^-^

Hoffentlich langweilt ihr euch nicht zu sehr. Ich versuch es bald wieder spannend zu machen :)

Bis zum nächsten Kapi,

Eure Aura ♥




Gerettet - Fluch oder Segen? [B.A.P]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt