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Innerlich beschimpfte ich mich aufs Schlimmste, wieso ich nochmal gekommen war. Wenn Bang mich jetzt angreifen würde, wäre ich tot. Hier hatte ich keine Chance zu entkommen, wenn es hart auf hart kommen würde. Ja, ich war ziemlich gut, was Einbrüche und sowas anbelangte, trotzdem würde ich nicht gegen sechs Jungs, die alle top ausgebildete Kämpfer waren, ankommen. Zumal ich nicht mal richtig kämpfen konnte und es auch nicht wollte. Mein Können lag eher darin nicht entdeckt zu werden, bei dem was ich tat. Doch entgegen meiner schlimmsten Befürchtungen tat er nichts Schlimmes, sondern begann er zu sprechen: „Ich biete dir das nur ein einziges Mal an." Okay, jetzt war ich wirklich gespannt. „Wir haben dich ein paar Mal beobachtet." Creepy! „Wir sind uns einig, dass du Talent hast." Er machte eine kurze Pause. „Wir wollen, dass du dich für einen Auftrag mit uns zusammenschließt." Völlig überrumpelt antwortete ich: „Das kam... unerwartet. Lass... lass mich zuerst darüber nachdenken." Unter dem durchdringenden Blick von meinem größten Gegner, begann ich nervös meine Finger, im Schoß, zu kneten.

„Ich... Also-" Reiß dich zusammen! „Ich werde über dein Angebot nachdenken und dir in den nächsten Tagen meine Antwort mittteilen." Er nickte und musterte mich eingehen, um einen frühzeitigen Hinweis auf meine Entscheidung zu finden. Jedoch konnte er keinen Erfolg haben, da ich mein Pokerface behielt und außerdem selbst noch nicht wusste, was ich sagen würde. Schließlich drehte ich mich um und verließ, ohne ein weiteres Wort, sein Büro. Gerade als ich die Türe schließen wollte, ertönte Bangs dunkle Stimme: „Denk dran, wir finden dich." Ich hatte es nicht vergessen und so lief ich einfach weiter, ohne darauf zu reagieren. Rasch schloss ich die Tür und suchte mir meinen Weg nach draußen. Zum Glück hatte ich ein gutes Gedächtnis und so fand ich meinen Weg zurück relativ einfach. Es war auch nicht wirklich kompliziert. Den Gang zurück, dann links und auf der anderen Seite war dann auch schon das Tor zur Freiheit. Naja nicht ganz, es war die Tür zur Garage. Schnell durchquerte ich diese und hetzte die steile Treppe hinauf, wo stürzte ins Freie.

Leich taumelnd, durch die plötzliche kalte Luft, bewegte ich mich auf die Mitte des Daches zu und ließ mich dort im Schneidersitz nieder. Kräftig schüttete ich meinen Kopf, um meine Gedanken wieder zu Ordnen. Das war bestimmt nur ein Scherz. Die machen sich wahrscheinlich gerade über mich lustig. Zur Bestätigung nickte ich kräftig, bis mir bewusst wurde, wie bescheuert das wohl gerade aussah und ich schnell aufhörte. Den Kopf in den Nacken gelegt beobachtete ich das Treiben am Himmel und die untergehende Sonne. Für einen Moment verschwanden meine Sorgen und ich lächelte vor mich hin. Doch meine innere Ruhe hielt nicht lange an, denn mein Teufel war der Meinung sich jetzt mit dem Engel zoffen zu müssen. Wie ich es hasste! Wie kannst du das so einfach abtun?, klagte meine gute Seite. Na super, jetzt kam die Moralpredigt des Tages. Das gehört sich nicht! Du denkst jetzt vernünftig darüber nach und überlegst, was du ihm antwortest. Ich stöhnte genervt auf. Ich bin zwar total dagegen, dass du da mit machst, aber ich will auch nicht, dass du es später bereust.

Was gibt's da noch zu überlegen? Nimm an!, mischte sich jetzt der Teufel ein. Hin und her gerissen fummelte ich an einem losen Faden, der an meinem Rucksack hing, rum. Jetzt stell dich nicht so an, du kannst das Geld, das für dich abspringt, gut gebrauchen. Das war der Punkt, bei dem ich meinem Teufelchen nicht widersprechen konnte. Schon nach wenigen Minuten war klar, wer gewinnen würde. Mit ein paar kräftigen Argumenten, wurde meine gute und wahrscheinlich auch vernünftigere Seite, zum Schweigen gebracht und meine Meinung besiegelt. Bang und seine Gang waren dazu in der Lage, mir zu dem zu verhelfen, was ich schon lange suchte und begehrte. Auch der Engel in mir musste das einsehen und so zog er sich beleidigt zurück. Nachdem beide verschwunden waren, herrschte wieder Ruhe in meinem Kopf und nach einem müden Blick auf meine alte Uhr, beschloss ich mein Lager einfach in der Nähe auf zu schlagen. Da ich nicht direkt vor „Der Höhle des Löwen" schlafen wollte, hüpfte ich schwerfällig zwei Häuser weiter und drapierte meine Decke hinter einem Schornstein. Kaum, dass ich mit meinen warmen Pulli angezogen und es mir bequem gemacht hatte, fielen mir auch schon die Augen zu.

Am nächsten Morgen schreckte ich verschlafen hoch, als mich etwas am Beim berührte. Womit ich jedoch nicht gerechnet hatte, als ich meine Augen so schnell geöffnet hatte, war die Sonne, die mir wegen ihrer Helligkeit die Tränen in die Augen trieb. Zwischen den vielen bunten Punkten, die ich jetzt sah, erkannte ich eine kleine getigerte Katze an meinen Füßen. Erleichtert darüber, dass es nur ein Tier war und niemand der mir schaden wollte, lies ich mich wieder nach hinten sinken. Die Katze kam schnurrend zu mir und so kraulte ich sie, während ich über den gestrigen Tag nach dachte. Soll ich wirklich? Ich könnte mir auch einfach jemand weniger gefährlichen suchen. So schwer wäre das wahrscheinlich auch nicht. Immerhin hat Seoul genügend Gangs. Ich wusste ja selbst, dass ich hin gehen würde, dennoch war mich unwohl, als ich meine sieben Sachen zusammen packte und, im Gegensatz zum vergangenen Abend, leichtfüßig über die Dächer, zurück zum Quartier, sprang. Schon nach ein paar Sprüngen fand ich mich auf dem feindlichen Dach wieder. Mit klopfendem Herzen öffnete ich die alte Tür und tapste die engen Treppenstufen nach unten. Keine halbe Minute später trennte mich nur noch die Türe, von den Männern. Nicht ganz. Wenn man es genau nahm, lag noch ihre überdimensionale Garage zwischen uns.

Wie am Tag zuvor, öffnete ich sie einen kleinen Spalt und drückte mich mit rasendem Herzen hindurch. Die Augen hielt ich permanent nach diesem Monster offen, doch zu meiner großen Erleichterung, war es nirgends zu sehen, oder zu hören. Gerade, als ich weiter schleichen wollte, fiel mir auf, dass ich dieses Mal ja irgendwie ein Gast war und mich nicht verstecken musste. Also griff ich nach der Klinke und knallte die Tür schwungvoll hinter mir zu, sodass sie krachend ins Schloss fiel. Das Geräusch, das entstand war lauter, als ich erwartet hatte und so zuckte ich kurz zusammen. Es stellte sich schon eine Sekunde später als ein fataler Fehler heraus.


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 Mianhae !

Ich hab's einfach nicht fertig gebracht am Samstag ein Kapitel hoch zu laden... Aber jz isses ja da, ich hoff das es euch gefällt und ich freu mich natürlich auch über Votes & Kommies ♥ ♥

Wer Fehler findet, darf sie gerne behalten ^-^

LG eure Love_Aura 




Gerettet - Fluch oder Segen? [B.A.P]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt