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„Natürlich, oder dachtest du ich bin Obdachlos?", fragte ich empört. „Irgendwie schon", gab er zu und kratzte sich verlegen am Kopf. „Yah!", ich wollte nach ihm schlagen, doch Daehyun saß zwischen uns und so kam ich nicht an ihn ran. „Na komm Blümchen, wir bringen dich heim." Zelo nahm meine Hand und zog mich auf die Beine. Anschließend legte er seinen Arm um meine Taille, um mich zu stützen. Dank Zelo taumelte ich nicht wie eine Betrunkene aus der Bar, sondern konnte diese mit Würde verlassen. Sie waren in drei Autos gekommen. YoungJae und Daehyun stiegen in den ersten Wagen und JongUp und Himchan in den zweiten und Zelo und ich in den dritten. „Hyung, kommst du?", rief Himchan und hielt fragend die Tür offen. „Ich fahr bei Zelo und Sam mit. Wer weiß, was die beiden sonst anstellen." Mit einem Grinsen stieg Himchan ein und fuhr los, zu der Adresse, die ich ihnen gegeben hatte. Zelo quittierte die Aussage seines Leaders mit einem Augenrollen, wiedersprach aber nicht. Zelo fuhr genauso gestört wie Ji-Yong, was aber den Vorteil hatte, dass wir schneller zu Hause waren. Die anderen waren schon da und warteten vor der Haustür. „Na endlich, mir frieren schon die Finger ab", brummte Daehyun, als wir auf sie zukamen. Ich tat seinen Kommentar mit einem Lächeln ab, da ich wusste, dass er es nicht böse meinte. Mit der rechten Hand kramte ich in meiner viel zu großen Handtasche und suchte den Haustürschlüssel.

Nachdem ich einmal alles auf den Kopf gestellt hatte, fand ich ihn schließlich in einer Seitentasche. Erst da fiel mir auf, dass ich ihn ja da rein getan hatte, damit ich ihn schnell wieder finden würde. Schnell schnappte ich ihn mir und schloss die Tür zu meinem kleinen Heim auf. „Na dann komm schnell rein, bevor du erfrierst", wies ich ihn mit einem Schmunzeln an. Das ließ er sich nicht zwei Mal sagen und schlüpfte schnell an mir vorbei hinein ins Warme. Die anderen Fünf ließen auch nicht lange auf sich warten und so standen wir zu siebt in dem kleinen Flur und versuchten uns von unseren Jacken und Schuhen zu befreien. Zelo, der sich schon von seinen Sachen befreit hatte, machte sich auf die Suche nach meinem Wohnzimmer. Ich ließ ihn seine Erkundungstour fortführen, schließlich hatte ich ja nichts zu verbergen. Als alle soweit fertig waren, lotste ich sie zu meiner Couch. Kaum, dass ihre Hintern das Polster berührten, legten sie auch schon los. „Ich will einen Kaffee!", „Für mich einen Espresso!", „Gibt's nen Latte Macchiato?", „Ich will auch nen Latte!" „Cappuccino!" Ich schnaubte: „Schön das ihr euch hier so wohl fühlt, aber ich bin nicht eure Dienerin." Die Hände in die Hüfte gestemmt, schaute ich sie böse an. Ich schreckte zusammen, als mich jemand von hinten umarmte. „Bitte mach's für uns. Ich helf dir sogar." Ich drehte meinen Kopf ein wenig, um Zelo ins Gesicht schauen zu können. Dabei behielt ich meine empörte Miene bei. Er sah mich mit seinen haselnussbraunen Augen an und aus einer spontanen Reaktion heraus, gab ich ihm einen Kuss auf die Wange. Bevor er reagieren konnte, entkam ich seiner Umarmung und flitzte in die Küche. Was wollten sie? Kaffe, Espresso, zwei mal Latte und einen Cappuccino? Wird schon passen.

Mit geübten Griffen schaltete ich die Kaffeemaschine an und wählte die entsprechenden Tasten aus. Zelo gesellte sich kurz darauf zu mir und half mir die Getränke zu den anderen zu bringen. Nachdem wir das letzte zu den Jungs gebracht hatten, meinte er: „Ich hätte gerne auch einen Latte, kannst du mir helfen? Ich kenn mich mit deiner Kaffeemaschine nicht aus." Ich zuckte die Achseln und deutete ihm an mir zu folgen. Die anderen begannen sich lebhaft über irgendetwas zu unterhalte. „Schau, es ist eigentlich total simpel", ich drehte mich zur Maschine, stellte ein Glas hin und drückte auf die entsprechende Taste. „Das bekommst sogar du hin", neckte ich ihn. Er stieß ein Knurren aus: „Scheiß auf den Kaffee", packte mein Handgelenk und drehte mich somit schnell zu sich um. Ehe ich realisierte was gerade geschehen war lagen seine Lippen schon auf meinen und ich wurde in einen stürmischen Kuss verwickelt. Erst in diesem Moment bemerkte ich, wie sehr ich ihn vermisst hatte. Meine Finger fuhren durch seine Haare und ich zog ihn noch enger an mich. Als wir uns zwecks Luftmangels voneinander lösten, sah ich das brennende Verlangen in seinen Augen. Kurzentschlossen nahm ich seine Hand und zog ihn hinter mir her in mein Schlafzimmer. Die Jungs würden schon einen Platz finden, wo sie schlafen konnten, ich hatte jetzt keine Zeit für sie. Mit einem Knall flog die Tür hinter uns zu, als Zelo ihr etwas zu viel Schwung mit gab. Es interessierte keinen von uns. Wir rissen uns gegenseitig das Oberteil vom Körper und zum ersten Mal, konnte ich sein Sixpack betrachten. Andächtig fuhr ich mit den Fingern darüber und als ich hoch blickte, schaute Zelo mich mit einem sexy Grinsen an. Er verschloss seine Lippen mit meinen und ohne den Kuss zu unterbrechen, hob er mich hoch und trug mich zu meinem Doppelbett. Er legte mich ab und verteilte entlang meines Schlüsselbeins kleine Küsse.

Gerettet - Fluch oder Segen? [B.A.P]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt