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„Was machst du nur für Sachen?", fragte Himchan seufzend. „Ich hab doch gar nichts gemacht! Die ekligen Typen waren es!" Es dauerte noch ein paar Sekunden, bis ich schließlich begriff. Er hörte mich nicht. Ich sprach nicht, das waren nur meine Gedanken. Jetzt da mir das bewusst war, versuchte ich meine Augen zu öffnen. Wie bescheuert konzentrierte ich mich auf meine Augenlieder, bis sie auf einmal aufsprangen, als wäre der Riegel, der sie verschlossen gehalten hatte kaputt gegangen. „Du hast uns einen ganz schönen Schrecken eingejagt, weißt du das?", fragte Himchan, als er meine offenen Augen bemerkte. Ich senkte meinen Blick. „Was ist denn passiert, dass du zusammen gebrochen bist?" Vorsichtig setzte ich mich auf und rutschte etwas herum, ehe ich eine bequeme Position gefunden hatte: „Ich...wir... also YoungJae hat mich ja raus geschickt, um mit dem Hund zu gehen. Zico hört übrigens mega gut. Jedenfalls sind wir in den Park, wo ich mich auf eine Bank gesetzt hab. Zico war irgendwo in der Nähe und hat rum geschnüffelt, oder sonst was. Jedenfalls kam dann ein Mann, er hieß Ty oder so, und hat mich belästigt und sein Kumpel hat mich dann sogar angefasst. Da-" „Er hat was!" Erschrocken sah ich zur Tür. YongGuk stand da und sah mich fassungslos an. In seinen Augen sah ich ein gefährliches Funkeln. Seine Muskeln hatten sich angespannt, seine Körperhaltung verdeutlichte, wie sauer und kampflustig er gerade war. „N...nichts Schlimmes. Er hat nur meine Brust angefasst, dann hab ich Zico gerufen", versuchte ich ihn zu beschwichtigen. Den Atem hätte ich mir auch sparen können, den Bang hörte gar nicht mehr zu. Seine Augen blitzten gefährlich, als er sich schnell umdrehte und etwas wie: „Na warte, dich krieg ich", knurrte.

Gruselig. So sehr, wie ich ihn bewunderte für seine Fähigkeiten als Leader und als Kämpfer, so sehr jagte er mir Angst ein, wenn er wütend war. Verständnislos sah ich zu Himchan. Er sah noch zur Türe und für einen kurzen Moment sah ich etwas wie Schmerz, oder Mitleid in seinen Augen, doch da war noch etwas anderes. Verständnis. „Verstehst du, warum er so heftig reagiert hat?", versuchte ich gleich mein Glück. Er antwortete mit einer Gegenfrage: „Das erklärt bisher noch immer nicht, wieso du zusammen geklappt bist." „Ich bin den ganzen Weg vom Park bis hier her gerannt. Irgendwie hab ich mich nicht getraut stehen zu bleiben", jetzt da ich es aussprach merkte ich, wie dumm sich das anhörte. Als wäre ich ein richtiger Feigling. Wahrscheinlich bist du genau das. Ein Feigling. Ach halt doch den Mund! „Ein wunder, dass dein Körper das mit gemacht hat", grinste er. „Nächstes Mal brauchst du aber nicht so zu rennen. Zico lässt schon nicht zu, dass dir was passiert. Er hat bestimmt gemerkt, dass die Männer komisch waren, aber er macht nichts, bis man ihm ein Kommando erteilt. Aber glaub mir, auch ohne Kommando, hätte er spätestens wenn du schreist angegriffen. Vielleicht geht nächstes Mal einfach einer von uns mit, dann musst du keine Angst haben", lachte er. Ich fühlte mich so dumm, aber da ich kein Messer dabei gehabt hatte, hatte ich dann doch wirklich Angst bekommen. Normalerweise hatte ich immer eins dabei, aber da ich so sauer gewesen war, hatte ich einfach nicht dran gedacht. Ohne mein kleines Wurfmesser, fühlte ich mich schutzlos.

„Warte kurz hier, ich geh und sag YoungJae, dass du wach bist. Er war richtig verzweifelt, als er dich da so liegen gesehen hat. Zico hatte sich an dich geschmiegt, um dich warm zu halten, und gebellt, bis jemand kam." In Gedanken notierte ich mir, dem Tier ganz viele Leckerlies zu geben. „YoungJae! Sam ist wach!", rief er in den Gang. „Ich lass dich dann mal alleine, er wird gleich da sein." Und tatsächlich. Himchan kam nicht einmal mehr dazu die Tür hinter sich zu schließen, da hörte man schon wie YoungJae die Treppen nach oben hetzte. Ohne ein Wort stürzte er zur Tür rein und umarmte mich. „Jag mir nie wieder so einen Schrecken ein!" Auch er wollte wissen, was passiert war und so erzählte ich ihm das Selbe, das ich auch schon Himchan erzählt hatte. Genauso wie Bang war er bestürzt, als er den Teil hörte, als der zweite Mann dazu kam. Ich gab mein Bestes ihn wieder zu beruhigen und freute mich insgeheim ziemlich, dass sich alle so um mich gesorgt hatten. Gegen 21 Uhr saß ich dann mit JongUp, YoungJae und Daehyun auf der Couch und schaute einen Film, als Bang zurückkam. Er sagte kein Wort, sondern lief an uns vorbei und ging die Treppe nach unten, wo die Zimmer lagen. Ich löste mich etwas von YoungJae und sah ihm nach. Für einen Moment dachte ich Blut auf seinem Hemd gesehen zu haben, doch dann fiel mir auf, dass es nur ein Teil seiner Jacke gewesen war. Ich sollte mir eine Brille kaufen. Hier ist es ja aber auch so dunkel, da kann man sich schon mal täuschen. Als YongGuk weg war, kuschelte ich mich wieder an Youngjae. Es war schon komisch, seine Umarmung, nein Eigentlich seine bloße Anwesenheit, spendete mir Trost und gab mir ein Gefühl von Geborgenheit.

Kaum, dass der Film geendet hatte, stand Daehyun auf: „Du solltest schlafen gehen, morgen wird kein Spaß", und schon war er weg. „Ich will nicht!", jammerte ich, sobald er außer Hörweite war. „Ich glaube dir wird es gefallen. Daehyun ist zwar immer abweisend, aber er ist ein guter Lehrer und er ist gut im Einschätzen, wie viel er dir zumuten kann", erklärte JongUp, ehe auch er vom Sofa verschwand. „So Prinzessin, die Beiden haben nicht Unrecht, du solltest wirklich ins Bett gehen. „Ye Eomma", antwortete ich genervt, stand aber auf. Als wäre er tatsächlich meine Mutter. Gemütlich ging ich zum Zähneputzen, wo ich schon halb einschlief. Das ganze sah beim Umziehen auch nicht besser aus, weswegen ich beschloss, nur in einem Oberteil und Unterhose zu schlafen. Eine Hose an zu ziehen war mir wirklich zu anstrengend. Es dauerte eine ganze halbe Stunde, bis ich endlich einschlafen konnte und zu meiner Erleichterung, träumte ich auch nicht von perversen Männern. Als der Morgen anbrach, wurde ich liebevoll von meinem Wecker geweckt. Dieses verdammte Ding! Irgendwann werf ich es noch gegen die Wand! Todmüde drehte ich mich um und schlief keine Minute später weiter. „Sam. Sam ich störe ja nur ungern deinen Schlaf, aber wir müssen in fünf Minuten los." Was? „Daehyun ist schon weg und-" „Was!", schrie ich fast. „Seit wann?" Er ist schon vor einer halben Stunde gefahren und ich muss dich in fünf Minuten zu ihm bringen. Das heißt, du solltest dich beeilen." „Alles klar JongUp ich komm zu dir wenn ich fertig bin. Mal wieder hatte ich keine Ahnung was ich machen musste. Ich muss das wirklich nachfragen, ich weiß nicht was ich anziehen soll. Letztendlich fiel meine Wahl auf ein Schwarzes Oberteil mit schwarzer Hose.

Exakt fünf Minuten später, stand ich fertig angezogen, geschminkt und gekämmt im Wohnzimmer wo JongUp auf mich wartete. „Wir sollten uns beeile", war das Einzige, was er sagte. Schnell folgte ich ihm zu seinem Auto. Alle sechs fuhren den gleichen Lamborghini, allerdings in verschiedenen Farben. Daehyun gehörte der weiße und JongUp der Grüne und Bang der Rote, bei den anderen hatte ich noch keine Ahnung. Wir fuhren etwa eine viertel Stunde, ehe JongUp seinen Wagen auf eine etwas verkommene Straße lenkte und einen leeren Flugplatz ansteuerte. „Endstation", bemerkte JongUp. Oh nein! Das kann er nicht- Wehe er hat das vor, dass ich denke, dass er vorhat!


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Nur für die liebe @h_a_nn_ah habe ich mich auf die Suche nach einem WLAN-Passwort gemacht, damit ich das Kapitel heute, anstatt morgen oder übermorgen, hochladen kann!

Ich hoff es gefällt euch so weit und ich wünsche euch viel Spaß beim Spekulieren, was sie als nächstes machen muss :D

Love_Aura ♥ 

Gerettet - Fluch oder Segen? [B.A.P]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt