44

252 29 14
                                    

Ich frühstückte noch zusammen mit den Jungs, um uns auf das bevorstehende Event vor zu bereiten, hatten Himchan und ich ein großes Frühstück zu bereitet. Mit Panncakes, Rühreiern, Spiegeleiern und allem was das Herz begehrte. Gegen halb Zwei, verließ ich dann das Quartier und fuhr mit dem Bus zu mir nach Hause. Mit den Jungs hatte ich ausgemacht, dass sie mich um halb acht abholten, damit wir zusammen zum Anwesen, des jungen Kwon fahren konnten. Erst als ich zu Hause angekommen war, fiel mir wieder ein, dass ich ja mein Kleid abholen musste. Bei dem Gedanken daran, wie ich jemals in das Kleid kommen sollte, ohne Frisur oder Make-Up zu zerstören, kroch kurz sowas wie Verzweiflung in mir hoch. Wieso mach ich es eigentlich so kompliziert? Die Jungs sollen mich direkt bei Miss Lee abholen, dann kann sie mir auch gleich ins Kleid helfen. Mit einem zufriedenen Grinsen schrieb ich JunHong die Adresse, wo sie hinkommen sollten. Da ich ja irgendwie die Zeit bis zum Abend ausfüllen musste, beschloss ich mal wieder mein Haus zu putzen. Ich schloss mein Handy an meine Anlage an und drehte voll auf. Zum Glück lag mein bescheidenes Reich etwas abseits, sodass sich niemand über meine laute Musik aufregen würde.

Singend und Tanzend bewegte ich mich durch das Haus und machte dem Schmutz den Gar aus. Als ich dann fertig war und auf die Uhr schaute, beschloss ich noch kurz zu duschen und dann zu meiner selbst ernannten Stylistin zu fahren. Um punkt halb Fünf stand ich zitternd an der Bushaltestelle und wartete auf den Bus. Neben mir stand ein Pärchen, dass sich lautstark über etwas stritt, was mich so gar nicht interessierte. Genervt wühlte ich mit meinen klammen Fingern in meiner Handtasche, bis ich meine Kopfhörer gefunden hatte. Ich steckte sie mir schnell in die Ohren und drehte die Musik auf, damit ich den beiden nicht mehr länger zuhören musste. Nach weiteren fünf Minuten, in denen ich die weißen Dampfwolken, die meine Mund verließen, beobachtet hatte, kam der Bus dann auch endlich. Als ich mich leicht genervt auf einen Platz fallen ließ, verzieh ich dem Busfahrer seine Verspätung sofort. Er hatte die Heizung an geschalten. Während der zwanzig Minütigen Fahrt begannen meine Finger langsam wieder auf zu tauen, gefolgt von einem unangenehmen Gefühl.

Leider gab es noch etwas Unangenehmes. Das Pärchen. Sie stritten immer noch ziemlich laut. Sie saßen nur ein paar Reihen hinter mir und ich verlor langsam die Geduld. Irgendwann hielt ich es nicht mehr aus: „Seid still! Alle Beide! Niemand interessiert sich für euren Streit und wenn ihr nicht sofort leise seid, schneid ich euch die Zungen raus!", knurrte ich bedrohlich. Der Ausdruck auf ihren Gesichtern war köstlich, als sie mich verstört ansahen. Ich genoss die Stille, die nur von dem leisen Summen des Fahrers unterbrochen wurde. An meiner Haltestelle stieg ich aus und beeilte mich in den kleinen Laden zu kommen. „Guten Tag, Miss Lee", rief ich, sobald ich die Tür offen hatte. Ich klopfte mir schnell den Schnee von der Kleidung, ehe ich ganz in den Laden trat. „Herzchen, so früh schon hier? Na dann hab ich ja mehr Zeit, als ich gehofft hatte. Komm her und setz dich." Ich grinste in mich rein und ging zu ihr. Sie nahm mir die Jacke ab und sagte: „Ich dreh noch eben das Schild um, wir können jetzt keine Störenfriede brauchen. Setz dich einfach auf den Stuhl hier", sie deutete auf ein ziemlich altes, aber schönes, Exemplar, „Ich bin sofort wieder da." Schon war sie verschwunden. Mit einem Lächeln zog ich erst mal meine Jacke aus und hängte sie an einen Kleiderständer, ehe ich Platz nahm.

Die nächsten zwei ein halb Stunden vergingen wie im Flug. Während Miss Lee mir die Haare machte und mich schminkte, erzählten wir uns viel. Sie vertraute mir Storys von ihren Kindern an und wir lachten viel darüber. Als sie schließlich fertig war, mich nochmal betrachtete und sagte, dass ich so ihren Laden verlassen durfte, wollte ich neugierig zu einem Spiegel laufen, jedoch hielt sie mich bestimmt auf: „Nein, nein, nein. Zuerst ziehst du noch das Kleid an, dann darfst du dich anschauen. Komm, ich helfe dir, mein Kind." Ohne zu meckern folgte ich ihr und ließ mir beim Anziehen helfen. Mit einem zufriedenen Lächeln führte sie mich zu einem großen Spiegel. Wow! Ich war kaum wieder zu erkennen. Sie hatte mich dezent geschminkt, dafür war die Frisur umso aufwendiger. Sie hatte meine kastanienbraunen Haare gelockt und kompliziert hoch gesteckt. Dazu hatte sie Edelsteine, die auf Spiralen angebracht waren in meine Haare ein gedreht, sodass diese Glitzerten, wenn sich das Licht in ihnen brach. „Ich... Wow! Ich weiß gar nicht, wie ich mich dafür bedanken kann!" Sie lächelte mich voller Liebe an: „Herzchen, dass ich dir helfen durfte für deinen Liebhaber so aus zu sehen, macht mein altes Herz glücklich, mehr möchte ich gar nicht." Ich umarmte sie ganz fest, wobei ich darauf achtete weder Frisur noch Make-Up zu ruinieren. 19:57 „Vielen, vielen Dank nochmal Miss Lee! Ich... ich muss jetzt los, ich werde um acht abgeholt." „Na los, geh schon!", mit einem Grinsen schob sie mich in Richtung Türe. Ich hatte ihr meine Adresse gegeben und vereinbart, dass sie mir meine anderen Sachen zu mir nach Hause schickte. Die Einladung hatte ich natürlich eingesteckt.

Schnell zog ich mir noch den weißen warmen Mantel an, den sie mir gegeben hatte machte mich auf den Weg. Ich würde mich nicht weit von hier mit den Jungs treffen. Im Vorbeigehen erntete ich viele bewundernde, kritisierende, aber auch verwunderte Blicke. Klar, wer rannte denn auch zu dieser Jahreszeit im Dunklen mit einem weißen Kleid durch die Straßen. Es dauerte höchstens zwei Minuten, bis ich die weiße Limousine erblickte. Als ich auf sie zulief stieg JunHong aus. Er trug einen schwarzen Smoking. Darunter hatte er ein blütenweißes Hemd an mit einer schwarzen Krawatte. Seine dunkelbraunen Haare sahen leicht verwuschelt aus und mit dem sexy Lächeln, das er mir zu warf, sah er einfach nur umwerfend aus. „Du siehst umwerfend aus!", gab ich sofort von mir, nachdem ich ihn erreicht hatte. „Sollte nicht ich derjenige sein, der das sagt?", lachte er leise. Ich grinste ihn nur schief an und gab ihm einen kleinen Kuss. Anschließend hielt er mir die Tür auf und ich stieg gefolgt von ihm, zu den Anderen, in den Wagen.

Wir fuhren eine gute halbe Stunde und ich merkte, wie die Jungs mich angafften, wenn sie meinten, dass ich es nicht sah. „Jungs, ich kann euch sehen", belehrte ich sie mit eine frechen Grinsen. JongUp und YoungJae schoss sofort die Röte ins Gesicht, während es die andern etwas gelassener nahmen. Irgendwann fragte Bang mich: „Wie kommen wir eigentlich rein?" Bei unserem Treffen hatten wir ausgemacht, dass ich mich um diesen Punkt kümmern würde, doch mir stand gerade der Sinn nach Spaß und so entgegnete ich mit einem schockierten Blick: „Wie? Ich dachte das machst du!" „Du hast gesagt, dass du-" „Ihr wolltet das machen!", kreischte ich hysterisch. Gut, ich trug wahrscheinlich etwas dick auf, aber es war einfach zu witzig, wie jetzt alle anfingen sich gegenseitig zu beschuldigen und zu fluchen, weil wir einen kompletten Plan mit Outfits hatten, doch nicht rein kamen. Ich lehnte mich wieder zurück und beobachtete mit einem schadenfrohen Lächeln, wie sie sich total panisch Methoden ausdachten, wie wir rein kamen.

„Du kleines Biest!", zischte auf einmal Daehyun, der mir gegenüber saß. Unschuldig lächelte ich ihn an. „Sie hat einen Plan, schaut doch wie blöd sie grinst." Jetzt wandten sich alle Blicke zu mir und nach und nach entspannten sich alle. „Du-", setzte YoungJae an und wollte nach mir greifen, doch ich schrie: „Wag es ja nicht mich an zu fassen Yoo YoungJae! Wehe du ruinierst mein Kleid, mein Make-Up oder meine Frisur, dann kannst du dich auf was gefasst machen!" Verdutzt ließ er die Hand sinken und die anderen lachten ihn aus. „Das ist mein Mädchen", grinsend gab der Maknae mir einen Kuss. „Mietet euch ein Zimmer", gab Daehyun angeekelt von sich. Wir grinsten nur und beachteten ihn gar nicht. Kurze Zeit später hielt unsere Limo, dann vor einem riesigen Gebäude. „Das ist keine Villa, das ist ein Schloss!", gab ich fassungslos von mir. Wir standen vor einem riesigen Gebäude, das wahrscheinlich wirklich ein Schloss war. Zumindest würde die Größe und die ganzen Türme dafür stimmen. „Gut erkannt Sherlock", brummte Daehyun. Dafür bekam er meinen Ellenbogen gegen die Rippen: „Sei gefälligst nicht so frech." Er grinste dumm und ich hatte Angst davor, was er als nächstes machen würde.

Doch Gott sein Dank trat YongGuk zu uns und wir liefen los. Wir musterten die ganzen Schnösel, die ebenfalls auf dem Weg nach drinnen waren, skeptisch. Das waren so der Typ Mensch, der immer bei einem war, wenn man Geld hatte, doch sofort verschwand, wenn man Hilfe brauchte, oder kein Geld mehr hatte. Und das gerade von mir, wo wir vorhaben ihn aus zu rauben. Mein Sarkasmus war einfach der Beste. Aber wieder zurück zum Haupt Geschehen, ich erklomm gerade die wenigen Stufen, zur Haustüre hinauf, gefolgt von den sechs Jungs.




Gerettet - Fluch oder Segen? [B.A.P]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt